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Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition)

Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerit Bertram
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Steinmetz an.
    » Gern. Wir können jede Hilfe gebrauchen. « Korbinian wandte sich Frau Freisler zu. » Würdet Ihr auf unsere Tochter achten, solange wir unterwegs sind? «
    » Natürlich. «
    » Vielleicht will sich jemand an Sebastian rächen « , sprach Korbinian gleich darauf aus, was Anna im Laufe der durchwachten Nacht ebenfalls durch den Kopf gegangen war.
    » Ihr sprecht von der Bruderschaft, nicht wahr? « Michael Freislers Backenknochen mahlten. » Das würde ja bedeuten, dass sich dieser Pankratius immer noch in der Stadt aufhält. «
    » Das glaube ich nicht « , entgegnete Korbinian, » Nürnberg ist zwar groß, aber sich hier monatelang verborgen zu halten, dürfte schwierig sein. «
    » Du denkst, die Kerle haben Sebastian aus der Stadt gebracht? « , entfuhr es Anna.
    » Ja. Da das Ganze erst gestern und vermutlich im Schutz der Dunkelheit geschehen ist, können sie allerdings nicht weit sein. Deshalb zählt jede Stunde. «
    » Ihr habt recht. « Herr Freisler griff nach seinem Umhang und schlüpfte hinein. » Wir haben keine Zeit zu verlieren. «
    » Aufwachen! «
    Sebastian schreckte hoch und blinzelte ins Tageslicht, das durch die weit geöffnete Stalltür fiel. Vor ihm stand ein Mann. Die blonden Haare waren verfilzt und starrten vor Schmutz, sein Blick ruhte kalt auf ihm. Ferdinand Kärner – oder Jakobus, wie Pankratius ihn nannte.
    » Herzlich willkommen. Wie nett, der Stäubling! Na los, hoch mit dir! Elia will dich sehen. «
    Der Gefangene gehorchte.
    » Du auch, Schimpf. «
    Tilmann hob den Kopf. » Dann musst du mir schon die Fesseln lösen, Kärner. «
    Dieser zog den Dolch aus seinem Gürtel, öffnete die Pforte des Schweinekobens und beugte sich über die Geisel. Mit zwei schnellen Schnitten durchtrennte er den Strick zwischen Tilmanns Knöcheln. » Du stinkst wie ein Schwein, Schimpf. «
    » Gleichfalls « , raunte Tilmann.
    Sebastian befürchtete schon Konsequenzen, aber Kärner schien die Antwort glücklicherweise nicht vernommen zu haben. Der Kupferschmied erhob sich stöhnend, trat aus dem Koben und schwankte. Da versetzte Kärner ihm einen Stoß und schubste ihn durch den Stall, in dessen Mitte sich eine Pfütze gebildet hatte. Sebastian blickte zur Decke empor. Dicke Regentropfen fielen durch das schadhafte Loch zu Boden.
    » Ein bisschen schneller, wenn ich bitten darf « , bellte Kärner.
    Sebastian folgte den beiden über den Hof und zog den Kopf zwischen die Schultern, denn der Regen prasselte unaufhörlich auf den aufgeweichten Boden. Neben einem gemauerten Brunnen lag der Hund. Als die drei an ihm vorbeigingen, drang ein tiefes Knurren aus seiner Kehle, und das massige Tier erhob sich.
    Kärner strich ihm über den Rücken. » Braver Wachhund. « Er verbeugte sich leicht und machte eine einladende Handbewegung. » Hinein in die gute Stube. «
    Auf einem Stuhl hinter einem alten Esstisch saß Kilian Pankratius. Dietrich Bratler stand neben ihm.
    » Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Nacht? «
    Die Lippen des Propheten hoben sich zu einem feinen Lächeln, was seinem ohnehin hart wirkenden Gesicht einen unheimlichen Zug verlieh. » Leider ist meine derzeitige Unterkunft nicht so komfortabel wie die Kammer, die mir unser Freund Augustin in seinem Haus zur Verfügung gestellt hat. Deshalb müssen wir unsere Gäste leider in diesen einfachen Mauern unterbringen. Aber das wird euch sicher nicht weiter stören, oder? Zum Glück bekommen wir nur selten Besuch. Der letzte war der Bruder des Bauern, der nach ihm sehen wollte, weil er seit Wochen nichts von ihm gehört hatte. «
    Sebastian hatte sich schon gefragt, wem dieses Gehöft gehörte und wo sich der Besitzer aufhielt. » Was ist mit ihm geschehen? «
    » Das geht dich nichts an « , schnauzte Bratler, doch Pankratius hob beschwichtigend die Hände.
    » Bruder Johannes, bitte. Wie oft muss ich dir denn noch sagen, dass man seine Gäste höflich behandelt. «
    Ferdinand Kärner lachte. » Zumindest, solange sie sich anständig benehmen. «
    » Was der Mann leider nicht getan hat « , nickte Pankratius mit betrübter Miene. » Wäre er einfach wieder gegangen anstatt überall nach seinem Bruder zu suchen, hätten Johannes und Jakobus ihm gewiss kein Haar gekrümmt. «
    Der Verwesungsgestank! Sie hatten den Bauern und seinen Bruder umgebracht und im Stall versteckt. Erneut fühlte Sebastian Furcht in sich aufsteigen, die sich rasch ausbreitete und ihn lähmte.
    » Aber reden wir nicht länger von diesem unschönen Vorfall,

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