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Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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säuerlichem Lächeln. »Na, das ist mal ein großer Mann«, befand sie. »Wenn der nicht Riesenblut in seinen Adern hat, dann bin ich die Königin.«
    »Maester Luwin sagt, es gäbe keine Riesen mehr. Er sagt, sie wären alle tot wie die Kinder des Waldes. Von denen sind nur alte Knochen in der Erde übrig, die die Menschen hin und wieder beim Pflügen ausgraben.«
    »Lass Maester Luwin hinter die Mauer reiten«, entgegnete Osha. »Da wird er Riesen finden, oder sie finden ihn. Mein Bruder hat eine Riesenfrau getötet. Zehn Fuß war sie groß und dabei verkrüppelt. Man weiß, dass sie bis zu zwölf Fuß, sogar dreizehn werden. Widerliche Viecher sind sie, nur Haare und Zähne, und die Frauen haben Bärte wie ihre Männer, sodass man sie nicht auseinanderhalten kann. Die Frauen nehmen sich menschliche Männer zum Liebhaber, und von denen stammen dann die Mischlinge. Schlimmer ist es für die Frauen, die sie fangen. Die Männer sind so groß, dass sie eine Maid zerreißen, bevor sie ihr ein Kind machen.« Sie grinste ihn an. »Aber du weißt gar nicht, was ich meine, was, Junge?«
    »Weiß ich doch«, beharrte Bran. Er kannte die Paarung. Er hatte Hunde auf dem Hof gesehen und einen Hengst, der eine Stute bestieg. Trotzdem, darüber zu reden war ihm unangenehm. Er sah Hodor an. »Geh und hol dir deine Sachen, Hodor«, sagte er. »Zieh dich an.«
    »Hodor.« Er nahm den Weg, den er gekommen war, und duckte sich unter einem tiefhängenden Ast hindurch.
    Er ist wirklich groß, dachte Bran, als er ihm hinterhersah. »Gibt es tatsächlich Riesen hinter der Mauer?«, fragte er Osha unsicher.
    »Riesen und Schlimmeres als Riesen, kleiner Lord. Ich
habe versucht, es deinem Bruder zu sagen, als er seine Fragen stellte, er und euer Maester und dieser grinsende Jüngling Graufreud. Der kalte Wind kommt auf, und Menschen lassen ihre Feuer hinter sich und kehren nie zurück … oder wenn sie es tun, so sind sie keine Menschen mehr, sondern nur noch Wesen mit blauen Augen und kalten, schwarzen Händen. Was meinst du, wieso ich mit Stiv und Hali und den anderen Dummköpfen nach Süden gezogen bin? Manke glaubt, er kann kämpfen, der tapfere, süße, sture Mann, als wären die Weißen Wanderer nicht mehr als Grenzer, aber was weiß er schon? Er kann sich König-hinter-der-Mauer nennen, so viel er will, aber er ist und bleibt nur eine unter vielen schwarzen Krähen, die vom Schattenturm herabgeflogen sind. Den Winter hat er nie erlebt. Ich bin da oben geboren, Kind, wie meine Mutter und ihre Mutter vor ihr und deren Mutter vor ihr. Ich bin vom Freien Volk. Wir erinnern uns.« Osha stand auf, und ihre Ketten rasselten. »Ich habe versucht, es deinem kleinen Lordbruder zu erklären. Erst gestern, als ich ihn auf dem Hof getroffen habe. ›M’lord Stark‹, habe ich gerufen, so respektvoll wie möglich, aber er hat durch mich hindurchgesehen, und schon stößt mich dieser verschwitzte Ochse Großjon Umber beiseite. Sei es, wie es sei. Ich trage meine Eisen und hüte meine Zunge. ›Ein Mann, der nicht hören will, kann nichts verstehen.‹«
    »Erzähl es mir. Robb wird auf mich hören, das weiß ich genau.«
    »Ob er es tut? Wir werden sehen. Sag es ihm, kleiner Lord. Sag ihm, er ist auf dem besten Wege, in die falsche Richtung zu marschieren. Nach Norden sollte er seine Schwerter richten. Norden, nicht Süden. Begreifst du?«
    Bran nickte. »Ich werde es ihm sagen.«
    Doch an jenem Abend, als sie in der Großen Halle feierten, war Robb nicht unter ihnen. Stattdessen nahm er sein Mahl im Solar ein, mit Lord Rickard und dem Großjon und
den anderen verbündeten Lords, um die letzten Pläne für den bevorstehenden langen Marsch zu schmieden. Es blieb Bran überlassen, seinen Stuhl am Kopf des Tisches zu besetzen und den Gastgeber für Lord Karstarks Söhne und ehrenwerte Freunde zu spielen. Sie saßen bereits an ihren Plätzen, als Hodor Bran auf seinen Schultern in die Halle trug und neben dem Thronsitz kniete. Zwei Diener hoben ihn aus seinem Korb. Bran spürte die Blicke jedes einzelnen Fremden in der Halle. Stille war eingekehrt. »Mylords«, verkündete Hallis Mollen, »Brandon Stark von Winterfell. «
    »Ich heiße Euch an unseren Feuern willkommen«, sagte Bran steif, »und entbiete Euch Speis und Trank zu Ehren Eurer Freundschaft.«
    Harrion Karstark, der älteste von Lord Rickards Söhnen, verneigte sich und nach ihm seine Brüder, doch während sie sich wieder setzten, hörte er durchs Klirren der Weinbecher, wie sich die

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