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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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anzusehen. »Jeder ist mit einer anderen Gabe gesegnet, Mylord.«
    Die Königin war zu sehr mit ihrer Rache beschäftigt, um den Blickwechsel zu bemerken. »Gehörnt von einem schwachsinnigen Narren! In jeder Weinschenke diesseits der Meerenge wird man über ihn lachen.«
    »Die Geschichte sollte nicht von uns verbreitet werden«, warnte Tyrion, »sonst wird sie rasch als Lüge entlarvt.« Die sie ja auch ist.
    Abermals konnte Kleinfinger mit einer Antwort dienen. »Huren lieben Klatsch, und zufällig besitze ich das eine oder andere Bordell. Gewiss wird auch Varys die Saat in Bierschenken und Suppenküchen ausbringen können.«
    »Varys«, meinte Cersei stirnrunzelnd, »wo ist er eigentlich? «
    »Darüber habe ich mir auch bereits Gedanken gemacht, Euer Gnaden.«
    »Die Spinne webt ihre geheimen Netze Tag und Nacht«,
sagte Großmaester Pycelle bedeutungsvoll. »Ich misstraue ihm, Mylords.«
    »Und dabei spricht er so herzlich über Euch.« Tyrion schob sich vom Stuhl. Er wusste, was der Eunuch trieb, doch brauchte dies den anderen Mitgliedern des Rates nicht zu Ohren zu kommen. »Ich bitte um Entschuldigung, Mylords. Andere Geschäfte verlangen meine Aufmerksamkeit.«
    Cersei schöpfte sofort Verdacht. »Die Geschäfte des Königs? «
    »Nichts, worüber Ihr Euch den Kopf zerbrechen müsst.«
    »Das kann ich recht gut selbst beurteilen.«
    »Wollt Ihr mir die Überraschung verderben?«, fragte Tyrion. »Ich lasse ein Geschenk für Joffrey anfertigen. Eine kleine Kette.«
    »Wozu braucht er noch eine Kette? Er hat bereits mehr Gold- und Silberketten, als er je tragen kann. Wenn Ihr nur einen Augenblick lang glaubt, Ihr könntet Euch Joffs Liebe mit Geschenken erkaufen …«
    »Aber nein, sicherlich besitze ich die Liebe des Königs bereits, so wie er sich der meinen erfreuen darf. Und diese Kette, glaube ich, wird er eines Tages mehr schätzen als alle anderen. « Der kleine Mann verbeugte sich und watschelte zur Tür.
    Vor dem Ratssaal wartete Bronn, um ihn zum Turm der Hand zu begleiten. »Die Schmiede sind in Eurem Audienzsaal und erwarten die Ehre«, berichtete er, während sie den Hof überquerten.
    »Erwarten die Ehre. Das klingt hübsch, Bronn. Du hörst dich fast an wie ein richtiger Höfling. Nächstens wirst du noch niederknien.«
    »Besorgt’s Euch doch selbst, Zwerg.«
    »Wozu habe ich denn Shae?« Tyrion hörte die Stimme von Lady Tanda, die ihm von der Serpentinentreppe aus fröhlich etwas zurief. Er gab vor, sie nicht zu bemerken, und watschelte ein wenig schneller. »Lass meine Sänfte bereitstellen,
ich werde die Burg verlassen, sobald ich hier fertig bin.« Zwei der Mondbrüder hielten an der Tür Wache. Tyrion begrüßte sie freundlich und schnitt eine Grimasse, ehe er die Treppe in Angriff nahm. Nachdem er zu seinem Schlafzimmer emporgestiegen war, schmerzten seine Beine.
    Drinnen fand er einen zwölfjährigen Jungen vor, der seine Kleider auf seinem Bett zurechtlegte; sein Knappe. Podrick Payn war so schüchtern, dass es an Verstohlenheit grenzte. Tyrion wurde den Verdacht nicht los, sein Vater habe ihm den Knaben anvertraut, um sich über ihn lustig zu machen.
    »Eure Amtstracht, Mylord«, murmelte der Junge bei Tyrions Eintritt und starrte auf seine Stiefelspitzen. Selbst wenn Pod den Mut aufbrachte, etwas zu sagen, wagte er es nicht, sein Gegenüber dabei anzublicken. »Für die Audienz. Und Eure Kette. Die Kette der Hand.«
    »Sehr schön. Hilf mir beim Ankleiden.« Das Wams aus schwarzem Samt war mit goldenen Nieten besetzt, die Löwenköpfe darstellten, während die Glieder der Kette aus goldenen Händen bestanden, deren Finger jeweils das Gelenk der nächsten umfassten. Pod brachte einen Umhang aus purpurroter Seide, der mit Gold gesäumt war und auf seine Größe zugeschnitten war. Bei einem normalen Mann hätte er kaum den Rücken bedeckt.
    Der Audienzsaal der Hand war kleiner als der des Königs und mit dem riesigen Thronsaal nicht im Mindesten zu vergleichen, aber Tyrion gefielen die myrischen Teppiche und Wandbehänge und die Intimität, die der Raum ausstrahlte. Bei seinem Eintritt rief sein Haushofmeister: »Tyrion Lennister, die Hand des Königs!« Das gefiel ihm ebenfalls. Die Schmiede und Eisenhändler, die Bronn aufgetrieben hatte, fielen auf die Knie.
    Er wuchtete sich auf den hohen Stuhl unter dem runden goldenen Fenster und erteilte ihnen die Erlaubnis, sich zu erheben. »Gute Männer, ich weiß, Ihr habt viel zu tun, deshalb will ich mich kurzfassen. Pod, bitte.« Der

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