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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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den Wiegemeister des Königs hatte er ernannt. Dazu die Amtmänner aller drei Münzstätten. Hafenmeister, Steuereintreiber, Zollbeamte, Wollverwalter, Tributeintreiber, Zahlmeister, Weinverwalter; neun von zehn waren Kleinfingers Leute. Im Großen und Ganzen handelte es sich um Männer von mittlerem Rang; Söhne von Kaufleuten, niedere Lords, manchmal sogar um Ausländer, doch maß man sie an den Ergebnissen, waren sie weitaus fähiger als ihre hochgeborenen Vorgänger.
    Keiner hatte je daran gedacht, diese Berufungen in Frage zu stellen, und warum auch? Kleinfinger bedrohte niemanden. Einen klugen, lächelnden, freundlichen Kerl wie ihn, der mit jedem Freundschaft schloss und stets das Gold heranschaffte, das der König oder die Hand brauchten, und der trotzdem von so niederer Geburt war, brauchte man nicht zu fürchten. Er war kaum mehr als ein Heckenritter.
Er hatte keine Fahnen, zu denen er rufen konnte, keine Armeen und keine Gefolgsleute, keine große Festung und keine nennenswerten Ländereien, keine Aussichten, eine gute Partie zu machen.
    Aber würde ich mich an ihn heranwagen?, fragte sich Tyrion. Selbst, wenn er ein Verräter wäre? Er war sich durchaus nicht sicher, jedenfalls im Augenblick nicht, während der Krieg tobte. Wenn er genug Zeit hätte, könnte er Kleinfingers Männer an den wichtigsten Stellen durch seine eigenen ersetzen, doch …
    Vom Hof hallte ein Ruf herauf. »Ach, Seine Gnaden hat einen Hasen erlegt«, merkte Baelish an.
    »Zweifelsohne einen langsamen«, erwiderte Tyrion. »Mylord, Ihr wurdet auf Schnellwasser aufgezogen. Wie ich hörte, standet Ihr den Tullys nahe.«
    »So kann man es ausdrücken. Besonders den Mädchen.«
    »Wie nahe?«
    »Ich habe sie ihrer Jungfräulichkeit beraubt. Ist das nah genug?«
    Die Lüge – es war eine Lüge, dessen war sich Tyrion sicher – ging seinem Gegenüber mit solchem Gleichmut über die Lippen, dass er sie beinahe geglaubt hätte. Könnte Catelyn Stark diejenige gewesen sein, die gelogen hatte? Über ihre Entjungferung, und auch über den Dolch? Je länger er lebte, desto mehr begriff Tyrion eines: Nichts war jemals einfach und nur sehr wenig wahr. »Lord Hosters Töchter mögen mich nicht besonders«, gestand er. »Ich bezweifele, ob sie einen Vorschlag anhören würden, den ich unterbreite. Kommt er allerdings von Euch, würden die gleichen Worte in ihren Ohren möglicherweise süßer klingen.«
    »Das hinge von den Worten ab. Falls Ihr Sansa im Tausch gegen Euren Bruder anbieten wollt, verschwendet Ihr nur die Zeit aller Beteiligten. Joffrey würde sein Spielzeug niemals herausrücken, und Lady Catelyn ist keine Närrin, den Königsmörder für ein kleines Mädchen laufen zu lassen.«

    »Ich will auch Arya tauschen. Ich lasse nach ihr suchen.«
    »Suchen heißt nicht, dass Ihr sie auch findet.«
    »Das werde ich mir merken, Mylord. Jedenfalls hoffte ich sowieso eher, Ihr könntet Lady Lysa erweichen. Für sie habe ich ein verlockendes Angebot.«
    »Lysa ist sicherlich leichter zu überreden als Catelyn, ja … aber sie ist auch ängstlicher, und nach allem, was ich gehört habe, hasst sie Euch.«
    »Sie glaubt, allen Grund dafür zu haben. Als ich ihr Gast auf Hohenehr war, hat sie behauptet, ich hätte ihren Gemahl ermordet, und wollte meinen Widerspruch nicht zur Kenntnis nehmen.« Er beugte sich vor. »Falls ich ihr Jon Arryns wahren Mörder übergebe, würde sie vielleicht freundlicher über mich denken.«
    Kleinfinger setzte sich auf. »Den wahren Mörder? Ich gestehe, Ihr weckt meine Neugier. Wen habt Ihr im Verdacht?«
    Nun war es an Tyrion zu lächeln. »Meinen Freunden mache ich Geschenke aus freien Stücken. Das müsste man Lysa Arryn natürlich erklären.«
    »Wollt Ihr ihre Freundschaft oder ihre Schwerter?«
    »Beides.«
    Kleinfinger strich sich über den sauber getrimmten spitzen Bart. »Lysa hat selbst genug Sorgen. Die Stämme aus den Mondbergen überfallen ihr Land in größerer Zahl als je zuvor … und sind besser bewaffnet.«
    »Ärgerlich«, sagte Tyrion Lennister, der ihnen die Waffen verschafft hatte. »Ich könnte ihr dabei helfen. Ein Wort von mir …«
    »Und was würde sie dieses Wort kosten?«
    »Ich möchte, dass Lady Lysa und ihr Sohn Joffrey als König anerkennen, ihm die Treue schwören und …«
    »… gegen die Starks und Tullys in den Krieg ziehen?« Kleinfinger schüttelte den Kopf. »Da haben wir das Haar in der Suppe, Lennister. Lysa würde ihre Ritter niemals gegen Schnellwasser entsenden.«

    »Und

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