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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zierten seinen verschlissenen gelben Überrock, und sein Gesicht wirkte wie aus Stein gehauen. Plötzlich wusste Arya, wo ihr diese Hunde schon einmal aufgefallen waren. In der Nacht des Turniers in Königsmund hatten alle Ritter ihre Schilde vor ihren Pavillons aufgehängt. »Das da gehört dem Bruder des Bluthundes«, hatte Sansa ihr erklärt, als sie an den schwarzen Hunden in gelbem Feld vorbeigegangen waren. »Er ist noch größer als Hodor, du wirst es sehen. Sie nennen ihn den Reitenden Berg. «
    Arya ließ den Kopf sinken, sie war sich nur halb dessen bewusst, was um sie herum vor sich ging. Heiße Pastete ergab sich noch einmal. Der Berg sagte: »Du führst uns jetzt zu den anderen«, und marschierte davon. Dann stolperte sie an den toten Männern am Galgen vorbei, während Heiße Pastete ihren Peinigern erklärte, er würde Pasteten und Torten für sie backen, wenn sie ihm nichts täten. Vier Männer begleiteten sie. Einer trug eine Fackel, einer ein Langschwert; zwei hatten Speere.

    Sie fanden Lommy dort, wo sie ihn zurückgelassen hatten, unter der Eiche. »Ich ergebe mich«, rief er sofort. Er warf seinen Speer zur Seite und hob die Hände, die selbst nach so langer Zeit noch vom Färben grün gesprenkelt waren. »Ich ergebe mich. Bitte!«
    Der Mann mit der Fackel suchte unter den Bäumen herum. »Bist du der Letzte? Der Bäckerjunge sagte, da wäre noch ein Mädchen.«
    »Die ist davongelaufen, als sie Euch gehört hat«, berichtete Lommy. »Ihr habt viel Lärm gemacht.« Und Arya dachte: Lauf, Wiesel, lauf, so weit du kannst, lauf und versteck dich und komm nie wieder zurück.
    »Sag uns, wo wir diesen Hurensohn Dondarrion finden, und du bekommst was Warmes zu essen.«
    »Wen?«, fragte Lommy verdutzt.
    »Ich habe es euch doch gesagt, dieser Haufen weiß auch nicht mehr als die Weiber im Dorf. Verdammte Zeitverschwendung. «
    Einer der Speerträger trat zu Lommy. »Stimmt was nicht mit deinem Bein, Junge?«
    »Es ist verletzt.«
    »Kannst du gehen?« Er klang besorgt.
    »Nein«, erwiderte Lommy, »Ihr müsst mich tragen.«
    »Meinst du?« Der Mann hob beiläufig den Speer und trieb die Spitze durch den weichen Hals des Jungen. Lommy bekam keine Gelegenheit, sich abermals zu ergeben. Er zuckte einmal, und das war alles. Nachdem der Kerl seinen Speer herausgezogen hatte, sprudelte das Blut wie eine Fontäne hervor. »Wir müssen ihn tragen, hat er gesagt«, murmelte er vor sich hin und kicherte.

TYRION
    Sie hatten ihn gewarnt, er solle sich warm anziehen. Tyrion Lennister hatte sie beim Wort genommen, eine schwere, gesteppte Hose und ein Wollwams angelegt und darüber das Schattenfell aus den Mondbergen geworfen. Der Mantel war ihm viel zu lang, da er für einen doppelt so großen Mann angefertigt worden war. Saß er nicht zu Pferde, konnte er ihn nur tragen, indem er ihn sich mehrmals um den Bauch schlang, und dann sah er aus wie eine gestreifte Fellkugel.
    Gleichwohl, er war froh, dass er den Rat beherzigt hatte. Die Kälte in dem langen, feuchten Gewölbe kroch ihm sofort in die Knochen. Timett war deswegen augenblicklich nach oben zurückgekehrt. Sie befanden sich irgendwo unter Visenyas Hügel, hinter der Gildenhalle der Alchimisten. Die nassen Steinwände waren mit Salpeter gesprenkelt, und das einzige Licht ging von einer geschlossenen Lampe aus Eisen und Glas aus, die Hallyn, der Pyromantiker, überaus behutsam trug.
    Behutsam, gewiss … und in diesen Gefäßen lagert, was ebenfalls behutsam behandelt werden muss. Tyrion nahm eines in die Hand und betrachtete es. Es war rund und rötlich, eine dicke Pampelmuse aus Ton. Ein wenig zu groß für seine Hand, aber in die eines normalen Mannes würde es bequem passen. Die Keramik war dünn, so zerbrechlich, dass man ihn gewarnt hatte, nicht zu fest zuzudrücken, damit sie nicht in seiner Faust zerbreche. Der Ton fühlte sich rau an. Hallyn sagte, das sei Absicht. »Ein glattes Gefäß würde beim Werfen leichter aus der Hand rutschen.«

    Das Seefeuer floss träge auf die Öffnung des Tonbehälters zu, als Tyrion ihn kippte und hineinschaute. Dunkelgrün war es, das wusste er, doch im schwachen Licht hier unten ließ sich das nicht bestätigen. »Dickflüssig«, merkte er an.
    »Wegen der Kälte, Mylord«, erklärte Hallyn, ein blasser Mann mit weichen feuchten Händen und einer unterwürfigen Art. Er war in eine schwarz-rot gestreifte Robe gekleidet, die am Saum mit Zobel abgesetzt war, aber über den Pelz waren schon viele Motten hergefallen.

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