Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)
Stich gelassen.« Er hielt das Kurzschwert in der Hand, das Yoren dem Goldrock abgenommen hatte. »Ich hatte schon Angst, du wärst ein Wolf.«
»Wo ist der Bulle?«, fragte Lommy.
»Sie haben ihn erwischt«, flüsterte Arya. »Wir müssen ihn befreien. Heiße Pastete, du musst mir helfen. Nachdem wir uns rangeschlichen haben, töten wir die Wachen, und dann mache ich die Tür auf.«
Heiße Pastete und Lommy wechselten einen Blick. »Wie viele sind es?«
»Ich konnte sie nicht zählen«, gestand Arya ein. »Mindestens zwanzig, aber nur zwei vor der Tür.«
Heiße Pastete sah aus, als würde er im nächsten Moment zu heulen anfangen. »Gegen zwanzig kommen wir nicht an.«
»Du brauchst nur einen zu erledigen. Ich übernehme den anderen, und dann holen wir Gendry raus und geben Fersengeld. «
»Wir sollten uns ergeben«, meinte Lommy. »Einfach zu ihnen gehen und uns ergeben.«
Stur schüttelte Arya den Kopf.
»Dann lass ihn doch einfach da«, flehte Lommy. »Von uns anderen wissen sie nichts. Wenn wir uns verstecken, ziehen sie ab, ganz bestimmt. Ist doch nicht unsere Schuld, dass sie Gendry geschnappt haben.«
»Du bist dumm, Lommy«, hielt ihm Arya wütend entgegen. »Du wirst sterben , wenn wir Gendry nicht befreien. Wer soll dich denn tragen?«
»Heiße Pastete und du.«
»Die ganze Zeit, und ohne Hilfe? Das schaffen wir nie. Gendry ist der kräftigste von uns. Außerdem ist es mir gleichgültig, was du sagst, ich werde zurückgehen.« Sie blickte Heiße Pastete an. »Kommst du mit?«
Heiße Pastete sah erst Lommy, dann Arya und wieder Lommy an. »Ich komme mit«, sagte er widerwillig.
»Lommy, du behältst Wiesel hier.«
Er packte das kleine Mädchen an der Hand und zog es zu sich heran. »Und wenn die Wölfe kommen?«
»Ergib dich«, schlug Arya vor.
Der Rückweg zum Dorf schien Stunden zu dauern. Heiße Pastete stolperte im Dunkeln ununterbrochen und kam vom Weg ab, sodass Arya ständig auf ihn warten musste. Am Ende nahm sie seine Hand und führte ihn durch den Wald. »Sei einfach nur leise und folge mir.« Als sie den ersten Widerschein der Feuer in der Siedlung am Himmel bemerkten, sagte sie: »Auf der anderen Seite der Hecke hängen tote Männer am Galgen, aber vor denen brauchst du dich nicht zu fürchten. Vergiss nicht: Angst schneidet tiefer als ein Schwert. Wir müssen ganz leise und vorsichtig sein.« Heiße Pastete nickte.
Sie kroch unter dem Brombeergebüsch hindurch und wartete geduckt auf der anderen Seite auf ihn. Heiße Pastete tauchte schließlich bleich und keuchend auf, Gesicht und Arme waren blutig gekratzt. Er wollte etwas sagen, doch Arya legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. Auf Händen und Knien krabbelten sie am Galgen entlang, unter den baumelnden Toten hindurch. Heiße Pastete blickte nicht einmal nach oben und gab auch keinen Laut von sich.
Bis eine Krähe auf seinem Rücken landete und er vor Schreck keuchte. » Wer ist da? «, brüllte plötzlich eine Stimme aus der Dunkelheit.
Heiße Pastete sprang auf. » Ich ergebe mich! « Er warf sein Schwert fort, während Dutzende von Krähen unwillig kreischten und um die Leichen herumflatterten. Arya packte sein Bein und versuchte, ihn wieder hinunterzuziehen, aber er riss sich los, rannte vor und fuchtelte mit den Armen: »Ich ergebe mich, ich ergebe mich.«
Sie fuhr hoch und zog Nadel; inzwischen jedoch war sie von Männern eingekreist. Entschlossen schlug sie auf den ersten ein, doch der blockte ihren Hieb mit dem stahlgeschützten Arm ab, und jemand anders warf sich auf sie und
zerrte sie zu Boden. Ein Dritter riss ihr das Schwert aus der Hand. Als sie zu beißen versuchte, spürte sie das kalte, dreckige Eisen eines Kettenhemdes zwischen den Zähnen. »Oho, ein ganz Wilder«, sagte der Mann und lachte. Der Hieb seiner gepanzerten Faust riss ihr fast den Kopf ab.
Sie standen über ihr und unterhielten sich, während sie voller Schmerzen dalag und die Worte nicht verstehen konnte. Ihr dröhnten die Ohren. Als sie versuchte, davonzukrabbeln, schwankte der Boden unter ihr. Sie haben Nadel genommen. Die Schande war schlimmer als der Schmerz. Jon hatte ihr das Schwert geschenkt. Syrio hatte ihr beigebracht, wie man damit umging.
Dann packte jemand sie vorn am Wams und zerrte sie auf die Knie. Heiße Pastete kniete ebenfalls, vor dem größten Mann, den Arya je gesehen hatte, einem Ungeheuer, wie aus einer der Geschichten der Alten Nan. Woher der Riese aufgetaucht war, hatte sie nicht gesehen. Drei schwarze Hunde
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