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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Rosengarten: die junge Königin Margaery, die Tochter von Lord Maes Tyrell. Ihre Heirat war der Mörtel, der das große Bündnis des Südens zusammenhielt. Renly war einundzwanzig, das Mädchen etwa in Robbs Alter, sehr hübsch anzuschauen mit seinen Rehaugen und der lockigen braunen Mähne. Schüchtern lächelte sie lieblich.

    Draußen auf dem Feld wurde ein weiterer Recke von dem Ritter im Regenbogenmantel aus dem Sattel gestoßen, und der König fiel in den Beifall der anderen ein. » Loras !«, hörte sie ihn rufen. » Loras! Rosengarten! « Die Königin klatschte entzückt in die Hände.
    Catelyn wandte sich den letzten Kämpfen zu. Vier Mann waren noch übrig, und es gab keinen Zweifel, wem die Gunst des Königs und des gemeinen Volkes galt. Sie hatte Ser Loras nie getroffen, doch selbst im fernen Norden hörte man Geschichten von der Tapferkeit des jungen Ritters der Blumen. Ser Loras ritt einen großen weißen Hengst in silberner Rüstung und kämpfte mit einer langstieligen Axt. Ein Büschel goldener Rosen zierte seinen Helm.
    Zwei der restlichen Kontrahenten machten gemeinsame Sache. Sie sprengten auf den Ritter in der kobaltblauen Rüstung zu. Als sie ihn erreicht hatten, zügelte dieser sein Pferd hart, schlug einem der beiden seinen zersplitterten Schild ins Gesicht, während sich sein Streitross aufbäumte und mit eisenbeschlagenen Hufen nach dem anderen trat. Im Nu lag der eine Rivale am Boden, derweil der andere wankte. Der blaue Ritter ließ den zertrümmerten Schild fallen, damit er den linken Arm frei hatte, und dann griff ihn der Ritter der Blumen an. Das Gewicht des Stahls schien Ser Loras’ Grazie und Behändigkeit nicht zu mindern, und sein Regenbogenmantel blähte sich.
    Das weiße und das schwarze Pferd drehten sich im Kreis wie Liebende beim Erntetanz, allerdings schenkten die Reiter sich gegenseitig Hiebe statt Küsse. Die lange Axt blitzte auf, der Morgenstern wirbelte. Beide Waffen waren stumpf, dennoch prallten sie mit schrecklichem Krachen aufeinander. Ohne Schild traf es den blauen Ritter härter. Ser Loras ließ Hiebe auf Kopf und Schultern seines Gegners hageln, und die Menge brüllte: » Rosengarten !« Der andere wehrte sich mit dem Morgenstern, aber wann immer die Kugel ihr Ziel suchte, blockte Ser Loras sie mit seinem verbeulten grünen
Schild ab, auf welchen drei goldene Rosen graviert waren. Dann verhakte sich die Langaxt mit dem Morgenstern, und dem blauen Ritter wurde die Waffe aus der Hand gerissen. Der Ritter der Blumen holte zum letzten Schlag aus.
    Der blaue Recke preschte mitten hinein. Die Hengste prallten aufeinander, der stumpfe Axtkopf krachte auf den geborstenen blauen Brustpanzer … aber irgendwie gelang es dem blauen Ritter, das Heft zu packen. Er zerrte Ser Loras die Waffe aus der Hand, die beiden rangen im Sattel, bis sie fielen. Als die Pferde sich voneinander lösten, krachten die Kontrahenten auf den Boden. Loras Tyrell kam unten zu liegen. Der blaue Ritter zog einen langen Dolch und schob Tyrells Visier hoch. Im Geschrei der Menge hörte Catelyn nicht, was Ser Loras sagte, doch konnte sie es von seinen blutigen Lippen ablesen.
    Ich ergebe mich.
    Der Blaue erhob sich taumelnd, wandte sich Renly zu und reckte den Dolch zum Gruß des Siegers an seinen König in die Höhe. Knappen liefen herbei und halfen dem bezwungenen Ritter auf. Nachdem sie ihm den Helm abgenommen hatten, sah Catelyn verblüfft, dass es sich um einen jungen Mann handelte, der kaum zwei Jahre älter als Robb war. Der Junge mochte ebenso gut aussehen wie seine Schwester, doch angesichts der aufgeplatzten Lippe, des leeren Blicks und des Blutes im verfilzten Haar war das schwer zu erkennen.
    »Tretet näher!«, rief König Renly dem Sieger zu.
    Dieser humpelte zur Tribüne. Von nahem betrachtet wirkte die blaue Rüstung keineswegs mehr so prachtvoll; Brustpanzer und Helm waren mit Beulen und Rissen übersät, die Schwerter und Kriegshämmer und Keulen hinterlassen hatten. Sein Mantel war zerfetzt. Ein paar Zuschauer bejubelten ihn mit » Tarth! « und eigentümlicherweise auch » Die Schöne! Die Schöne! «, doch die meisten schwiegen. Der blaue Ritter kniete vor dem König nieder. »Euer Gnaden«, sagte er, wobei
seine Stimme durch den zerschundenen Helm gedämpft wurde.
    »Ihr seid wirklich so gut, wie Euer Vater behauptet hat.« Renly war auf dem ganzen Feld zu verstehen. »Ich habe es bisher nur ein- oder zwei Mal erlebt, dass jemand Ser Loras aus dem Sattel geworfen hat … allerdings

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