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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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den Schwarzwasser passiert hatten, lag das Schlimmste hinter ihnen. In den vergangenen vier Tagen waren sie auf keine Spuren des Krieges mehr gestoßen.
    Catelyn hatte diese Reise nicht gewollt. Das hatte sie Robb auch gesagt, noch in Schnellwasser. »Als ich Renly das letzte Mal gesehen habe, war er so alt wie Bran. Ich kenne ihn gar
nicht. Schickt jemand anderes. Mein Platz ist hier, an der Seite meines Vaters, denn viel Zeit bleibt ihm nicht mehr.«
    Ihr Sohn hatte ihr unglücklich in die Augen geschaut. »Es gibt niemanden außer Euch, den ich entsenden kann. Ich selbst kann nicht gehen. Euer Vater ist zu krank. Der Schwarzfisch ist mein Auge und Ohr, ich wage es nicht, ihn zu schicken. Euren Bruder brauche ich, damit er Schnellwasser hält, wenn wir uns in Marsch setzen …«
    »In Marsch setzen?« Niemand hatte ihr darüber auch nur ein Sterbenswörtchen gesagt.
    »Ich kann nicht hier in Schnellwasser sitzen und auf Frieden warten. Dadurch erwecke ich den Eindruck, ich würde mich vor der Schlacht fürchten. Sobald es keine Schlachten zu schlagen gibt, denken die Männer an ihr Heim und ihre Ernte, das hat mir Vater beigebracht. Selbst meine Nordmannen werden unruhig.«
    Meine Nordmannen, dachte sie. Jetzt redet er schon wie ein König. »Noch nie ist jemand an Unruhe gestorben, aber überstürzt zu handeln ist etwas anderes. Wir haben die Saat ausgebracht, lassen wir sie aufgehen.«
    Robb schüttelte stur den Kopf. »Wir haben ein paar Samen in den Wind gestreut, mehr nicht. Wenn Eure Schwester Lysa uns zu Hilfe kommen wollte, hätte sie uns darüber längst in Kenntnis gesetzt. Wie viele Vögel haben wir bereits zur Ehr geschickt, vier? Auch ich möchte Frieden, doch weshalb sollten mir die Lennisters irgendetwas schenken, während ich hier herumsitze und meine Armee dahinschmilzt wie der Sommerschnee?«
    »Anstatt den Eindruck eines Feiglings zu machen, tanzt Ihr lieber nach Lord Tywins Pfeife?«, hielt sie ihm entgegen. »Er will , dass Ihr nach Harrenhal marschiert, fragt nur Euren Onkel Brynden …«
    »Ich habe nicht von Harrenhal gesprochen«, unterbrach sie Robb. »Also, geht Ihr nun für mich zu Renly, oder muss ich den Großjon schicken?«

    Bei dieser Erinnerung stahl sich ein mattes Lächeln auf ihr Gesicht. Solch ein offensichtliches Spiel, und trotzdem durchtrieben für einen fünfzehnjährigen Knaben. Robb wusste genau, wie ungeeignet Großjon Umber war, um mit einem Mann wie Renly Baratheon zu verhandeln, und ihm war auch klar, dass sie dies auch wusste. Was konnte sie tun, außer zuzustimmen und dafür zu beten, ihren Vater bei ihrer Rückkehr noch lebend vorzufinden? Hätte sich Lord Hoster besserer Gesundheit erfreut, wäre er selbst gereist. Und so fiel ihr der Abschied schwer, wahrlich schwer. Er erkannte sie nicht einmal, als sie kam, um ihm Lebewohl zu sagen. »Minisa«, nannte er sie, »wo sind die Kinder? Meine kleine Cat, meine süße Lysa …« Catelyn küsste ihn auf die Stirn und versicherte ihm, seine Lieben seien wohlauf. »Wartet auf mich, Mylord«, fügte sie hinzu, als er die Augen schloss. »Ich habe schon so oft auf Euch gewartet. Jetzt müsst Ihr das Gleiche einmal für mich tun.«
    Das Schicksal treibt mich wieder und wieder nach Süden, schoss es Catelyn durch den Kopf. Sie hatte Bran und Rickon geschrieben, an ihrem letzten Abend in Schnellwasser. Ich habe euch nicht vergessen, meine Lieblinge, das müsst ihr mir glauben. Aber euer Bruder braucht mich jetzt mehr. Sie nippte an dem bitteren Tee, und Shadd füllte ihr Haferbrei nach.
    »Wir sollten heute noch den oberen Mander erreichen, Mylady«, kündigte Ser Wendel an. »Lord Renly ist nicht mehr weit entfernt, wenn die Gerüchte stimmen.«
    Und was soll ich ihm sagen, wenn ich ihn finde? Dass mein Sohn ihn nicht als den wahren König anerkennt? Sie freute sich nicht auf dieses Treffen. Gewiss brauchten sie Freunde und keine weiteren Feinde, aber Robb würde niemals das Knie vor einem Mann beugen, der seiner Ansicht nach keinen berechtigten Anspruch auf den Thron hatte.
    Ihre Schüssel war leer, obwohl sie sich kaum daran erinnern konnte, den Haferbrei gegessen zu haben. Sie stellte sie zur Seite. »Zeit zum Aufbruch.« Je eher sie mit Renly sprach,
desto früher konnte sie nach Hause zurückkehren. Sie saß als Erste im Sattel und gab das Tempo der Kolonne vor. Hal Mollen ritt neben ihr und trug das Banner des Hauses Stark, den grauen Schattenwolf auf eisweißem Feld.
    Einen halben Tagesritt vor Renlys Lager wurden sie

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