Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Wände gedämpft, aber Tyrion kannte den Vers. Ich liebte ein Mädchen, so schön wie der Sommer, erinnerte er sich, mit Sonnenschein im Haar …
    Ser Meryn Trant bewachte heute Abend die Tür der Königin. Sein gemurmeltes »Mylord« erschien Tyrion widerwillig, nichtsdestotrotz öffnete er die Tür. Das Lied brach sofort ab, als er das Schlafgemach seiner Schwester betrat.
    Cersei hatte sich auf einen Stapel Kissen zurückgelehnt. Ihre Füße waren nackt, ihr goldenes Haar kunstvoll zerzaust, die Robe aus schwerer, golddurchwirkter grüner Seide schimmerte im Licht der Kerzen. Sie blickte auf. »Süße Schwester«, sagte Tyrion, »wie schön du heute Abend aussiehst. « Er wandte sich an den Sänger. »Und Ihr ebenfalls, Vetter. Ich hatte keine Ahnung, welch liebliche Stimme Ihr besitzt.«
    Angesichts dieses Kompliments schmollte Ser Lancel; vielleicht fühlte er sich verspottet. Seit der Junge den Ritterschlag erhalten hatte, schien er um drei Zoll gewachsen zu sein. Lancel hatte dichtes aschblondes Haar, die grünen Lennisteraugen und weichen blonden Flaum auf der Oberlippe. Im Alter von sechzehn Jahren war er mit der Sicherheit der Jugend geschlagen, bar jeder Spur von Humor oder Selbstzweifeln und mit jener Arroganz vermählt, die jenen, die blond und stark und stattlich geboren wurden, so natürlich zufällt. Seine jüngste Beförderung hatte das alles nur
noch verschlimmert. »Hat Ihre Gnaden nach Euch rufen lassen? «, wollte der Junge wissen.
    »Nicht, dass ich mich erinnere«, gestand Tyrion. »Es betrübt mich, Eure Lustbarkeiten zu stören, Lancel, doch leider hat sich die Notwendigkeit ergeben, eine wichtige Angelegenheit mit meiner Schwester zu besprechen.«
    Cersei beäugte ihn misstrauisch. »Falls du wegen dieser Bettelbrüder hier bist, Tyrion, erspare mir die Vorwürfe. Ich lasse nicht zu, dass sie noch länger ihren Unflat in den Straßen verbreiten. Sie können sich gegenseitig im Kerker Predigten halten.«
    »Und sich dabei glücklich schätzen, weil sie eine so freundliche Königin haben«, fügte Lancel hinzu. »Ich würde ihnen die Zungen herausschneiden.«
    »Einer wagte sogar zu behaupten, die Götter würden uns bestrafen, weil Jaime den rechtmäßigen König ermordet hat«, verkündete Cersei. »Solche Lügen werde ich nicht dulden, Tyrion. Ich habe dir ausreichend Gelegenheit gegeben, dieser Läuse Herr zu werden, aber du und dieser Ser Jaslyn, ihr habt nichts dagegen getan, daher habe ich Vylarr befohlen, sich dieser Sache anzunehmen.«
    »Das habe ich wohl bemerkt.« Tyrion hatte es tatsächlich geärgert, dass die Rotröcke ein halbes Dutzend dieser Schandmäuler von Propheten in die Verliese gesperrt hatten, ohne ihn zuvor davon in Kenntnis zu setzen, aber sie waren nicht wichtig genug, um deswegen Streit anzufangen. »Zweifelsohne ist die Ruhe auf den Straßen für uns alle besser. Deswegen bin ich nicht hier. Ich habe Neuigkeiten, die du gewiss gern erfahren möchtest, süße Schwester, aber am liebsten würde ich sie unter vier Augen mit dir besprechen. «
    »Sehr wohl.« Der Harfner und der Flötist verneigten sich und eilten hinaus, derweil Cersei ihren Vetter mit einem keuschen Kuss auf die Wange verabschiedete. »Verlasst uns, Lancel. Mein Bruder ist harmlos, wenn er allein ist. Hätte er
seine Haustierchen mitgebracht, würden wir sie schon riechen. «
    Der junge Ritter bedachte seinen Vetter mit einem bösen Blick und ließ die Tür hinter sich ins Schloss knallen. »Habe ich dich eigentlich wissen lassen, dass ich Shagga vor vierzehn Tagen zu einem Bad überredet habe?«, fragte Tyrion.
    »Du bist ungeheuer zufrieden mit dir, nicht wahr? Warum? «
    »Warum nicht?«, erwiderte Tyrion. Tag und Nacht hallte die Stählerne Gasse von den Hämmerschlägen wider, und die große Kette wurde länger und länger. Er hüpfte auf das Himmelbett. »Ist Robert in diesem Bett gestorben? Du hast es behalten? Das überrascht mich.«
    »Es sorgt für süße Träume«, antwortete sie. »Jetzt spuck aus, was du auf dem Herzen hast, und dann troll dich, Gnom.«
    Tyrion lächelte. »Lord Stannis ist von Drachenstein aufgebrochen. «
    Cersei sprang auf. »Und du sitzt hier und grinst wie ein Erntefestkürbis? Hat Amwasser die Stadtwache in Alarmbereitschaft versetzt? Wir müssen sofort einen Vogel nach Harrenhal schicken.« Jetzt lachte er. Sie packte ihn bei den Schultern und schüttelte ihn. »Hör auf. Bist du verrückt? Oder betrunken? Hör auf! «
    Es gelang ihm, einige Worte

Weitere Kostenlose Bücher