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Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 03 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 03 - A Clash of Kings (Pages 1-332) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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hervorzustoßen. »Ich kann nicht«, keuchte er. »Es ist zu … Götter, zu komisch … Stannis …«
    » Was ist? «
    »Er ist nicht auf dem Weg zu uns«, brachte Tyrion heraus. »Er belagert Sturmkap. Renly reitet gegen ihn.«
    Die Fingernägel seiner Schwester krallten sich in seinen Arm. Einen Augenblick lang starrte sie ihn ungläubig an, als würde er plötzlich in fremden Zungen reden. »Stannis und Renly bekämpfen sich gegenseitig ?« Auf sein Nicken hin begann Cersei zu kichern. »Bei allen guten Göttern«, keuchte
sie, »ich glaube langsam, Robert war der klügste von den dreien.«
    Tyrion warf den Kopf in den Nacken und brüllte. Sie lachten zusammen. Cersei zog ihn vom Bett, wirbelte ihn im Kreis und schloss ihn sogar in die Arme. Einen Moment lang gebärdete sie sich wie ein kleines Mädchen. Schließlich ließ sie ihn los, und Tyrion war außer Atem und benommen. Er taumelte zur Anrichte und stützte sich mit einer Hand daran ab.
    »Glaubst du wirklich, sie werden sich eine Schlacht liefern? Wenn sie zu einer Vereinbarung gelangen …«
    »Bestimmt nicht«, widersprach Tyrion. »Sie sind zu verschieden und sich gleichzeitig zu ähnlich, und keiner von beiden kann den anderen ausstehen.«
    »Und Stannis fühlte sich schon immer um Sturmkap betrogen«, sagte Cersei nachdenklich. »Der alte Sitz des Hauses Baratheon gehörte dem Rechte nach ihm … du ahnst nicht, wie oft er zu Robert kam und sich in seiner düsteren, gekränkten Art wieder und wieder darüber beschwerte. Als Robert die Burg an Renly gab, hat Stannis so heftig mit den Zähnen geknirscht, dass sie beinahe geborsten wären.«
    »Er hat es vermutlich als Herabsetzung aufgefasst.«
    »So war es auch gemeint«, meinte Cersei.
    »Wollen wir einen Becher auf die brüderliche Liebe heben? «
    »Ja«, antwortete sie atemlos. »Oh, bei den Göttern, ja.«
    Er wandte ihr den Rücken zu, während er zwei Becher mit süßem Roten füllte. Es war die leichteste Sache der Welt, eine Prise feinen Pulvers in den ihren zu schütten. »Auf Stannis!«, sagte er und reichte ihr den Wein. Harmlos, wenn ich allein bin? Tatsächlich?
    »Auf Renly«, erwiderte sie und lachte. »Möge die Schlacht hart werden und lange dauern, und mögen die Anderen sie beide holen!«
    Ist dies die Cersei, die Jaime sieht? Als sie lächelte, fiel ihm auf, wie schön sie wahrhaftig war. Ich liebte ein Mädchen, so
schön wie der Sommer, mit Sonnenschein im Haar … Fast hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er sie vergiftet hatte.
    Am nächsten Morgen beim Frühstück traf ihr Bote ein. Die Königin sei unpässlich und könne ihre Gemächer nicht verlassen. Wohl eher: kann ihren Abtritt nicht verlassen. Tyrion ließ eine angemessen mitfühlende Antwort ausrichten und beschwor seine Schwester, sich auszuruhen. Er würde mit Ser Cleos wie geplant verfahren.
    Der Eiserne Thron von Aegon dem Eroberer war ein Gewirr hässlicher Widerhaken und scharfkantiger Metallzähne. Man musste ein Narr sein, wenn man glaubte, darauf bequem sitzen zu können, und schon auf den Stufen verkrampften sich seine kurzen Beine, während er an den absurden Anblick denken musste, den er gewisslich bot. Eins durfte man über den Thron jedoch sagen: Er war hoch.
    Die Wachen der Lennisters in ihren blutroten Mänteln und den Halbhelmen standen schweigend auf der einen Seite des Saales. Ser Jaslyns Goldröcke hatten auf der anderen ihren Platz gefunden. Die Stufen zum Thron flankierten Ser Preston von der Königsgarde und Bronn. Höflinge füllten die Galerie, in der Nähe der hohen Türen aus Eiche und Bronze drängten sich Bittsteller. Sansa Stark sah heute Morgen besonders liebreizend aus, wenngleich auch ihr Gesicht bleich wie Milch war. Lord Gil hustete, während der arme Vetter Tyrek seinen Bräutigamsmantel aus Hermelin und Samt trug. Seit seiner Heirat mit Lady Ermesande vor drei Tagen nannten ihn die anderen Knappen »Amme« und fragten ihn ständig, welche Art von Windeln seine Braut in der Hochzeitsnacht getragen habe.
    Tyrion blickte auf sie alle herab und stellte fest, dass ihm das gefiel. »Lasst Ser Cleos Frey vortreten.« Seine Stimme hallte von den Steinwänden zurück und trug durch den ganzen langen Saal. Auch dies gefiel ihm. Zu schade, dass Shae das nicht miterleben kann. Sie hatte darum gebeten, ebenfalls erscheinen zu dürfen, doch war dies unmöglich.

    Ser Cleos brachte den Weg zwischen den Goldröcken und den Rotröcken hinter sich und sah weder nach links noch nach rechts. Als er

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