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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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rutschte unbehaglich hin und her. »Euer Gnaden?«
    »Oh, verschone mich mit deiner leeren Höflichkeit. Die Dinge dort draußen müssen sehr verzweifelt stehen, wenn sie schon den Zwerg losschicken, damit er einen Ausfall anführt, also darfst du ruhig deine Maske ablegen. Ich weiß Bescheid über deinen kleinen Verrat im Götterhain.«
    »Im Götterhain?« Schau nicht zu Ser Dontos hin, nein, nein, ermahnte sich Sansa. Sie weiß es nicht, niemand weiß es. Dontos hat es mir versprochen, und mein Florian würde mich niemals enttäuschen . »Ich habe keinen Verrat begangen. Im Götterhain war ich nur, um zu beten.«
    »Für Stannis. Oder für deinen Bruder, das ist einerlei. Warum sonst solltest du die Götter deines Vaters aufsuchen? Du hast für unsere Niederlage gebetet. Und wie würdest du das nennen, wenn nicht Verrat?«
    »Ich habe für Joffrey gebetet«, beharrte sie nervös.
    »Warum? Weil er dich so liebevoll behandelt?« Die Königin nahm einer vorübergehenden Dienerin eine Karaffe mit süßem Pflaumenwein ab und füllte Sansas Kelch. »Trink«,
befahl sie kalt. »Vielleicht findest du dann ja den Mut, dich zur Abwechslung einmal mit der Wahrheit auseinanderzusetzen. «
    Sansa brachte den Kelch an die Lippen und nippte daran. Der Wein war ungemein süß, jedoch sehr stark.
    »Das kannst du doch wohl besser«, sagte Cersei. »Trink aus, Sansa. Die Königin befiehlt es dir.«
    Fast hätte sie würgen müssen, doch Sansa leerte den Kelch und schluckte den dicken süßen Wein, bis sich ihr der Kopf drehte.
    »Noch mehr?«, fragte Cersei.
    »Nein. Bitte nicht.«
    Die Königin schien unzufrieden zu sein. »Als du vorhin wegen Ser Ilyn gefragt hast, habe ich dich belogen. Möchtest du die Wahrheit hören, Sansa? Möchtest du wissen, warum er in Wirklichkeit hier ist?«
    Sie wagte nicht zu antworten, doch das spielte keine Rolle. Die Königin hob die Hand und winkte, ohne auf ihre Erwiderung zu warten. Sansa hatte nicht einmal bemerkt, dass Ser Ilyn in den Saal zurückgekehrt war, doch plötzlich schlich er leise wie eine Katze aus dem Schatten zum Podest. Er hatte Eis aus der Scheide gezogen. Ihr Vater hatte die Klinge immer im Götterhain gesäubert, nachdem er einem Mann den Kopf abgeschlagen hatte, erinnerte sich Sansa, Ser Ilyn hingegen war nicht so sorgfältig. Auf dem blanken Stahl trocknete Blut, dessen Rot sich langsam in Braun verwandelte. »Erzählt Lady Sansa, weshalb ich Euch bei uns haben möchte«, sagte Cersei.
    Ser Ilyn öffnete den Mund und stieß ein rasselndes Röcheln aus. Sein pockennarbiges Gesicht zeigte keine Regung.
    »Er ist unseretwegen hier«, sagte die Königin. »Stannis mag diese Stadt und diesen Thron erobern, aber ich werde es nicht erdulden, mich von ihm richten zu lassen. Ich beabsichtige nicht, dass er uns lebendig in die Hände bekommt.«

    »Uns?«
    »Du hast mich sehr wohl verstanden. Vielleicht solltest du am besten wieder beten, Sansa, und zwar für einen anderen Ausgang der Schlacht. Die Starks werden am Fall des Hauses Lennister keine Freude haben, das verspreche ich dir.« Sie streckte die Hand aus, streichelte Sansas Haar und schob es ein wenig vom Nacken fort.

TYRION
    Der Sehschlitz in seinem Helm beschränkte Tyrions Sicht auf das, was sich direkt vor ihm befand, doch als er den Kopf drehte, sah er drei Galeeren, die auf den Strand am Turnierplatz aufgelaufen waren, und eine vierte, größere, die draußen auf dem Fluss lag und Fässer mit brennendem Pech von einem Katapult abschoss.
    »Keilformation!«, befahl Tyrion, nachdem seine Männer durch das Ausfalltor herausgekommen waren. Sie formierten sich wie eine Speerspitze, mit ihm selbst in der vordersten Position. Ser Mandon Moor nahm den Platz rechts von ihm ein. Der Feuerschein glänzte auf seiner weiß emaillierten Rüstung, seine toten Augen blickten leidenschaftslos durch sein Visier. Er ritt ein kohlrabenschwarzes Pferd mit einer weißen Schabracke, und am Arm trug er den reinweißen Schild der Königsgarde. Zu seiner Linken entdeckte Tyrion überraschenderweise Podrick Payn mit einem Schwert in der Hand. »Du bist zu jung«, sagte er sofort. »Geh zurück.«
    »Ich bin Euer Knappe, Mylord.«
    Tyrion hatte jetzt keine Zeit, sich deswegen zu streiten. »Dann bleib in meiner Nähe.« Er gab seinem Pferd die Sporen.
    Seite an Seite ritten sie an der neben ihnen aufragenden Mauer entlang. Joffreys Banner wehte scharlachrot und golden an Ser Mandons Lanze, Hirsch und Löwe tanzten Huf an Pranke. Sie wechselten

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