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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Kümmert Euch darum.« Als er Arya bemerkte, die ihn noch immer anstarrte, sagte er: »Nan, ich möchte einen Krug heißen gewürzten Wein. Im Wald war es frostig. Und
sorg dafür, dass er nicht kalt wird. Ich werde heute Abend allein speisen. Haferbrot, Butter und Wildschwein.«
    »Sofort, Mylord.« Das zu sagen war immer das Beste.
    Heiße Pastete buk gerade Haferkekse, als sie in die Küche kam. Drei andere Köche entgräteten Fisch, während ein Küchenjunge ein Wildschwein über dem Feuer drehte. »Mylord wünscht sein Abendbrot und heißen gewürzten Wein, um es hinunterzuspülen«, verkündete Arya, »und er soll gefälligst warm sein.« Einer der Köche wusch sich die Hände, nahm einen Kessel und füllte süßen Rotwein hinein. Heiße Pastete wurde aufgetragen, die Gewürze zu mahlen, während der Wein heiß wurde. Arya ging zu ihm hinüber und half ihm.
    »Ich kann das schon allein«, sagte er mürrisch. »Du brauchst mir nicht zu zeigen, wie man Wein würzt.«
    Entweder hasst er mich auch, oder er hat Angst vor mir. Sie wich zurück, eher traurig als verärgert. Schließlich war das Essen fertig, und die Köche deckten es mit einem silbernen Deckel zu und wickelten ein dickes Tuch um den Krug, damit der Wein warm blieb. Draußen dämmerte es. Auf den Mauern hockten die Krähen um die Köpfe herum wie der Hofstaat um einen König. Die Wache am Königsbrandturm hielt ihr die Tür auf. »Hoffentlich ist das keine Wieselsuppe«, scherzte der Mann.
    Als sie eintrat, saß Roose Bolton am Kamin und las in einem dicken, in Leder gebundenen Buch. »Zünde die Kerzen an«, befahl er und blätterte um. »Es wird langsam dunkel. «
    Sie stellte das Essen auf den Tisch neben ihn und tat dann, was er ihr aufgetragen hatte; kurz darauf wurde der Raum von flackerndem Licht durchflutet und vom Geruch der Gewürznelken erfüllt. Bolton blätterte noch einige Male um, dann schlug er das Buch zu und legte es vorsichtig ins Feuer. Er sah zu, wie die Flammen es verzehrten, und seine hellen Augen leuchteten im Licht. Das alte trockene Leder fing mit einem Wusch Feuer, und die gelben Seiten bewegten sich,
während sie brannten, als würde ein Geist sie lesen. »Heute Abend brauche ich dich nicht mehr«, sagte er, ohne sie anzublicken.
    Sie hätte gehen sollen, leise wie eine Maus, doch der Leichtsinn hatte wohl Besitz von ihr ergriffen. »Mylord«, fragte sie, »werdet Ihr mich mitnehmen, wenn Ihr Harrenhal verlasst?«
    Er drehte sich zu ihr um, starrte sie an, und seiner Miene zufolge war es so, als habe sein Essen gerade zu ihm gesprochen. »Habe ich dir die Erlaubnis erteilt, mir eine Frage zu stellen, Nan?«
    »Nein, Mylord.« Sie senkte den Blick.
    »Also hättest du nichts sagen sollen, nicht wahr?«
    »Nein, Mylord.«
    Einen Moment lang wirkte er vergnügt. »Ich werde dir die Frage trotzdem beantworten. Ich werde Harrenhal an Lord Vargo übergeben, wenn ich in den Norden zurückkehre. Du wirst hier bei ihm bleiben.«
    »Aber ich …«, begann sie.
    Er schnitt ihr das Wort ab. »Es ist nicht meine Gewohnheit, mich von Dienstboten ausfragen zu lassen, Nan. Muss ich dir erst die Zunge rausreißen?«
    Das würde er genauso leicht tun, wie ein anderer Mann einen Hund trat, das wusste sie. »Nein, Mylord.«
    »Dann werde ich nichts weiter von dir hören?«
    »Nein, Mylord.«
    »Dann geh. Ich werde deine Anmaßung vergessen.«
    Arya ging, jedoch nicht in ihr Bett. Als sie hinaus in den dunklen Hof trat, nickte die Wache an der Tür ihr zu und sagte: »Es wird Sturm geben. Riechst du das, die Luft?« Der Wind war böig, die Flammen der Fackeln neben den Köpfen auf der Mauer flackerten. Auf dem Weg zum Götterhain kam sie am Klageturm vorbei, wo sie früher in Angst vor Wies gehaust hatte. Die Freys hatten den Turm für sich beschlagnahmt, nachdem Harrenhal gefallen war. Sie konnte
wütende Stimmen aus einem Fenster hören, viele Männer stritten da. Elmar saß allein draußen auf den Stufen.
    »Was ist denn los?«, fragte Arya ihn, als sie die Tränen sah, die auf seinen Wangen glänzten.
    »Meine Prinzessin«, schluchzte er. »Wir sind entehrt worden, sagt Aenys. Von den Zwillingen ist ein Vogel eingetroffen. Mein Hoher Vater sagt, ich werde jetzt jemand anders heiraten oder Septon werden.«
    Eine blöde Prinzessin, dachte sie, das ist doch kein Grund zum Heulen. »Meine Brüder sind vielleicht tot«, vertraute sie ihm an.
    Elmar warf ihr einen geringschätzigen Blick zu. »Niemanden interessieren die Brüder eines

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