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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Kunde, die wir seit einem halbem Jahr gehört haben. Möge der Krieger ihn beschützen und der Rote Priester ebenfalls.«
    In der nächsten Nacht fanden sie in der verkohlten Ruine einer Septe Schutz, die zu einem ausgebrannten Dorf namens Sturmtanz gehörte. Von den Bleifenstern waren lediglich Scherben geblieben, und der alte Septon, der sie begrüßte, erzählte ihnen, die Plünderer hätten sogar die wertvollen Roben der Mutter, die vergoldete Laterne des Alten Weibs und die Silberkrone des Vaters gestohlen. »Der Jungfrau haben sie die Brüste abgehackt, obwohl sie nur aus Holz waren«, berichtete er. »Und die Augen, die Augen bestanden aus Jett und Lapislazuli und Perlmutt, und sie haben alles mit ihren Messern herausgebrochen. Möge die Mutter ihnen gnädig sein.«
    »Wer war das?«, fragte Zit Zitronenmantel. »Der Mummenschanz? «
    »Nein«, entgegnete der alte Mann. »Es waren Nordmänner. Wilde, die Bäume anbeten. Sie wollten den Königsmörder, sagten sie.«
    Arya hörte alles mit an und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Sie spürte, wie Gendry sie anstarrte. Dabei fühlte sie sich wütend und beschämt.
    In den Gewölben unter der Septe lebte ein Dutzend Männer zwischen Spinnweben und Wurzeln und zerbrochenen Weinfässern, doch auch die hatten nichts Neues von Beric Dondarrion gehört. Nicht einmal ihr Anführer, der eine rußgeschwärzte
Rüstung und einen grob gezeichneten Blitz auf seinem Mantel trug. Als Grünbart sah, wie Arya ihn anschaute, lachte er und sagte: »Der Blitzlord ist überall und nirgends, mageres Eichhörnchen.«
    »Ich bin kein Eichhörnchen«, erwiderte sie, »ich bin bald schon fast eine Frau. Zehn und ein Jahr bin ich schon.«
    »Dann pass lieber auf, dass ich dich nicht heirate!« Er versuchte, sie unter dem Kinn zu kitzeln, doch Arya stieß seine dumme Hand fort.
    Zit und Gendry würfelten an diesem Abend mit ihren Gastgebern, während Tom ein dummes Lied über den Beleibten Ben und die Gans des Hohen Septons sang. Anguy ließ Arya mit seinem Langbogen üben, aber wie sehr sie sich auch auf die Lippe biss, sie konnte die Sehne nicht spannen. »Du brauchst einen leichteren Bogen, Mylady«, meinte der sommersprossige Bogenschütze. »Wenn es auf Schnellwasser abgelagertes Holz gibt, könnte ich dir vielleicht einen machen.«
    Tom hörte seine Worte und unterbrach sein Lied. »Du bist ein junger Narr, Schütze. Wenn wir nach Schnellwasser ziehen, dann nur, um ein hübsches Lösegeld für sie zu kassieren, und da wird es keine Zeit zum Herumsitzen und Bogenbauen geben. Sei dankbar, wenn sie dir nicht das Fell über die Ohren ziehen. Lord Hoster hat schon Geächtete aufgehängt, als du dich noch nicht rasiert hast. Und dieser Sohn von ihm ... Ein Mann, der Musik hasst, dem kann man nicht trauen, sage ich immer.«
    »Er hasst nicht die Musik«, hielt ihm Zit entgegen, »sondern dich, du Narr.«
    »Nun, dazu hat er keinen Grund. Das Mädel war willig, ihn zum Manne zu machen, ist es meine Schuld, dass er zu viel getrunken hat und nichts zu Stande brachte?«
    Zit schnaubte durch seine gebrochene Nase. »Warst du derjenige, der ein Lied darüber verfasst hat, oder irgendein anderer blöder Arsch, der in seine eigene Stimme verliebt ist?«
    »Ich habe es nur ein einziges Mal gesungen«, beschwerte
sich Tom. »Und wer behauptet, das Lied handele von ihm? Es war einfach ein Lied über einen Fisch.«
    »Einen schlaffen Fisch«, warf Anguy ein und lachte.
    Arya scherte sich nicht um Toms dumme Lieder. Sie wandte sich an Harwin. »Was meinte er mit Lösegeld?«
    »Wir brauchen unbedingt Pferde, Mylady. Und Rüstungen. Schwerter, Schilde, Speere. Alles, was man mit barer Münze kaufen kann. Ja, und Saat zum Säen. Der Winter naht, schon vergessen?« Er legte ihr die Hand unter das Kinn. »Ihr werdet nicht die erste hochgeborene Geisel sein, für die wir Lösegeld kassieren. Und hoffentlich nicht die letzte.«
    Das stimmte, so viel wusste Arya. Ritter wurden ständig gefangen genommen und für Lösegeld freigelassen, und manchmal auch Frauen. Aber was ist, wenn Robb ihren Preis nicht bezahlt? Sie war kein berühmter Ritter, und Könige sollten schließlich ihr Reich über ihre Schwestern stellen. Und ihre Hohe Mutter, was würde sie dazu sagen? Würde sie sie überhaupt noch zurückhaben wollen, nach all dem, was sie getan hatte? Arya biss sich auf die Unterlippe und grübelte.
    Am nächsten Tag ritten sie zu einem Ort, der Hochherz hieß, einem Hügel, der so hoch aufragte, dass Arya

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