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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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warum verstecken sie sich dann vor euch?«
    Daraufhin verdrehte Tom Siebensaiten die Augen, aber
Harwin antwortete für ihn. »Ich würde es nicht verstecken nennen, Mylady, aber es stimmt, Lord Beric zieht viel herum und lässt selten jemanden wissen, welche Pläne er verfolgt. Auf diese Weise kann ihn keiner verraten. Inzwischen haben ihm wohl schon Hunderte von uns die Treue geschworen, vielleicht sogar Tausende, doch es würde nichts bringen, wenn wir alle hinter ihm herlaufen. Dann würden wir nur das Land kahl fressen oder in irgendeiner Schlacht von einem größeren Heer niedergemetzelt werden. In kleine Gruppen aufgeteilt können wir jedoch an einem Dutzend Orte gleichzeitig zuschlagen und schon wieder fort sein, ehe wir überhaupt bemerkt wurden. Und wenn einer von uns in Gefangenschaft gerät und verhört wird, nun, dann kann er niemandem verraten, wo Lord Beric zu finden ist, was man auch mit ihm anstellt.« Er zögerte. »Weißt du, was es bedeutet, verhört zu werden?«
    Arya nickte. »Kitzeln haben sie es genannt. Polliver und Raff und die anderen.« Sie erzählte ihnen von dem Dorf am Götterauge, wo sie und Gendry erwischt worden waren, und von den Fragen, die der Kitzler gestellt hatte. »Ist im Dorf Gold versteckt?«, hatte er stets angefangen. »Silber, Edelsteine? Habt ihr Vorräte? Wo ist Lord Beric? Wer aus dem Dorf hat ihm geholfen? Wohin ist er gezogen? Wie viele Männer hatte er bei sich? Wie viele Ritter? Wie viele Bogenschützen? Wie viele waren beritten? Was für Waffen trugen sie? Wie viele Verwundete waren bei ihnen? Wohin sind sie gezogen, hast du gesagt?« Allein bei der Erinnerung hörte sie wieder die Schreie und roch den Gestank von Blut und Kot und verbranntem Fleisch. »Er hat immer die gleichen Fragen gestellt«, erzählte sie den Geächteten ernst, »aber das Kitzeln hat er jeden Tag anders gemacht.«
    »Ein Kind sollte so etwas nicht miterleben müssen«, sagte Harwin, nachdem sie geendet hatte. »Der Berg hat bei der Steinmühle die Hälfte seiner Männer verloren, heißt es. Vielleicht treibt der Kitzler ja längst im Roten Arm, und die Fisehe
fressen sein Gesicht. Falls nicht, nun, dann ist das nur ein weiteres Verbrechen, für das sie sich verantworten werden. Ich habe Seine Lordschaft sagen hören, dieser Krieg habe begonnen, als die Hand ihn ausschickte, um Gregor Clegane dem Gesetz des Königs zu unterwerfen, und damit beabsichtigt er auch, diesen Krieg zu beenden.« Er klopfte ihr tröstend auf die Schulter. »Am besten steigt Ihr auf, Mylady. Bis nach Eichelhall ist es ein langer Tagesritt, doch am Ende haben wir ein Dach über den Köpfen und eine warme Mahlzeit im Bauch.«
    Und es wurde ein langer Tagesritt, doch als sich die Dämmerung herabsenkte, durchquerten sie einen Bach und erreichten Eichelhall mit seinen Steinmauern und dem großen Bergfried aus Eichenstämmen. Sein Besitzer war ausgezogen und kämpfte im Gefolge seines Herrn, Lord Vanke, und die Tore waren in seiner Abwesenheit verrammelt und verriegelt. Seine Hohe Gemahlin indes war eine alte Freundin von Tom Siebensaiten, und Anguy behauptete, einst wären sie ein Paar gewesen. Anguy ritt häufig neben Arya; vom Alter her kam er ihr außer Gendry am nächsten, und er erzählte ihr lustige Geschichten aus den Dornischen Marschen. Trotzdem konnte er sie nie täuschen. Er ist nicht mein Freund. Er bleibt nur in meiner Nähe, um auf mich aufzupassen und zu verhindern, dass ich wieder davonreite . Nun, Arya konnte ebenfalls aufpassen. Das hatte Syrio Forel ihr beigebracht.
    Lady Kleinwald hieß die Geächteten durchaus freundlich willkommen, obwohl sie ihnen einen Rüffel gab, weil sie ein junges Mädchen mitten durch das Kriegsgebiet schleppten. Sie wurde sogar noch wütender, als es Zit versehentlich entschlüpfte, dass Arya von edler Geburt war. »Wer hat das arme Kind in diese Bolton-Lumpen gekleidet?«, wollte sie wissen. »Dieses Wappen ... eine Menge Männer würden sie auf der Stelle hängen, weil sie den gehäuteten Mann auf der Brust trägt.« Prompt fand sich Arya kurze Zeit später im oberen Stockwerk wieder, wo man sie in einen Zuber steckte und mit
brühend heißem Wasser übergoss. Die Dienerinnen von Lady Kleinwald schrubbten sie ab, als wollten sie Arya ihrerseits die Haut abziehen. Sie gossen sogar irgendein süßlich stinkendes Zeug ins Wasser, das nach Blumen roch.
    Anschließend beharrten sie darauf, sie in Mädchensachen zu kleiden, in braune Wollstrümpfe und ein helles Leinenhemd, über

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