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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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der rothaarigen Alraune.»... hat die Nacht in Jaimes Zelle verbracht«, hörte sie die Frau sagen. »Sie und dieses andere Mädel, die, die Renly ermordet hat. Alle drei zusammen, und gegen Morgen hat Lady Catelyn ihn aus Liebe befreit.« Sie kicherte kehlig.

    Das ist nicht wahr, dachte Arya. So etwas würde sie nie tun. Sie fühlte sich traurig und wütend und einsam, alles auf einmal.
    Ein alter Mann setzte sich zu ihr. »Na, du bist mir aber ein hübscher kleiner Pfirsich.« Sein Atem stank fast so faulig wie die toten Männer in den Käfigen, und seine Schweinsäuglein tasteten sie von oben bis unten ab. »Hat mein süßer Pfirsich auch einen Namen?«
    Einen halben Herzschlag wusste sie überhaupt nicht mehr, wer sie eigentlich war. Sie war kein Pfirsich, und Arya Stark konnte sie hier auch nicht sein, nicht für diesen stinkenden Betrunkenen, den sie nicht kannte. »Ich bin ... «
    »Sie ist meine Schwester.« Gendry legte dem Alten seine schwere Pranke auf die Schulter und drückte zu. »Lass sie in Ruhe.«
    Der Mann drehte sich um und wollte nur zu gern Streit anfangen, angesichts von Gendrys Größe überlegte er es sich jedoch anders. »Deine Schwester, ja? Was für ein Bruder bist du eigentlich? Ich würde meine Schwester niemals in den Pfirsich mitbringen, ganz bestimmt nicht.« Er stand von der Bank auf und machte sich murmelnd auf die Suche nach einer neuen Freundin.
    »Warum hast du das gesagt?« Arya sprang auf die Füße. »Du bist nicht mein Bruder.«
    »Das ist allerdings wahr«, erwiderte er verärgert. »Ich bin verflucht noch mal von zu niedriger Geburt, um mit einer Hohen Dame verwandt zu sein.«
    Der Zorn in seiner Stimme verblüffte Arya. »So habe ich es nicht gemeint.«
    »Doch.« Er setzte sich auf die Bank und wiegte seinen Weinbecher in den Händen. »Geh weg. Ich will meinen Wein in Frieden trinken. Dann suche ich mir vielleicht das schwarzhaarige Mädchen und läute ihr Glöckchen für sie.«
    »Aber ... «
    »Ich hab gesagt, geh weg, M’lady.«

    Arya fuhr herum und ließ ihn allein. Dieser dumme, bullenköpfige Bastardjunge, genau das ist er. Sollte er doch alle Glocken läuten, die er läuten wollte, ihr war das einerlei.
    Ihr Schlafzimmer lag ganz oben unter dem Dach. Vielleicht mangelte es dem Pfirsich nicht an Betten, aber für Leute wie sie war nur ein einziges vorhanden. Wenngleich ein großes Bett. Es füllte den ganzen Raum aus, und die muffige Strohmatratze sah so aus, als ob sie groß genug für sie alle wäre. Im Augenblick jedoch hatte sie das Bett für sich allein. Ihre eigenen Kleider hingen an einem Nagel an der Wand zwischen Gendrys und Zits Sachen. Arya zog Leinen und Spitze aus, streifte sich ihr Hemd über den Kopf, stieg in das Bett und vergrub sich unter den Decken. »Königin Cersei«, flüsterte sie ins Kissen. »König Joffrey, Ser Ilyn, Ser Meryn. Dunsen, Raff und Polliver. Der Kitzler, der Bluthund und Ser Gregor der Berg.« Manchmal gefiel es ihr, die Reihenfolge der Namen zu verändern. Es half ihr, sich daran zu erinnern, wer sie waren und was sie getan hatten. Vielleicht sind einige schon tot, dachte sie. Vielleicht sitzen sie irgendwo in Eisenkäfigen, und die Krähen hacken ihnen die Augen aus.
    Sie schlief sofort ein, nachdem sie die Augen geschlossen hatte. In dieser Nacht träumte sie von Wölfen, die durch einen nassen Wald pirschten, der stark nach Regen und Moder und Blut roch. Nur waren es im Traum angenehme Gerüche für sie, und Arya wusste, sie hatte nichts zu fürchten. Sie war stark und schnell und wild, und ihr Rudel war bei ihr, ihre Brüder und Schwestern. Gemeinsam erlegten sie ein verängstigtes Pferd, rissen ihm die Kehle heraus und taten sich an seinem Fleisch gütlich. Als der Mond durch die Wolken brach, warf sie den Kopf in den Nacken und heulte.
    Bei Tagesanbruch erwachte sie vom Gebell einer Hundemeute.
    Gähnend setzte sie sich auf. Gendry rührte sich links neben ihr, und Zit Zitronenmantel schnarchte rechts von ihr laut, aber bei dem Gebell von draußen konnte man es kaum hören.
Das muss ein halbes Hundert Hunde sein. Sie kroch unter der Decke hervor, hüpfte über Zit, Tom und Hans im Glück zum Fenster. Als sie die Läden aufstieß, schlugen ihr Wind, Feuchtigkeit und Kälte entgegen. Der Tag war grau und verhangen. Unten auf dem Platz bellten die Hunde, rannten im Kreis herum, knurrten und heulten. Es war eine ganze Meute, große schwarze Doggen, schlanke Wolfshunde und schwarzweiße Hütehunde sowie Rassen, die Arya

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