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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Eiche und Eisen, sein Jagdhorn auf der rechten. Der restliche Platz auf dem Boot wurde mit Treibholz, Kienspänen und Pergamentstreifen ausgefüllt, und mit Steinen, damit der Kiel tief im Wasser lag. Das Banner wehte am Bug im Wind, die springende Forelle von Schnellwasser.
    Sieben wurden auserwählt, das Bestattungsboot ins Wasser zu schieben, zu Ehren der sieben Gesichter Gottes. Robb gehörte als Lord Hosters Lehnsherr zu ihnen. Ihn begleiteten die Lords Bracken, Schwarzhain und Vanke sowie Mallister, Ser Marq Peiper ... und der Lahme Lothar Frey, der mit der dringend erwarteten Antwort von den Zwillinge heruntergekommen war. Vierzig Soldaten ritten in seiner Eskorte und wurden von Walder Strom, dem ältesten von Lord Walders Bastardbrut angeführt, einem ernsten grauhaarigen Mann,
der in dem Ruf stand, ein hervorragender Krieger zu sein. Ihre Ankunft wenige Stunden nach Lord Hosters Dahinscheiden hatte Edmure in Zorn versetzt. »Walder Frey sollte gehäutet und gevierteilt werden!«, schrie er. »Er schickt einen Krüppel und einen Bastard, um mit uns zu verhandeln, und jetzt erzähl mir bloß noch, das wäre nicht als Beleidigung gemeint. «
    »Ich bezweifle nicht, dass Lord Walder seine Gesandten mit Bedacht ausgesucht hat«, antwortete sie. »Es war kindisch, eine armselige Rache, aber vergiss nicht, mit wem wir es zu tun haben. Den Späten Lord Frey pflegte Vater ihn zu nennen. Dieser Mann ist reizbar, missgünstig und über alle Maßen stolz .«
    Glücklicherweise bewies ihr Sohn mehr Verstand als ihr Bruder. Robb hatte die Freys mit aller gebührenden Höflichkeit begrüßt, eine Unterkunft für ihre Eskorte gefunden und Ser Desmond Grell unauffällig gebeten, seinen Ehrenplatz bei Lord Hosters letzter Reise für Lothar zu räumen. Er hat sich eine raue Weisheit angeeignet, wie man sie in seinem Alter selten findet, mein Sohn. Das Haus Frey mochte sich vom König des Nordens abgewandt haben, doch der Lord vom Kreuzweg blieb nichtsdestotrotz der mächtigste von Schnellwassers Vasallen, und Lothar war in seinem Namen hierhergekommen.
    Die Sieben hievten Lord Hoster die Wassertreppe hinunter und wateten die Stufen hinab, während das Fallgitter hochgezogen wurde. Lothar Frey, ein weichlicher, beleibter Mann, atmete schwer, als sie das Boot hinaus in die Strömung schoben. Jason Mallister und Tytos Schwarzhain am Bug stiegen bis zur Brust in den Fluss, um den Lord auf seinem letzten Weg zu begleiten.
    Catelyn sah von den Zinnen zu, wartete und schaute zu, wie sie schon so oft gewartet und zugeschaut hatte. Unter ihr trieb der schnelle wilde Trommelstein wie ein Speer in die Seite des breiten Roten Arms, und seine blauweiße Strömung
wühlte das schlammige rotbraune Wasser des größeren Flusses auf. Morgendliche Nebelfetzen hingen über dem Strom, dünn wie Spinnweben und wie das Wispern von Erinnerungen.
    Bran und Rickon werden schon auf ihn warten , dachte Catelyn traurig, genauso wie ich einst gewartet habe .
    Das schlanke Boot trieb unter dem roten Steinbogen des Wassertors hindurch, wurde von der heftigen Strömung des Trommelstein erfasst, gewann an Geschwindigkeit und glitt hinaus in den Tumult, wo sich die beiden Flüsse vereinten. Als das Boot den Schutz der hohen Mauern der Burg verließ, füllte sich sein viereckiges Segel mit Wind, und Catelyn sah, wie das Sonnenlicht auf dem Helm ihres Vaters blitzte. Lord Hoster Tullys Ruder hielt Kurs, und er segelte friedlich in die Mitte der Fahrrinne, genau in die aufgehende Sonne hinein.
    »Jetzt«, drängte ihr Onkel. Neben ihr legte ihr Bruder Edmure... jetzt tatsächlich Lord Edmure, und wie lange würde sie wohl brauchen, um sich daran zu gewöhnen? – einen Pfeil auf und spannte die Sehne. Sein Knappe hielt eine Fackel an die Spitze, Edmure wartete, bis der Pfeil brannte, dann hob er den großen Bogen, zog die Sehne bis ans Ohr und ließ los. Mit einem tiefen Surren schoss der Pfeil in die Höhe. Catelyn folgte seiner Flugbahn mit ihren Augen und ihrem Herzen, bis er mit einem leisen Zischen weit achtern von Lord Hosters Boot im Wasser landete.
    Edmure fluchte leise. »Der Wind«, sagte er und zog einen zweiten Pfeil. »Noch einmal.« Die Flamme küsste den ölgetränkten Lumpen hinter der Pfeilspitze, der aufloderte, Edmure legte an, spannte und ließ los. Hoch und weit flog der Pfeil. Zu weit. Er verschwand im Fluss ein Dutzend Meter vor dem Boot, und sein Feuer erlosch augenblicklich. Edmures Nacken rötete sich, nahm die Farbe seines Bartes an.

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