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Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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Königin seien gestern Abend böse Worte gefallen.«
    Der Frohsinn auf Roberts Gesicht erstarrte. »Die Frau wollte mir verbieten, im Buhurt mitzukämpfen. Verdammt soll sie sein, jetzt schmollt sie in der Burg. Deine Schwester hätte mir nie solche Schande gemacht.«
    »Du kanntest Lyanna nicht so, wie ich sie kannte, Robert«, erklärte Ned. »Du hast ihre Schönheit gesehen, doch nicht das Eisen darunter. Sie hätte dir erklärt, dass du in einem Buhurt nichts zu suchen hast.«
    »Auch du?« Der König legte seine Stirn in Falten. »Du bist ein sauertöpfischer Mann, Stark. Zu lange schon im Norden, alle Körpersäfte sind in dir erfroren. Aber meine fließen noch.«
    Zum Beweis schlug er sich auf die Brust.
    »Du bist der König«, rief Ned ihm in Erinnerung.
    »Ich sitze auf dem verdammten Eisenstuhl. Soll das heißen, dass ich nicht dieselben Bedürfnisse wie andere Männer habe? Hin und wieder etwas Wein, ein Mädchen, das im Bette quiekt, ein Pferd zwischen den Beinen spüren? Bei allen sieben Höllen, Ned, ich möchte jemanden prügeln.«
    Ser Barristan Selmy meldete sich zu Wort. »Eure Majestät«, sagte er. »Es ist nicht schicklich, dass ein König im Buhurt reitet. Es wäre kein ehrlicher Wettbewerb. Wer würde es wagen, Euch zu schlagen?«
    Robert schien ehrlich verblüfft. »Wieso denn, sie alle, verdammt. Falls sie es können. Und der Letzte, der noch steht …«
    »… wirst du sein«, endete Ned an seiner Stelle. Ihm war sofort klar, dass Selmy den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Die Gefahren eines Buhurts waren für Robert nur die Würze, doch war sein Stolz gekränkt. »Ser Barristan hat
Recht. Es gibt niemanden in den Sieben Königslanden, der es wagen würde, deinen Missmut zu erregen, indem er dich verletzt.«
    Der König kam auf die Beine, mit puterroter Miene. »Wollt ihr mir erzählen, diese gockelnden Memmen lassen mich gewinnen? «
    »Mit Sicherheit«, sagte Ned, und Ser Barristan Selmy verneigte sich in stillem Einverständnis.
    Einen Moment lang war Robert so wütend, dass ihm die Worte fehlten. Er stampfte durch das Zelt, fuhr herum, stampfte zurück, mit finsterem und zornigem Gesicht. Er riss seinen Brustharnisch vom Boden hoch und warf ihn in stummer Wut nach Barristan Selmy. Selmy wich aus. »Hinaus«, sagte der König mit kalter Stimme. »Geht, bevor ich Euch erschlage.«
    Eilig zog Ser Barristan sich zurück. Schon wollte Ned ihm folgen, als der König rief: »Du nicht, Ned.«
    Ned wandte sich um. Wieder nahm Robert sein Horn auf, füllte es mit Bier aus einem Fass in der Ecke und hielt es Ned hin. »Trink«, sagte er barsch.
    »Ich habe keinen Durst …«
    »Trink. Dein König befiehlt es.«
    Ned nahm das Horn und trank. Das Bier war schwarz und dick, so stark, dass es in den Augen brannte.
    Robert setzte sich wieder. »Verdammt seist du, Ned Stark. Du und Jon Arryn, ich habe euch beide geliebt. Was habt ihr mir angetan. Ihr wart es, die Könige hätten werden sollen, du oder Jon.«
    »Du hattest den berechtigteren Anspruch darauf, Majestät. «
    »Ich habe gesagt, du sollst trinken, nicht streiten. Du hast mich zum König gemacht, also könntest du wenigstens die Höflichkeit besitzen, mir zuzuhören, wenn ich rede, verdammt. Sieh mich an, Ned. Sieh dir an, was das Königsamt aus mir gemacht hat. Bei allen Göttern, zu fett für meine Rüstung, wie konnte es dazu kommen?«

    »Robert …«
    »Trink und schweig, der König spricht. Ich schwöre dir. Nie war ich so lebendig wie damals, als ich den Thron erstritten habe, und nie so tot wie jetzt, da ich darauf sitze. Und Cersei … ich kann mich bei Jon Arryn für sie bedanken. Mir war nicht nach heiraten zu Mute, nachdem mir Lyanna genommen war, nur sagte Jon, das Reich bräuchte einen Erben. Cersei Lennister sei eine gute Partie, so hat er mir erklärt, sie würde Lord Tywin an mich binden, falls Viserys Targaryen je versuchen sollte, den Thron seines Vaters zurückzugewinnen. « Der König schüttelte den Kopf. »Ich habe diesen alten Mann geliebt, das schwöre ich, aber inzwischen glaube ich, er war ein noch größerer Narr als Mondbub. Oh, Cersei ist hübsch anzusehen, wahrlich, aber kalt … so wie sie ihre Fotze hütet, sollte man meinen, sie hielte alles Gold von Casterlystein zwischen ihren Beinen. Hier, gib mir das Bier, wenn du es nicht trinken willst.« Er nahm das Horn, hob es an, rülpste, wischte sich den Mund. »Das mit deinem Mädchen tut mir leid, Ned. Ehrlich. Das mit dem Wolf, meine ich. Mein Sohn hat

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