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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Grundlagen seiner Buchhaltung zu begreifen, desto heftiger wurden seine Kopfschmerzen. Es war leicht, davon zu reden, Drachen lieber auszubrüten anstatt sie in der Schatzkammer einzusperren, doch einige dieser Unternehmungen stanken schlimmer als eine Woche alter Fisch. Ich hätte nicht so ohne weiteres zugelassen, dass Joffrey die Geweihmänner über die Mauer schießt, wenn ich gewusst hätte, wie viele dieser verfluchten Bastarde Schulden bei der Krone hatten. Jetzt musste er Bronn losschicken, um ihre Erben ausfindig zu machen, doch er fürchtete, dies würde sich als ebenso ergiebig erweisen wie der Versuch, Silber aus einem Silberfisch zu quetschen.
    Als sein Hoher Vater ihn rufen ließ, freute er sich zum ersten Mal, solange er sich erinnern konnte, Ser Boros Blount zu sehen. Dankbar schloss er die Bücher, blies die Öllampe aus, warf sich einen Mantel über die Schultern und watschelte durch die Burg zum Turm der Hand. Der Wind wehte tatsächlich scharf, wie er Sansa gewarnt hatte, und der Geruch von Regen lag in der Luft. Vielleicht sollte er, nachdem Lord Tywin fertig mit ihm war, zum Götterhain gehen und sie abholen, ehe sie nass wurde.
    Doch diesen Gedanken verbannte er aus dem Kopf, als er das Solar der Hand betrat und Cersei, Ser Kevan und Großmaester Pycelle um Lord Tywin und den König versammelt vorfand. Joffrey platzte beinahe vor Freude, und Cersei hatte ein selbstgefälliges Lächeln aufgesetzt, nur Lord Tywin wirkte so grimmig wie eh und je. Ich frage mich, ob er überhaupt lächeln könnte, selbst wenn er wollte. »Was ist geschehen?«, wollte er wissen.

    Sein Vater hielt ihm ein Stück Pergament hin. Jemand hatte es glatt gestrichen, doch es wollte sich noch immer zusammenrollen. »Roslin hat eine fette Forelle gefangen«, stand in der Nachricht. »Ihre Brüder haben ihr zwei Wolfspelze zur Hochzeit geschenkt. « Tyrion drehte es um und begutachtete das aufgebrochene Siegel. Das Wachs war silbergrau, hineingedrückt waren die Zwillingstürme des Hauses Frey. »Hat der Lord vom Kreuzweg eine poetische Ader? Oder will er uns damit verwirren? «, schnaubte Tyrion. »Die Forelle wäre Edmure Tully, die Pelze …«
    »Er ist tot !« Joffrey wirkte so stolz und glücklich, dass man meinen mochte, er habe Robb Stark selbst das Fell abgezogen.
    Erst Graufreud und jetzt Stark. Tyrion dachte an seine Kindfrau, die gerade im Götterhain betete. Ohne Zweifel fleht sie die Götter ihres Vaters an, ihrem Bruder den Sieg zu bringen und ihre Mutter zu beschützen. Die alten Götter erhörten anscheinend kaum mehr Gebete als die neuen. Vielleicht sollte ihn das ein wenig trösten. »In diesem Herbst fallen die Könige wie die Blätter«, sagte er. »Unser kleiner Krieg gewinnt sich offenbar von selbst.«
    »Kriege gewinnen sich nie von selbst, Tyrion«, erwiderte Cersei mit giftiger Süße. »Unser Hoher Vater hat diesen Krieg gewonnen.«
    »Nichts ist gewonnen, solange noch Feinde im Feld stehen«, mahnte Lord Tywin.
    »Die Flusslords sind keine Narren«, hielt die Königin dagegen. »Ohne die Nordmänner können sie nicht hoffen, sich gegen die vereinte Macht von Rosengarten, Casterlystein und Dorne behaupten zu können. Gewiss werden sie die Unterwerfung der Vernichtung vorziehen.«
    »Die meisten schon«, stimmte Lord Tywin zu. »Bleibt nur Schnellwasser, doch solange Walder Frey Edmure Tully als Geisel hat, wird der Schwarzfisch keine Aufsässigkeit wagen. Jason Mallister und Tytos Schwarzhain werden um der Ehre
willen weiterkämpfen, aber die Freys können die Mallisters in Seegart festsetzen, und mit dem richtigen Anreiz lässt sich Jonos Bracken gewiss dazu überreden, zu uns überzulaufen und die Schwarzhains anzugreifen. Am Ende werden sie alle das Knie beugen, ja. Ich beabsichtige, ihnen großzügige Bedingungen anzubieten. Jede Burg, die sich ergibt, wird verschont außer einer.«
    »Harrenhal?«, fragte Tyrion, der seinen Vater kannte.
    »Das Reich sollte von diesen Tapferen Kameraden befreit werden. Ich habe Ser Gregor befohlen, sich um die Burg zu kümmern.«
    Gregor Clegane. Anscheinend wollte sein Hoher Vater noch das letzte Stückchen Erz aus dem Reitenden Berg schürfen, ehe er ihn der Dornischen Gerechtigkeit überließ. Die Tapferen Kameraden würden als Köpfe auf Spießen enden, und Kleinfinger würde ohne ein einziges Fleckchen Blut auf seinem Gewand in Harrenhal einziehen. Tyrion fragte sich, ob Petyr Baelish schon das Grüne Tal erreicht hatte. Wenn die Götter gnädig sind, ist

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