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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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als verloren. Und er hat Prinz Rhaegar am Trident getötet.«
    »Das ist wahr«, stimmte der Maester zu. »Aber jetzt muss ich mich um Lord Davos kümmern, der so geduldig gewartet hat. Morgen lesen wir weiter in König Daerons Eroberung von Dorne .«
    Prinzessin Sharin und die Jungen verabschiedeten sich höflich. Nachdem sie gegangen waren, trat Maester Pylos näher an Davos heran. »Mylord, vielleicht möchtet Ihr Euch ebenfalls an der Eroberung von Dorne versuchen?« Er schob ein schmales, in Leder gebundenes Buch über den Tisch. »König Daeron hat
mit eleganter Einfachheit geschrieben, und seine Geschichte ist voller Blut, Schlachten und Tapferkeit. Euer Sohn ist ganz hingerissen davon.«
    »Mein Sohn ist noch nicht ganz zwölf. Ich bin die Hand des Königs. Gebt mir einen Brief, wenn Ihr so freundlich seid.«
    »Wie Ihr wünscht, Mylord.« Maester Pylos suchte auf seinem Tisch, entrollte mehrere Pergamente und legte sie wieder zur Seite. »Ich habe keine neuen Briefe. Vielleicht einen alten …«
    Davos genoss gute Geschichten ebenso sehr wie jeder andere, doch Stannis hatte ihn nicht zu seinem Vergnügen zur Hand ernannt. Seine oberste Pflicht bestand darin, dem König beim Herrschen zu helfen, und dazu musste er die Worte verstehen, welche die Raben brachten. Am besten lernte man etwas, indem man es einfach versuchte, hatte er festgestellt, beim Segeln oder bei Schriftrollen, das war das Gleiche.
    »Dies hier sollte unserem Zwecke dienlich sein.« Pylos schob ihm einen Brief zu.
    Davos glättete das kleine, zerknitterte Stück Pergament und betrachtete die winzigen unleserlichen Buchstaben. Lesen war harte Arbeit für die Augen, so viel hatte er inzwischen begriffen. Manchmal fragte er sich, ob die Citadel wohl demjenigen Maester einen Preis verlieh, der mit der kleinsten Schrift schrieb. Pylos hatte darüber gelacht, aber …
    »An die … fünf Könige«, las Davos und zögerte kurz bei fünf , weil er die Zahl selten ausgeschrieben sah. »Der König … jen … der König … jenes …?«
    » Jenseits«, berichtigte der Maester.
    Davos schnitt eine Grimasse. »Der König jenseits der Mauer kommt … kommt nach Süden. Er führt ein … ein … diesiges …«
    »Riesiges.«
    »… ein riesiges Heer von Wil … Wild … Wildlingen. Lord M … Mmmor … Mormont hat einen … Raben aus dem … Verflu … Verflu …«

    »Verfluchten. Aus dem Verfluchten Wald .« Pylos unterstrich die Wörter mit dem Zeigefinger.
    »… aus dem Verfluchten Wald geschickt. Er … wird … angegriffen ?«
    »Ja.«
    Zufrieden machte er weiter. »Weit … weitere Vögel sind seitdem ohne Nachrichten eingetroffen. Wir … fürchten … dass Mormont mit allen … mit allen Memmen … nein, Männern erschlagen wurde. Wir fürchten, dass Mormont mit allen Männern erschlagen wurde.« Davos begriff plötzlich, was er da las. Er drehte den Brief um und sah das schwarze Siegelwachs. »Dieser Brief ist von der Nachtwache. Maester, hat König Stannis ihn gesehen?«
    »Ich habe ihn Lord Alester gebracht, als er eintraf. Damals war er die Hand. Ich dachte, er würde die Angelegenheit mit der Königin besprechen. Als ich ihn fragte, ob er eine Antwort schicken wolle, hat er gesagt, ich solle kein Narr sein. ›Seiner Gnaden mangelt es schon an Männern, die eigenen Schlachten zu schlagen, er hat keine übrig, um sie gegen die Wildlinge zu verschwenden‹, hat er mir geantwortet.«
    Das stimmte allerdings. Und dieses Gerede von fünf Königen hätte Stannis gewiss verärgert. »Nur ein Verhungernder bittet um Brot vom Tisch eines Bettlers«, murmelte er.
    »Verzeihung, Mylord?«
    »Das hat mein Weib einmal gesagt.« Davos trommelte mit den verkürzten Fingern auf die Tischplatte. Als er die Mauer zum ersten Mal gesehen hatte, war er jünger gewesen als Devan und hatte auf der Lumpenkatze unter Roro Uhoris gedient, einem Tyroshi, der in der Meerenge weit und breit unter dem Namen Blinder Bastard bekannt gewesen war, obwohl er weder schlecht sehend noch unehelich geboren war. Roro war an Skagos vorbei ins Zitternde Meer gesegelt und hatte Hunderte kleiner Buchten angelaufen, in denen noch nie ein Handelsschiff gesichtet worden war. Er brachte Stahl: Schwerter, Äxte, Helme und gute Halsbergen aus Kettengliedern. Er nahm dafür
Felle, Elfenbein, Bernstein und Obsidian. Als die Lumpenkatze nach Süden zurückkehrte, waren ihre Frachträume voll bis oben hin, doch sie wurde in der Seehundsbucht von drei schwarzen Galeeren entdeckt und nach

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