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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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antwortete er barsch.
    »M’lord«, erinnerte ihn Janos Slynt. »Du sprichst mich mit …«
    »Ich werde gehen, M’lord . Aber Ihr macht einen Fehler,
M’lord . Ihr schickt den falschen Mann, M’lord . Schon mein Anblick wird Manke in Zorn versetzen. M’lord hätte eine bessere Chance, Bedingungen auszuhandeln, wenn …«
    »Bedingungen?« Ser Allisar kicherte.
    »Janos Slynt verhandelt nicht mit gesetzlosen Wilden, Lord Schnee. Nein, gewiss nicht.«
    »Wir schicken dich nicht zu Manke Rayder, um mit ihm zu reden «, ergänzte Ser Allisar, »sondern, damit du ihn tötest.«
    Der Wind pfiff durch die Stäbe, und Jon Schnee zitterte. Sein Bein pochte, sein Kopf ebenfalls. Er war kaum in der Lage, ein Kätzchen zu töten, dennoch stand er hier. Die Falle hat scharfe Zähne. Da Maester Aemon auf Jons Unschuld beharrte, hatte Lord Janos es nicht gewagt, ihn im Eis sterben zu lassen. Dies hier war viel besser. »Unsere Ehre bedeutet uns nicht mehr als das Leben, solange es um die Sicherheit des Reiches geht«, hatte Qhorin Halbhand in den Frostfängen gesagt. Das durfte er nicht vergessen. Ob er Manke Rayder nun tatsächlich tötete oder es nur erfolglos versuchte, das freie Volk würde ihn umbringen. Nicht einmal überlaufen konnte er, wenn ihm danach der Sinn gestanden hätte – für Manke war er ein Lügner und Verräter.
    Als der Käfig mit einem Ruck zum Stehen kam, schwang sich Jon auf den Boden hinunter und lockerte sein Bastardschwert Langklaue in der Scheide. Das Tor befand sich ein paar Schritte links von ihm und war noch immer von den Überresten der zerstörten Schildkröte und dem faulenden Kadaver des Mammuts versperrt. Überall lagen Leichen zwischen zerbrochenen Fässern, hart gewordenem Pech und Flecken von verbranntem Gras, und über allem hing der Schatten der Mauer. Jon lockte es nicht, hier länger zu verweilen. Er ging auf das Wildlingslager zu, an der Leiche eines toten Riesen vorbei, dem ein Stein den Kopf gespalten hatte. Ein Rabe zerrte ein Stück Hirn aus dem zermalmten Schädel. Als Jon vorbeiging, blickte der Vogel auf. »Schnee«, kreischte er ihn an. »Schnee. Schnee.« Dann breitete er die Flügel aus und flog davon.

    Kaum war er losgegangen, kam ein einzelner Reiter aus dem Lager der Wildlinge und ritt auf ihn zu. Er fragte sich, ob es Manke Rayder selbst war, der zum Verhandeln ins Niemandsland kam. Das würde die Sache erleichtern, wenngleich nichts sie leichtmachen kann. Doch als sich die Distanz verringerte, erkannte Jon, dass der Reiter klein und stämmig war. An seinen dicken Armen glänzten goldene Ringe, und ein weißer Bart fiel ihm auf die massige Brust.
    »Har!«, brüllte Tormund, als er ihn erreicht hatte. »Jon Schnee, die Krähe. Ich habe schon gefürchtet, wir würden dich nie wiedersehen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du dich vor etwas fürchtest, Tormund. «
    Darüber grinste der Wildling. »Gut gesprochen, Bursche. Wie ich sehe, trägst du einen schwarzen Mantel. Manke wird das nicht gefallen. Wenn du gekommen bist, um erneut die Seiten zu wechseln, solltest du rasch wieder auf eure hübsche Mauer klettern.«
    »Sie haben mich geschickt, damit ich mit dem König-jenseits-der-Mauer verhandele.«
    »Verhandeln?« Tormund lachte. »Nun, was für ein hübsches Wort. Har! Manke will reden, das stimmt wohl. Obwohl ich nicht weiß, ob er mit dir reden will.«
    »Ich bin derjenige, den sie geschickt haben.«
    »Das sehe ich. Na, dann komm mal mit. Willst du reiten?«
    »Ich kann gehen.«
    »Ihr habt uns ganz schön zugesetzt.« Tormund wendete sein kleines Pferd in Richtung Wildlingslager. »Du und deine Brüder. Das muss ich dir lassen. Zweihundert Tote, dazu ein Dutzend Riesen. Mag der Mächtige ist persönlich in euer Tor hineingegangen und nicht mehr herausgekommen.«
    »Er ist durch das Schwert eines tapferen Mannes namens Donal Noye gefallen.«
    »Ja? War das irgendein großer Lord, dieser Donal Noye? Einer von euren glänzenden Rittern in stählerner Unterwäsche?«
    »Ein Hufschmied. Er hatte nur einen Arm.«
    »Ein einarmiger Schmied hat Mag den Mächtigen erschlagen? Har! Den Kampf hätte ich gern gesehen. Manke wird ein Lied darüber machen, ganz bestimmt.« Tormund nahm einen Wasserschlauch vom Sattel und zog den Stopfen heraus. »Damit können wir uns ein bisschen aufwärmen. Auf Donal Noye und auf Mag den Mächtigen.« Er nahm einen Schluck und reichte Jon den Schlauch hinunter.
    »Auf Donal Noye und Mag den Mächtigen.« Der Schlauch war mit Met gefüllt,

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