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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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den Saum von Mallisters hübschem Mantel küssen, ist es das? Das hätte ich mir denken können. Ihr Lords haltet zusammen wie eine Herde Schafe. Nun, sag Aemon, dass er deinen Atem und meine Zeit verschwendet hat. Wenn irgendwer einen Rückzieher macht, dann sollte es Mallister sein. Der Mann ist viel zu alt für diese Aufgabe, am besten gehst du zu ihm und erklärst ihm das. Wenn wir ihn wählen, müssen wir uns nächstes Jahr wieder hier treffen und einen anderen auswählen.«
    »Er ist alt«, stimmte Sam zu, »aber auch sehr er-erfahren.«
    »Darin, in seinem Turm zu sitzen und Karten anzustarren,
vielleicht. Was plant er denn zu tun, den Wiedergängern Briefe zu schreiben? Er ist ein Ritter, gut und schön, aber kein Kämpfer , und ich gebe keinen Kessel Pisse darauf, wen er vor fünfzig Jahren in irgendeinem idiotischen Turnier vom Pferd gestoßen hat. Halbhand hat doch all seine Kämpfe ausgefochten, selbst ein alter blinder Mann sollte das sehen. Und wir brauchen heute mehr denn je einen Kämpfer, wo sich uns dieser verfluchte König aufgedrängt hat. Heute sind es Ruinen und leere Felder, schön und gut, aber was wird Seine Gnaden morgen von uns wollen? Glaubst du, Mallister hat das Rückgrat, sich Stannis Baratheon und dieser roten Schlampe entgegenzustellen ?« Er lachte. »Ich nicht.«
    »Also werdet Ihr ihn nicht unterstützen?«, fragte Sam bestürzt.
    »Bist du Sam der Töter oder der Taube Dick? Nein, natürlich unterstütze ich ihn nicht.« Peik zeigte mit dem Finger auf sein Gesicht. »Merk dir eins, Junge. Ich will diesen verfluchten Posten nicht, und ich habe ihn nie gewollt. Ich kämpfe am besten, wenn ich ein Schiffsdeck unter mir habe und keinen Sattel, und die Schwarze Festung ist zu weit vom Meer entfernt. Doch man soll mir ein rotglühendes Schwert in den Hintern schieben, wenn ich die Nachtwache diesem aufgeplusterten Adler aus dem Schattenturm überlasse. Und du kannst zu dem alten Mann zurücklaufen und ihm das sagen, wenn er danach fragt.« Damit erhob er sich. »Geh mir aus den Augen.«
    Sam musste seinen gesamten Mut aufbringen, um zu fragen: »U-und jemand anderen? Würdet Ihr j-jemand anderen unterstützen?«
    »Wen denn? Bowen Marsch? Der Mann zählt doch nur Löffel. Othell ist ein Mitläufer, der tut, was man ihm sagt, und das sehr gut, aber mehr auch nicht. Slynt … nun, seine Männer mögen ihn, das gebe ich zu, und es wäre es fast wert, ihn Stannis in den königlichen Kropf zu stopfen und zu schauen, ob er daran erstickt, doch nein. In dem Kerl steckt zu viel Königsmund. Eine Kröte, der Flügel wachsen und die sich für einen
verdammten Drachen hält.« Peik lachte. »Wer bleibt also noch? Hobb? Den könnten wir nehmen, denke ich, nur wer wird dir dann das Hammelfleisch kochen, Töter? Und du siehst aus wie ein Mann, der sein verdammtes Hammelfleich gern hat.«
    Mehr gab es nicht zu sagen. Geschlagen stammelte Sam nur noch seinen Dank und verabschiedete sich. Mit Ser Denys werde ich mehr Glück haben, versuchte er sich einzureden, während er durch die Burg ging. Ser Denys war ein Ritter, von hoher Geburt und hoher Bildung, und er hatte Sam sehr höflich behandelt, als er ihn und Goldy auf der Straße aufgelesen hatte. Ser Denys wird mich anhören, er muss mich einfach anhören.
    Der Kommandant des Schattenturms war im Schatten des Dröhnenden Turms von Seegart geboren worden und war Zoll für Zoll ein Mallister. Zobel säumte den Kragen und betonte die Ärmel des schwarzen Samtwamses. Ein silberner Adler schloss die Klauen in den zusammengerafften Falten des Mantels. Sein Bart leuchtete weiß wie Schnee, das Haar hatte er größtenteils verloren, und sein Gesicht zeigte tiefe Furchen, das stimmte wohl. Dennoch waren seine Bewegungen immer noch geschmeidig, er hatte noch Zähne im Mund, und die Jahre hatten weder seine blaugrauen Augen noch seinen Sinn für Höflichkeit getrübt.
    »Mylord von Tarly«, grüßte er, als sein Bursche Sam zu ihm in die Lanze brachte, wo die Männer vom Schattenturm untergebracht waren. »Es freut mich zu sehen, dass Ihr Euch von Euren Anstrengungen erholt habt. Darf ich Euch einen Becher Wein anbieten? Eure Hohe Mutter ist eine Florent, wenn ich mich recht entsinne. Eines Tages muss ich Euch einmal die Geschichte erzählen, wie ich Eure beiden Großväter im selben Turnier aus dem Sattel gestoßen habe. Heute allerdings nicht, ich weiß, wir haben dringlichere Sorgen. Gewiss kommt Ihr von Maester Aemon. Hat er mir einen Rat anzubieten?«
    Sam

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