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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Schicksal in klarer Gestalt.
Ihre goldene Lampe erhebt sie bald,
Und führt die kleinen Kinder.
     
    Der Schmied schuftet unermüdlich Tag und Nacht,
Die ganze Welt hat er den Menschen gemacht.
Der Hammer hämmert, das Feuer ist entfacht,
Er baut für die kleinen Kinder.
     
    Die Jungfrau lässt sich im Himmelstanz wiegen,
Im Seufzer der Liebe lebt sie verschwiegen,

Ihr Lächeln lehrt alle Vögel das Fliegen,
Sie schenkt Träume den kleinen Kindern.
     
    Die Sieben Götter, sie erschufen uns,
Sie hören uns an, wenn wir erflehen ihre Gunst.
So schließ die Äuglein und gedenke des Bunds,
Sie sehen euch, kleine Kinder,
So schließ die Äuglein und gedenke des Bunds,
Sie sehen euch, kleine Kinder.
    Sam erinnerte sich an das letzte Mal, als er dieses Lied mit seiner Mutter gesungen hatte, um den kleinen Dickon zum Einschlafen zu bringen. Sein Vater hatte ihre Stimmen gehört und war wütend hereingestürzt. »Damit hat es ab sofort ein Ende«, erklärte Lord Randyll schroff seiner Frau. »Du hast mir einen Jungen mit diesen Septenliedern verweichlicht, willst du dem zweiten das Gleiche antun?« Dann sah er Sam an und sagte: »Sing deinen Schwestern etwas vor, wenn du unbedingt singen musst. In der Nähe meines Sohnes will ich dich nicht sehen.«
    Goldys Kind war eingeschlafen. Er war ein so winziges Ding und so still, dass sich Sam Sorgen um den Kleinen machte. Bisher hatte er noch nicht einmal einen Namen. Er hatte Goldy danach gefragt, doch sie meinte, es bringe Unglück, einem Kind einen Namen zu geben, ehe es zwei Jahre alt sei. So viele starben bis zu diesem Zeitpunkt.
    Sie verbarg ihre Brust im Inneren der Felle, in die sie gehüllt war. »Das ist ein hübsches Lied, Sam. Du singst sehr schön.«
    »Da solltest du erst mal Dareon hören. Seine Stimme ist so süß wie Met.«
    »An dem Tag, an dem Craster mich zu seinem Weib gemacht hat, haben wir den allersüßesten Met getrunken. Damals war es Sommer und noch nicht so kalt.« Goldy warf ihm einen fragenden Blick zu. »Du hast nur für sechs Götter gesungen? Craster hat uns immer erzählt, ihr im Süden betet sieben an.«

    »Sieben«, stimmte er zu, »aber niemand singt über den Fremden.« Das Gesicht des Fremden war das Gesicht des Todes. Schon wenn er über ihn sprach, war Sam unbehaglich zu Mute. »Wir sollten essen. Ein wenig jedenfalls.«
    Außer einigen schwarzen Würsten, die so hart wie Holz waren, hatten sie nichts mehr. Sam säbelte für jeden von ihnen ein paar Scheiben ab. Vor Anstrengung tat ihm das Handgelenk weh, doch er hatte Hunger genug, um weiterzumachen. Wenn man lange genug auf den Scheiben herumkaute, wurden sie weich und schmeckten gut. Crasters Frauen würzten sie mit Knoblauch.
    Anschließend entschuldigte er sich und ging hinaus, um sich zu erleichtern und nach dem Pferd zu schauen. Von Norden her wehte ein schneidender Wind, und das Laub der Bäume raschelte, als er an ihnen vorbeiging. Am Bach musste er eine dünne Eisschicht aufbrechen, damit das Pferd saufen konnte. Am besten nehme ich es mit hinein. Er wollte nicht morgen früh aufwachen und das Pferd erfroren vorfinden. Goldy wird bestimmt weitergehen, falls das passiert. Das Mädchen war sehr tapfer, ganz im Gegensatz zu ihm. Liebend gern hätte er gewusst, was er in der Schwarzen Festung mit ihr anstellen sollte. Sie sagte ständig, wenn er wolle, würde sie seine Frau werden, aber Schwarze Brüder durften keine Frau haben. Außerdem war er ein Tarly von Hornberg, und er konnte niemals eine Wildlingsfrau heiraten. Ich muss mir etwas überlegen. Zuerst müssen wir die Mauer lebend erreichen, der Rest ist nicht wichtig, nein, überhaupt nicht wichtig.
    Das Pferd zur Langhalle zu führen war leicht. Es durch die Tür zu bekommen nicht, doch Sam ließ nicht locker. Goldy döste bereits, als er das Tier hineingeschafft hatte. Er pflockte das Pferd in einer Ecke an, legte frisches Holz aufs Feuer, zog seinen schweren Mantel aus und kroch neben der Wildlingsfrau unter die Felle. Sein Mantel war groß genug, sie alle drei zu bedecken und warm zu halten.
    Goldy roch nach Milch und Knoblauch und muffigem altem
Fell, inzwischen hatte er sich jedoch daran gewöhnt. Was Sam betraf, so gefielen ihm die Gerüche. Er schlief gern neben ihr. Es erinnerte ihn an die lang vergangene Zeit, als er in Hornberg ein riesiges Bett mit zwei seiner Schwestern geteilt hatte. Das war allerdings vorbei gewesen, als Lord Randyll entschied, dass ihn das verweichlichte. Allein in meiner kalten

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