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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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schwimmen, für eine Krone, die du sowieso nicht halten könntest. Dein Vater hatte mehr Mut als Verstand. Der Alte Weg hat den Inseln gute Dienste geleistet, als wir ein kleines Königreich unter vielen waren, aber Aegons Eroberung hat dem ein Ende bereitet. Balon hat sich geweigert anzuerkennen, was nicht zu übersehen war. Der Alte Weg ist mit dem Schwarzen Harren und seinen Söhnen gestorben.«
    »Das weiß ich.« Asha hatte ihren Vater geliebt, gab sich jedoch keinen Illusionen hin. Balon war in mancher Hinsicht blind gewesen. Ein tapferer Mann, aber ein schlechter Lord. »Heißt das, wir müssen als Leibeigene des Eisernen Throns leben und sterben? Wenn an Steuerbord Felsen aufragen und backbords ein Sturm lauert, steuert ein weiser Kapitän den dritten Kurs.«
    »Zeig mir diesen dritten Kurs.«
    »Gewiss … bei meinem Königinnenthing. Onkel, wie kannst du auch nur daran denken, nicht daran teilzunehmen. Das wird lebendige Geschichte sein …«
    »Ich mag Geschichte lieber tot. Tote Geschichte wird in Tinte geschrieben, die lebendige hingegen in Blut.«
    »Willst du als alter Feigling im Bett sterben?«
    »Wie denn sonst? Allerdings nicht bevor ich fertig gelesen habe.« Lord Rodrik ging zum Fenster. »Du hast gar nicht nach deiner Hohen Mutter gefragt.«
    Davor hatte ich Angst. »Wie geht es ihr?«
    »Sie ist kräftiger. Möglicherweise überlebt sie uns alle. Dich jedenfalls ganz bestimmt, wenn du auf dieser Torheit beharrst. Sie isst mehr als damals, als sie zu uns gekommen ist, und häufig schläft sie die ganze Nacht durch.«
    »Gut.« In den letzten Jahren auf Peik hatte Lady Alannys
nicht schlafen können. Des Nachts wandelte sie mit einer Kerze durch die Gänge und suchte nach ihren Söhnen. » Maron?«, rief sie dann stets schrill. » Rodrik? Wo seid ihr? Theon, mein Kind, komm zu deiner Mutter.« Oft hatte Asha zugesehen, wie der Maester am Morgen Splitter aus den Fersen der Mutter entfernte, weil sie die schwankende Plankenbrücke zum Seeturm barfuß überquert hatte. »Ich werde morgen nach ihr schauen.«
    »Sie wird dich nach Theon fragen.«
    Dem Prinzen von Winterfell. »Was hast du ihr erzählt?«
    »Wenig, sehr wenig. Es gab nichts zu erzählen.« Er zögerte. »Bist du sicher, dass er tot ist?«
    »Ich bin mir überhaupt nicht sicher.«
    »Hast du eine Leiche gefunden?«
    »Wir haben Teile von vielen Leichen gefunden. Die Wölfe waren vor uns da … die vierbeinige Sorte, aber sie haben ihren zweibeinigen Verwandten wenig Respekt gezollt. Die Knochen der Erschlagenen lagen weithin verstreut und waren aufgebrochen, das Mark herausgeholt. Ich gestehe, es ließ sich kaum nachvollziehen, was dort geschehen ist. Es sah aus, als hätten die Nordmänner gegeneinander gekämpft.«
    »Krähen kämpfen um das Fleisch eines toten Mannes und bringen sich gegenseitig wegen seiner Augen um.« Lord Rodrik starrte über das Meer und schaute zu, wie der Mond auf den Wellen spielte. »Wir hatten einen König, dann fünf. Jetzt sehe ich nur noch Krähen, die sich um die Leiche von Westeros zanken.« Er schloss die Fensterläden. »Fahr nicht nach Alt Wiek, Asha. Bleib bei deiner Mutter. Wir werden sie nicht mehr lange bei uns haben, fürchte ich.«
    Asha rutschte auf ihrem Hocker hin und her. »Meine Mutter hat mich zur Kühnheit erzogen. Wenn ich nicht fahre, werde ich mich den Rest meines Lebens fragen, was geschehen wäre, wenn ich es getan hätte.«
    »Wenn du gehst, wird der Rest deines Lebens vielleicht zu kurz sein, um dich das zu fragen.«
    »Immer noch besser, als wenn ich meine verbleibenden Tage
damit zubringe, mich zu beklagen, dass der Meersteinstuhl von Rechts wegen mir gehört. Ich bin nicht Gwynesse.«
    Das ließ ihn zusammenzucken. »Asha, meine beiden großen Söhne dienen den Krebsen vor der Schönen Insel als Futter. Ich werde vermutlich nicht wieder heiraten. Bleibe, und ich ernenne dich zur Erbin von Zehntürmen. Gib dich damit zufrieden.«
    »Zehntürmen?« Ich wünschte, das könnte ich. »Deinen Vettern wird das nicht gefallen. Dem Ritter, dem alten Sigfryd, Buckel-Hotho …«
    »Sie alle haben ihr eigenes Land und ihren eigenen Sitz.«
    Wohl wahr. Das feuchte, verfallende Harlauhall gehörte dem alten Sigfryd Harlau Silberhaar; der buckelige Hotho Harlau hatte seinen Sitz im Schimmerturm, auf einer Klippe an der Westküste. Der Ritter, Ser Harras Harlau, hielt in Graugarten Hof; Boremund der Blaue regierte auf Vettelberg. Doch jeder von ihnen war Lord Rodrik untertan. »Boremund hat

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