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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Bauersleute, dem Aussehen nach. »Gemach«, mahnte sie den Jungen. »Sie könnten uns für Geächtete halten. Sag nicht mehr als unbedingt notwendig, und sei höflich.«
    »Das werde ich, Ser. Mich höflich benehmen. Mylady.« Dem Jungen schien die Aussicht, für einen Geächteten gehalten zu werden, fast zu gefallen.
    Die Bauersleute beobachteten sie wachsam, als sie näher trabten, doch nachdem Brienne klargemacht hatte, dass sie niemandem ein Leid zufügen wollte, durften sie neben ihnen reiten. »Früher hatten wir einen Ochsen«, erzählte der alte Mann unterwegs zwischen den verwilderten Feldern, Seen aus weichem Schlamm und verbrannten und verkohlten Bäumen, »aber die Wölfe haben sich mit ihm davongemacht.« Sein Gesicht war vor Anstrengung gerötet. »Sie haben auch unsere Tochter mitgenommen, und mit ihr gemacht, was sie wollten, aber die ist nach der Schlacht unten bei Dämmertal wieder zurückgekommen. Der Ochse nicht. Vermutlich haben ihn die Wölfe verspeist.«
    Die Frau hatte wenig hinzuzufügen. Sie war zwanzig Jahre jünger als der Mann, sagte jedoch kein einziges Wort und sah Brienne an, als wäre sie ein zweiköpfiges Schaf. Die Jungfrau von Tarth kannte solche Blicke. Lady Stark war sehr freundlich zu ihr gewesen, doch die meisten Frauen verhielten sich ihr gegenüber genauso grausam wie Männer. Brienne wusste nicht einmal, was sie mehr verletzte, die bissigen Zungen und das scharfe Gelächter der hübschen Mädchen oder die kalten Blicke der Damen, die ihre Verachtung hinter einer Maske der Höflichkeit verbargen. Und gewöhnliche Frauen konnten noch schlimmer sein als beide. »Jungfernteich lag in Ruinen, als ich
das letzte Mal dort war«, sagte sie. »Die Tore waren zertrümmert, und die halbe Stadt niedergebrannt.«
    »Sie haben einiges wiederaufgebaut. Dieser Tarly ist ein harter Mann, aber ein mutigerer Lord als Muton. Draußen in den Wäldern gibt es noch immer Geächtete, aber nicht mehr so viele. Tarly hat die übelsten Kerle zur Strecke gebracht und mit seinem großen Schwert einen Kopf kürzer gemacht.« Er drehte den Kopf zur Seite und spuckte aus. »Habt Ihr keine Geächteten auf der Straße gesehen?«
    »Keine.« Dieses Mal nicht. Je weiter sie sich von Dämmertal entfernt hatten, desto leerer war die Straße geworden. Die wenigen Reisenden, die sie sahen, verschwanden im Wald, ehe Brienne und Podrick sie erreichten, außer einem großen bärtigen Septon, der mit drei Dutzend fußwunden Gefolgsleuten nach Süden wanderte. Die Gasthäuser, die sie passiert hatten, waren entweder geplündert und verlassen oder in bewaffnete Lager verwandelt worden. Gestern waren sie einer mit Langbögen und Lanzen bis an die Zähne bewaffneten Streife von Lord Randyll begegnet. Die Reiter hatten sie eingekreist, während der Hauptmann Brienne ausfragte, am Ende hatte er sie jedoch ihren Weg fortsetzen lassen. »Seid auf der Hut, Weib. Die nächsten Männer, denen Ihr begegnet, sind vielleicht nicht so anständig wie meine Jungs. Der Bluthund hat mit hundert Geächteten den Trident überquert, und es heißt, sie schänden jedes Weibsstück, das ihnen in die Hände fällt, und schneiden ihm die Titten als Trophäen ab.«
    Brienne fühlte sich verpflichtet, diese Warnung an den Bauern und seine Ehefrau weiterzugeben. Der Mann nickte, als sie es ihm erzählte, aber als sie fertig war, spuckte er wieder aus. »Hunde und Wölfe und Löwen, mögen die Anderen sie alle holen. Diese Geächteten werden sich nicht in die Nähe von Jungfernteich wagen. Nicht solange Lord Tarly dort das Sagen hat.«
    Brienne kannte Lord Randyll Tarly aus ihrer Zeit in König Renlys Heer. Obwohl sie für den Mann nichts übrighatte,
konnte sie auch nicht vergessen, wie viel sie ihm schuldete. Wenn die Götter es gut meinen, werden wir Jungfernteich durchqueren, ehe er von meiner Anwesenheit erfährt. »Die Stadt wird wieder an Lord Muton übergehen, sobald die Kämpfe beendet sind«, erklärte sie dem Bauern. »Seine Lordschaft wurde vom König begnadigt.«
    »Begnadigt?« Der alte Mann lachte. »Wofür? Dafür, dass er in seiner verdammten Burg auf dem Arsch gesessen hat? Er hat Männer nach Schnellwasser geschickt, damit sie dort kämpfen, aber selbst keinen Finger krumm gemacht. Erst haben die Löwen die Stadt geplündert, dann die Wölfe und schließlich die Söldner, und Seine Lordschaft saß sicher hinter seinen Mauern. Sein Bruder hätte sich niemals so versteckt wie er. Ser Myl war ziemlich tolldreist, bis dieser Robert

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