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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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»Am besten halten wir heute Nacht Wache, M’lady«, meinte Krabb, während sie sich abmühte, ein Feuer aus Treibholz in Gang zu bringen. »An einem Ort wie diesem könnten Quatscher auftauchen.«
    »Quatscher?« Brienne warf ihm einen argwöhnischen Blick zu.
    »Ungeheuer«, antwortete der Flinke Dick genussvoll. »Sie sehen aus wie Menschen, bis sie ganz nahe sind, aber ihre Köpfe sind zu groß, und sie haben Schuppen anstelle von Haar. Weiß wie ein Fischbauch sind sie, und zwischen den Fingern haben sie Schwimmhäute. Immer sind sie feucht und riechen nach Fisch, doch hinter diesen wulstigen Lippen haben sie reihenweise grüne Zähne, spitz wie Nadeln. Manche behaupten, die Ersten Menschen hätten alle getötet, aber darauf würde ich mich nicht verlassen. Sie kommen des Nachts, holen unartige kleine Kinder und machen dabei mit ihren schwimmhäutigen Füßen so ein leises Quatsch-quatsch -Geräusch. Die Mädchen lassen sie leben, um mit ihnen ihre Nachkommenschaft zu zeugen, aber die Jungen fressen sie auf, sie zerreißen sie mit den scharfen grünen Zähnen.« Er grinste Podrick an. »Dich fressen sie, Junge. Und zwar roh.«
    »Wenn sie es versuchen, töte ich sie.« Podrick tätschelte sein Schwert.
    »Versuch es nur. Versuch es nur. Quatscher lassen sich nicht so leicht umbringen.« Er zwinkerte Brienne zu. »Seid Ihr ein unartiges kleines Mädchen, M’lady?«
    »Nein.« Nur eine Närrin. Das Holz war zu feucht und brannte nicht, ganz gleich wie viele Funken Brienne mit Stahl und Feuerstein schlug. Das Anmachholz qualmte, das war alles. Widerwillig setzte sie sich und lehnte sich mit dem Rücken an einen Fels, zog den Mantel über sich zusammen und fand sich damit ab, eine kalte und feuchte Nacht vor sich zu haben.
Sie träumte von einer warmen Mahlzeit und knabberte an einem Streifen harten Pökelfleischs, während der Flinke Dick schilderte, wie Ser Klarenz Krabb gegen den Quatscherkönig gekämpft hatte. Er kann spannend erzählen, musste sie zugeben, aber Mark Mullendor war auch lustig mit seinem kleinen Affen.
    Es war zu feucht, um den Sonnenuntergang zu sehen, zu grau, um den Mondaufgang zu verfolgen. Die Nacht war schwarz und sternenlos. Krabb gingen die Geschichten aus, und er legte sich schlafen. Podrick schnarchte bald ebenfalls. Brienne lehnte mit dem Rücken an dem Felsen und lauschte den Wellen. Seid Ihr nahe am Meer, Sansa?, fragte sie sich. Wartet Ihr im Gewisper auf ein Schiff, das niemals kommen wird? Wen habt Ihr bei Euch? Überfahrt für drei, hat er gesagt. Hat sich der Gnom zu Euch und Ser Dontos gesellt, oder habt Ihr Eure kleine Schwester gefunden?
    Es war ein langer Tag gewesen, und die Müdigkeit übermannte Brienne. Obwohl sie aufrecht an dem Stein saß und der Regen leise um sie herum niederging, wurden ihr die Lider schwer. Zweimal dämmerte sie ein. Beim zweiten Mal erwachte sie plötzlich mit Herzklopfen und war überzeugt, jemand stünde vor ihr. Ihre Glieder waren steif, ihr Mantel hatte sich um ihre Knöchel gewickelt. Sie befreite sich und stand auf. Der Flinke Dick hatte sich an einen Felsen geschmiegt und schlief, halb vergraben unter feuchtem, schwerem Sand. Ein Traum. Nur ein Traum.
    Vielleicht hatte sie einen Fehler gemacht, als sie sich von Ser Crehan und Ser Illifer getrennt hatte. Die waren ihr wie ehrliche Männer erschienen. Ich wünschte, Jaime hätte mich begleitet, dachte sie … doch er war ein Ritter der Königsgarde, und sein Platz war bei seinem König. Außerdem war es Renly, nach dem sie sich sehnte. Ich habe geschworen, ihn zu beschützen, und ich habe versagt. Dann habe ich geschworen, ihn zu rächen, und ich habe noch einmal versagt. Stattdessen bin ich mit Lady Catelyn davongerannt, und auch sie habe ich enttäuscht. Der Wind hatte gedreht, und der Regen rann ihr über das Gesicht.

    Von der Straße blieb am nächsten Tag nur noch ein Kiespfad, und schließlich war auch der so gut wie verschwunden. Gegen Mittag endete er abrupt am Fuße einer vom Wind zerschundenen Klippe. Oben ragte düster eine kleine Burg über den Wellen auf, die ihre drei schiefen Türme in den bleiernen Himmel reckte. »Ist das das Gewisper?«, fragte Podrick.
    »Sieht das vielleicht wie eine verfluchte Ruine aus?« Krabb spuckte aus. »Das ist Schrekkbau, der Sitz des alten Lord Brunn. Allerdings ist die Straße hier zu Ende. Von nun an geht es zwischen den Kiefern hindurch.«
    Brienne betrachtete die Klippe. »Wie kommen wir da hinauf?«
    »Ganz leicht.« Der Flinke Dick

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