Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
wendete sein Pferd. »Bleibt dicht bei Dick. Die Quatscher holen sich gern die Nachzügler.«
    Der Weg nach oben erwies sich als steiler, steiniger Pfad, der in einer Felsspalte verborgen war. Der größte Teil war natürlichen Ursprungs, hier und dort hatte man jedoch Stufen in den Stein gehauen, um den Aufstieg zu erleichtern. Senkrechte Felswände, die in Jahrhunderten von Wind und Gischt zerfressen worden waren, schlossen sie zu beiden Seiten ein. An manchen Stellen nahm der Stein fantastische Formen an. Der Flinke Dick zeigte auf einige, während sie hinaufgingen. »Das ist ein Ogerkopf, seht Ihr?«, sagte er, und Brienne musste lächeln, als sie den Kopf erblickte. »Und dort, ein Steindrache. Der andere Flügel ist abgebrochen, als mein Vater noch ein Junge war. Darüber ist das hängende Euter, wie die Titten einer alten Hexe.« Er drehte sich um und warf einen raschen Blick auf ihre Brust.
    »Ser? Mylady?«, meldete Podrick. »Da ist ein Reiter.«
    »Wo?« Keiner der Felsen sah für sie wie ein Reiter aus.
    »Auf der Straße. Kein Steinreiter. Ein richtiger. Folgt uns. Dort unten.« Pod zeigte in die Richtung.
    Brienne drehte sich im Sattel um. Sie waren inzwischen so hoch, dass sie meilenweit an der Küste entlangschauen konnte.
Das Pferd kam dieselbe Straße hinauf, die sie gerade hinter sich gelassen hatten, und befand sich etwa zwei oder drei Meilen hinter ihnen. Schon wieder? Sie beäugte den Flinken Dick misstrauisch.
    »Schaut nicht mich an«, wehrte Krabb ab. »Wer auch immer das ist, der Flinke Dick hat nichts mit ihm zu schaffen. Irgendein Mann von Brunn wahrscheinlich, der aus dem Krieg heimkommt. Oder einer der Sänger, die von Ort zu Ort wandern.« Er wandte den Kopf ab und spuckte aus. »Jedenfalls kein Quatscher, so viel ist verflucht nochmal sicher. Die reiten nicht auf Pferden.«
    »Nein«, pflichtete Brienne ihm bei. Darin wenigstens waren sie sich einig.
    Die letzten dreißig Meter des Aufstiegs waren die steilsten und heimtückischsten. Unter den Hufen der Pferde lösten sich lose Kiesel und rollten hinter ihnen den Steinpfad hinunter. Als sie aus der Felsspalte kamen, standen sie vor der Burgmauer. Von der Brustwehr oben spähte ein Gesicht zu ihnen herab und verschwand dann. Brienne meinte, es sei eine Frau gewesen, und sagte das dem Flinken Dick.
    Der stimmte zu. »Brunn ist zu alt, um auf die Wehrgänge zu steigen, und seine Söhne und Enkel sind in den Krieg gezogen. Niemand mehr da außer Mädels und ein paar rotznäsigen Säuglingen.«
    Die Frage, für welchen König Lord Brunn eingetreten war, lag ihr auf der Zunge, aber das spielte keine Rolle mehr. Brunns Söhne waren fort; manche würden nicht zurückkommen. Wir werden hier keine Gastfreundschaft für die Nacht finden. Alte Männer, Frauen und Kinder würden das Tor ihrer Burg wohl kaum bewaffneten Fremden öffnen. »Ihr sprecht von Lord Brunn, als würdet Ihr ihn kennen«, sagte sie zum Flinken Dick.
    »Früher einmal vielleicht.«
    Sie betrachtete die Brust seines Wamses. Lose Fäden und ein durchlöcherter, ausgefranster Fleck dunkleren Stoffes zeigten, wo ein Abzeichen entfernt worden war. Ihr Führer war ein
Fahnenflüchtiger, daran zweifelte sie nicht. Konnte der Reiter hinter ihnen einer seiner Waffenbrüder sein?
    »Wir sollten weiterreiten«, drängte er, »ehe Brunn anfängt, sich zu wundern, warum wir hier vor seinen Mauern stehen. Selbst ein Mädel kann eine verfluchte Armbrust spannen.« Dick deutete auf die Kalksteinhügel mit ihren bewaldeten Hängen, die sich hinter der Burg erhoben. »Von jetzt an gibt es keine Straße mehr, nur Bäche und Wildpfade, aber M’lady braucht keine Angst zu haben. Der Flinke Dick kennt sich aus.«
    Genau davor hatte Brienne Angst. Der Wind pfiff über die Klippen, und doch alles, was sie riechen konnte, war eine Falle. »Was ist mit dem Reiter?« Solange sein Pferd nicht über die Wellen laufen konnte, würde er bald die Klippe heraufkommen.
    »Was soll schon mit ihm sein? Wenn er irgendein Idiot aus Jungfernteich ist, findet er vielleicht den verfluchten Pfad nicht einmal. Und wenn doch, schütteln wir ihn im Wald ab. Dort wird er keine Straße mehr haben, der er folgen kann.«
    Nur unsere Spuren. Brienne fragte sich, ob es nicht besser wäre, den Reiter hier zu erwarten, mit der Klinge in der Hand. Ich würde dastehen wie eine vollendete Närrin, wenn es tatsächlich ein fahrender Sänger oder einer von Lord Brunns Söhnen ist. Krabb hatte wohl Recht, vermutete sie. Wenn er

Weitere Kostenlose Bücher