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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zur Umkehr mehr gab. Die meisten freuten sich über die Flammen, denn die Reisen, die sie unternommen hatten, ehe sie in Dorne landeten, waren lang und voller Schrecken gewesen, und viele, viele, viele waren Opfer von Stürmen und Krankheiten geworden oder in Sklaverei geraten. Dennoch gab es manche, die um die Heimat trauerten. Ihr Herz hing nicht an diesem trockenen roten Land und seinem siebengesichtigen Gott, daher klammerten
sie sich an die alten Sitten, zimmerten aus den Rümpfen der verbrannten Schiffe ihre Kähne und wurden zu den Waisen des Grünbluts. Die ›Mutter‹ in ihren Liedern ist nicht unsere Mutter, sondern die Mutter Rhoyne, deren Wasser sie von der Morgendämmerung der Zeiten an genährt hat.«
    »Ich habe gehört, die Rhoynar hätten einen Schildkrötengott«, sagte Ser Arys.
    »Der Alte Mann im Fluss ist einer der niederen Götter«, erklärte Garin. »Er wurde ebenfalls aus der Mutter Fluss geboren und hat gegen den Krebskönig gekämpft, um die Herrschaft über alle zu erlangen, die unter dem fließenden Wasser leben.«
    »Oh«, sagte Myrcella.
    »Wie mir zu Ohren kam, habt Ihr auch bereits einige mächtige Schlachten geschlagen, Euer Gnaden«, sagte Drey so freundlich wie möglich. »Es heißt, Ihr gewährt unserem tapferen Prinzen Trystan am Cyvasse -Tisch keine Gnade.«
    »Er stellt seine Vierecke immer gleich auf, alle Berge nach vorn und die Elefanten in die Pässe«, sagte Myrcella. »Also schicke ich meinen Drachen los, damit er seine Elefanten frisst.«
    »Und beherrscht Eure Zofe das Spiel ebenfalls?«, erkundigte sich Drey.
    »Rosamund?«, fragte Myrcella. »Nein. Ich habe versucht, es ihr beizubringen, aber sie sagt, die Regeln sind zu schwer.«
    »Ist sie auch eine Lennister?«, wollte Lady Sylva wissen.
    »Eine Lennister aus Lennishort , nicht von Casterlystein. Ihr Haar hat die gleiche Farbe wie meins, aber es ist glatt und nicht lockig. Rosamund sieht mir eigentlich nicht besonders ähnlich, aber wenn sie meine Kleider trägt, wird jemand, der mich nicht kennt, uns kaum auseinanderhalten können.«
    »Habt Ihr das schon einmal ausprobiert?«
    »Oh ja. Wir haben schon auf der Seeschwalbe auf dem Weg nach Braavos die Rollen getauscht. Septa Eglantine hat mein Haar braun gefärbt. Sie sagte, es wäre ein Spiel, aber in Wirklichkeit
ging es um meine Sicherheit, falls das Schiff von meinem Onkel Stannis gekapert würde.«
    Das Mädchen war offensichtlich sehr müde, also ließ Arianne Rast machen. Erneut tränkten sie die Pferde, ruhten sich ein wenig aus und aßen etwas Käse und Obst. Myrcella teilte sich eine Orange mit Sprenkel-Sylva, während Garin Oliven aß und die Kerne auf Drey spuckte.
    Arianne hatte gehofft, den Fluss vor Sonnenaufgang zu erreichen, doch sie waren wesentlich später aufgebrochen als geplant, daher saßen sie noch im Sattel, als sich im Osten der Himmel rot färbte. Dunkelstern schloss im Galopp zu ihr auf. »Prinzessin«, sagte er, »ich würde ein höheres Tempo vorlegen, es sei denn, Ihr habt doch die Absicht, das Kind zu töten. Wir haben keine Zelte, und bei Tage sind die Sande grausam.«
    »Ich kenne die Sande ebenso gut wie Ihr, Ser«, erwiderte sie. Dennoch befolgte sie seinen Rat. Es war hart für die Sandrösser, doch besser sechs Pferde verlieren als eine Prinzessin.
    Bald schon trieb der heiße, trockene Wind aus Westen Sand vor sich her. Arianne zog sich den Schleier vors Gesicht. Er war aus schimmernder Seide genäht, hellgrün oben und gelb darunter, und die Farben verschmolzen miteinander. Kleine grüne Perlen verliehen dem Stoff Gewicht und rasselten beim Reiten leise.
    »Ich weiß, warum meine Prinzessin einen Schleier trägt«, sagte Ser Arys, als sie ihn an den Bügeln ihres Kupferhelms befestigte. »Denn sonst würde ihre Schönheit die Sonne am Himmel überstrahlen.«
    Sie musste lachen. »Nein, Eure Prinzessin trägt einen Schleier, damit ihr das grelle Licht nicht in die Augen sticht und sie nicht so viel Sand einatmet. Ihr solltet meinem Beispiel folgen, Ser.« Sie fragte sich, wie lange ihr weißer Ritter über dieser schwerfälligen Galanterie gegrübelt hatte. Ser Arys war ein angenehmer Bettgefährte, aber mit großem Verstand war er nicht gesegnet.

    Ihre Dornischen bedeckten die Gesichter ebenfalls, Sprenkel-Sylva half der kleinen Prinzessin, sich vor der Sonne zu verschleiern, doch Ser Arys blieb stur. Schon bald rann ihm der Schweiß über das Gesicht, und seine Wangen leuchteten rosa. Eine Weile noch, dann kocht er in

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