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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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saß ebenso in der Falle wie er selbst. Er wird auf See sterben, dachte er voller Verzweiflung. Für eine solche Reise ist er zu alt. Goldys kleiner Sohn wird es vielleicht auch nicht überleben, er ist nicht so groß und stark wie Dallas Junge. Will Jon uns alle umbringen?
    Am nächsten Morgen sattelte Sam die Stute, auf der er von Hornberg hergeritten war und führte sie zum Totenhof neben der Straße nach Osten. Die Satteltaschen wölbten sich über Käse und Würsten, hart gekochten Eiern und einem gesalzenen Schinken, den ihm Drei-Finger-Hobb an seinem Namenstag geschenkt hatte. »Du bist doch einer, der Kochkünste zu würdigen weiß, Töter«, hatte der Koch damals zu ihm gesagt. »Von deiner Sorte bräuchten wir mehr.« Der Schinken würde ohne Zweifel eine Hilfe sein. Ostwacht war einen langen, kalten Ritt entfernt, und im Schatten der Mauer gab es weder Ortschaften noch Gasthäuser.
    Die Stunde vor der Dämmerung war dunkel und still. Über der Schwarzen Festung hing eine eigentümliche Stille. Am Totenhof wartete ein Paar zweirädriger Karren mit dem Schwarzen Hans Bulwer und einem Dutzend erfahrener Grenzer, die ebenso zäh waren wie die kleinen Pferde, auf denen sie ritten. Anker Weißauge fluchte laut, als er Sam mit seinem einen gesunden
Auge erspähte. »Kümmere dich nicht um ihn, Töter«, sagte der Schwarze Hans. »Er hat eine Wette verloren, weil er meinte, wir müssten dich schreiend unter deinem Bett hervorzerren.«
    Maester Aemon war zu gebrechlich, um zu reiten, deshalb hatte man einen Karren für ihn bereitgestellt, dessen Ladefläche dick mit Fellen ausgelegt und zum Schutz vor Regen und Schnee mit einer Lederplane überdacht war. Goldy und ihr Kind würden mit ihm fahren. Auf dem zweiten Wagen sollten ihre Kleidung und Habseligkeiten befördert werden, zusammen mit einer Truhe seltener alter Bücher, von denen Aemon glaubte, sie würden in der Citadel vielleicht fehlen. Sam hatte die halbe Nacht damit verbracht, danach zu suchen, und trotzdem hatte er nur jedes vierte auftreiben können. Ein Glück, sonst hätten wir einen weiteren Wagen gebraucht.
    Der Maester erschien; er war in ein Bärenfell gehüllt, das dreimal so groß war wie er. Als Klydas ihn zum Karren führte, erhob sich eine Windböe, und der alte Mann schwankte. Sam eilte hinzu und stützte ihn. Die nächste Böe könnte ihn über die Mauer wehen. »Haltet Euch an meinem Arm fest, Maester. Es ist nicht weit.«
    Der blinde Mann nickte, während der Wind ihre Kapuzen zurückwarf. »In Altsass ist es immer warm. Auf einer Insel im Honigwein steht ein Wirtshaus, das ich als junger Novize oft aufgesucht habe. Es wird schön sein, dort wieder zu sitzen und Apfelwein zu trinken.«
    Als sie den Maester in den Karren gesetzt hatten, war auch Goldy eingetroffen; sie trug das Kind fest eingewickelt auf dem Arm. Unter der Kapuze sah er ihre verweinten Augen. Jon tauchte zur gleichen Zeit auf, zusammen mit dem Schwermütigen Edd. »Lord Schnee«, rief Maester Aemon, »ich habe ein Buch für Euch in meinen Gemächern zurückgelassen. Das Jadekompendium. Es wurde von einem Abenteurer aus Volantis geschrieben, Colloquo Votar, der den Osten bereist und alle Länder an der Jadesee besucht hat. Ein Passus daraus wird
vielleicht von Interesse für Euch sein. Ich habe Klydas gesagt, er soll ihn anstreichen.«
    »Ich werde es ganz bestimmt lesen«, antwortete Jon Schnee.
    Heller Rotz lief Maester Aemon aus der Nase. Er wischte ihn mit dem Rücken seines Handschuhs weg. »Wissen ist eine Waffe, Jon. Wappnet Euch gut, ehe Ihr in die Schlacht zieht.«
    »Das werde ich tun.« Leichter Schneefall hatte eingesetzt, die großen, weichen Flocken trieben träge aus dem Himmel herab. Jon wandte sich an den Schwarzen Hans Bulwer. »Beeilt Euch nach Möglichkeit, aber geht keine unnötigen Risiken ein. Ihr habt einen alten Mann und einen Säugling bei Euch. Sorgt dafür, dass sie es warm haben und genug zu essen bekommen.«
    »Das gilt auch für Euch, M’lord«, sagte Goldy. »Sorgt für den anderen. Findet eine Amme, wie Ihr gesagt habt. Ihr habt es mir versprochen. Der Junge … Dallas Junge … der kleine Prinz, ich meine … Findet eine gute Frau für ihn, damit er groß und stark wird.«
    »Mein Wort darauf«, sagte Jon ernst.
    »Gebt ihm keinen Namen. Nicht ehe er älter als zwei Jahre ist. Es bringt Unglück, wenn man ihnen einen Namen gibt, solange sie noch an der Brust hängen. Ihr Krähen wisst das vielleicht nicht, aber es ist wahr.«
    »Wie Ihr

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