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Das Locken der Sirene (German Edition)

Das Locken der Sirene (German Edition)

Titel: Das Locken der Sirene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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befahl Nora.
    Wesley stieß die Luft aus den Lungen. Er zuckte leicht zusammen, als er die Nadel in seinen Bauch stach.
    Nora zählte langsam bis fünf und küsste ihn nach jeder Zahl sanft auf den Rücken. Auf fünf zog er die Nadel heraus.
    Er drehte sich um und strahlte sie an.
    „Das ist mein Junge“, lobte sie ihn scherzhaft, und Wesley umarmte sie spontan.
    „Das war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe.“
    „Ist ein guter Trick“, sagte Nora, nachdem Wesley sie losgelassen hatte. „Klappt übrigens auch super, wenn man gepierct wird. Ich spreche da aus Erfahrung.“
    Wesley hatte nie gesehen, wo sie gepierct war. „Ich kann drauf verzichten“, erwiderte er lapidar. „Das Tattoo hat mir eigentlich schon gereicht.“
    Nora riss entsetzt die Augen auf. „Was denn? Du hast ein Tattoo?“
    Wesley stöhnte auf. „Ja, ich hab ein Tattoo. Ein ganz kleines.“
    „Wesley! Du sagst mir, du hättest eine geistige Blockade, dir eine Insulinspritze in den Bauch zu setzen, aber du hast ein Tattoo?“
    „Ich musste es mir ja nicht selbst eintätowieren. Und glaub mir, ich hab nicht hingeguckt.“
    Nora spitzte die Lippen und musterte ihn von oben bis unten.
    „Nun ja, ich habe dich ohne T-Shirt gesehen und in Boxershorts auch … Es muss also irgendwo hier sein.“ Sie zeigte auf seine Leistengegend, und Wesley wurde wieder rot. Erwischt. „Ich wusste es. Zeig’s mir, zeig’s mir!“
    „Ich werde es dir auf gar keinen Fall zeigen! Es ist doof.“
    „Ich zeig dir dann auch mein Piercing.“
    „Wie wär’s, wenn ich dir mein Tattoo zeige und du mir dein Piercing
nicht
zeigst? Einverstanden?“
    „Mein Vorschlag war spannender, aber egal. Zeig schon!“
    Wesley atmete laut durch die Nase aus und knöpfte seine Jeans auf. Nora applaudierte.
    Er verdrehte die Augen und zog Jeans und Boxershorts gerade so weit nach unten, um ein kleines Tattoo auf seiner rechten Hüfte zu entblößen. Nora beugte sich vor und betrachtete es.
    „Das ist eine Trompete“, sagte sie verblüfft. Mit so einem Motiv hatte sie nicht gerechnet.
    „Es ist das Signalhorn, mit dem die Reiter gerufen werden, damit sie sich in Churchill Downs für das Kentucky Derby einfinden. Eines der Pferde, mit denen Dad gearbeitet hat, war vor ein paar Jahren richtig gut im Derby. Er hat sich den Namen des Pferdes auf die Schulter tätowieren lassen. Ich bekam das Signalhorn. Ich habe es nur deshalb auf die Hüfte machen lassen, damit Mom es nicht sieht.“
    „Es ist sehr sexy.“ Nora berührte das Tattoo mit den Fingerspitzen. Wesley atmete scharf ein, als ihre Finger die empfindliche Haut berührten. Er reagierte so heftig auf alles, was sie tat, dass sie nicht anders konnte: Sie fragte sich ständig, wie er wohl im Bett war. Aber sie machte sich nichts vor. Sie wusste, seine Empfänglichkeit hatte weniger mit ihr zu tun als vielmehr damit, dass er neunzehn und noch immer Jungfrau war.
    „Es soll aber nicht sexy sein. Es ist eine Hommage an das wichtigste Pferderennen auf der Welt.“ Wesley zog die Boxershorts wieder hoch und knöpfte die Jeans zu.
    „Das Kentucky Derby ist also eine große Sache, ja?“, fragte Nora. „Muss es ja, wenn sogar ich davon gehört habe.“
    „Es sind die aufregendsten zwei Minuten, die es im Sport gibt.“
    „Zwei Minuten?“, spottete sie. „Ich hoffe, es gibt anschließend ein Dutzend Rosen und eine Entschuldigung, wenn zwei Minuten alles sind, was ich kriege.“
    „Es sind zwei sehr lange Minuten, wenn du ein Pferd im Rennen hast. Es geht auch nicht nur um das Rennen. Das Ganze dauert einen Tag. Es gibt davor schon andere Rennen, und dann sind da so unglaublich viele Zuschauer und die Frauen mit ihren verrückten Hüten, und jeder betrinkt sich mit Mint Juleps, die scheußlich schmecken, wenn du mich fragst. Aber verrate niemandem, dass ich das gesagt habe.“ Wesley schaute sie an. „Du solltest dieses Jahr mal mitkommen.“
    Nora hob ihr Kinn und musterte Wesley prüfend. Er wich ihrem Blick aus.
    „Hast du mich etwa gerade auf ein Date eingeladen, Wes Railey?“
    „Ach, komm schon, Nora. Wir wohnen zusammen. Dich zu einem Date einzuladen käme einem Rückschritt gleich.“
    „Stimmt, aber wir sind Mitbewohner. Wir
leben
nicht zusammen. Und glaubst du nicht, dass es ein bisschen schwierig werden könnte, geheim zu halten, dass du bei einer Erotikautorin wohnst, wenn ich mit einem riesigen Sombrero auf dem Kopf an deiner Seite beim Kentucky Derby auflaufe?“
    Wesley bückte sich und

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