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Das Los: Thriller (German Edition)

Das Los: Thriller (German Edition)

Titel: Das Los: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tibor Rode
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er.
    »Genügend Ansatzpunkte, um diese Lotterie zu gewinnen«, sagte Gonzales, der ihn aufmerksam beobachtet hatte.
    »Wenn sie denn stattfindet. So wie ich diesen Mönch verstanden habe, müssen dazu alle verbleibenden Berechtigten ihr Los gezeichnet haben. Wissen Sie dazu etwas?«
    »Ich denke, darum müssen Sie sich nicht kümmern«, bemerkte Gonzales mit einem vielsagenden Lächeln.
    »Warum nicht?«, erkundigte Carter sich verblüfft.
    »Nach meinen Informationen sind diese Wilson und der Freihold gemeinsam auf dem Weg nach Mumbai. Unter falschen Namen. Sie sind aufgebrochen …«
    »Um dort den letzten Teilnehmer der Lotterie einzufangen«, vollendete Carter den Satz.
    »Warum sonst? Sie wollen auch gewinnen.«
    »Und wie wollen sie den Inder dort finden? Sie sagten doch gerade, dass ist unmöglich.«
    »Keine Ahnung.«
    »Können Sie ihnen helfen?« Carter blickte Gonzales an.
    Der legte den Kopf auf die Seite. »Überweisen Sie meinen Vorschuss?«, fragte er.
    Carter nickte widerwillig.
    »Dann schaue ich, was ich tun kann.«
    Carter klappte den Ordner zu.
    Gonzales machte einen Schritt zur Seite und spähte einmal mehr durch den Vorhang. »Ich glaube, ich sollte jetzt verschwinden«, erklärte er. »Denken Sie an mein Geld, Fields. Ich versuche herauszufinden, wer ein Interesse daran hat, Sie umzubringen. Und ob das mit dieser Lotterie zusammenhängt. Und ich werde mir überlegen, wie man eine Stecknadel im Heuhaufen findet.«
    »Tun Sie das«, sagte Carter zufrieden. »Wenn nicht Sie, wer dann. Wie erreiche ich Sie?«
    »Wie immer«, entgegnete Gonzales und setzte den Mundschutz wieder auf.
    Der Vorhang schob sich einmal zur Seite, dann war das einzige Geräusch wieder das Pumpen der Dialysegeräte.
    Carter folgte mit seinem Blick dem Fluss des Blutes durch die durchsichtigen Kanülen und Zylinder. Während Gonzales’ Besuch und beim Gedanken an die Lotterie hatte er ein aufgeregtes Kribbeln in der Magengegend verspürt. Wie früher, wenn er ein großes Geschäft witterte.
    Nein, diese Apparatur hier funktionierte überhaupt nicht. Dies alles war nur eine Prüfung, die es zu bestehen gab. Schon bald würde er stärker und reicher sein als je zuvor.
    Er hatte es noch immer im Blut.

53
    M UMBAI
    »Ich hätte dich an der Sicherheitskontrolle am Flughafen auffliegen lassen sollen«, meinte Trisha, als sie zu Henri hinübergeworfen wurde. Die Rikscha, in der sie saßen, war einem entgegenkommenden Bus ausgewichen.
    »Wie bitte?« Henri schrie, um den Verkehrslärm zu übertönen. Vor allem das ständige Hupen der anderen Verkehrsteilnehmer ließ keine vernünftige Unterhaltung zu.
    »Ich meine wegen der Ziehung. Wenn du wieder zurück ins Gefängnis wanderst, bist du raus aus der Lotterie, und meine Chancen erhöhen sich. Ich hätte dich am Airport abliefern sollen!«
    Henri schmunzelte. »Schon vergessen? Du reist auch mit falschem Pass! Und wer weiß: Vielleicht wirst du schon wegen Mordes gesucht. Und dann auch noch an einem Mönch. Dagegen bin ich ein Waisenknabe!«
    Erneut wurden sie hin und her geworfen, als der Rikschafahrer einen Motorroller streifte und scharf rechts in eine Fußgängerzone bog.
    Trisha lag eine Frage auf der Zunge, doch sie schluckte sie runter und schwieg.
    Henri musterte sie von der Seite. »Du willst bestimmt wissen, warum ich im Gefängnis war?«
    Einerseits stimmte dies. Andererseits hatte Trisha Angst vor der Antwort. Was, wenn er ein Mörder war? Oder ein Vergewaltiger?
    »Ich bin unschuldig!«, behauptete Henri.
    Trisha beeilte sich, ihm in die Augen zu schauen. Ihre Gabe war es, darin zu lesen, ob jemand die Wahrheit sagte. Was sie sah, beruhigte sie. »Behaupten das nicht alle?«, fragte sie.
    Henri griff nach der Baseballkappe, die er am Flughafen gekauft hatte. Durch die Schläge des Asphalts drohte sie von seinem Kopf zu rutschen. »Du kennst dich erstaunlich gut aus. Stimmt, sie sagen alle, sie wären unschuldig, aber sie meinen das nicht im Ernst.«
    Trisha zögerte, doch etwas in ihr nötigte sie, die Frage zu stellen. »Weswegen hat man dich denn angeklagt?«
    »Betrug«, antwortete Henri trocken. »Ich soll Mandanten betrogen haben. Aber es stimmt nicht. Mein Partner war es, und er hat es mir in die Schuhe geschoben.«
    In Trisha breitete sich Erleichterung aus. War sie nicht auch eine Betrügerin? Als sie sich bei ihren Eltern das Geld erlogen hatte? Wenn sie am Spieltisch vorgab, gute Karten zu haben?
    »Sitzt der auch?«, fragte sie schließlich.
    Henri nickte.

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