Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)
Marktplatz geführt. Dass diese Assoziation gar nicht so abwegig war, erfuhr sie, als sie an dem Pranger, den sie bereits entdeckt hatte, ankamen.
Abrupt blieb Rhys davor stehen. »Das ist aber noch nicht alles«.
24
»Der Pranger ist nur ein Hilfsmittel zur Fixierung, denn ich bin mir sicher, dass du nicht stillhalten wirst, während ich dich hiermit züchtige.« Rhys packte Val im Nacken und holte etwas aus seiner Hosentasche. »Das hier habe ich in der hausinternen Shopping Mall auf der anderen Seite des Fensters besorgt, als ich dich unter den Gästen ausgemacht hatte.«
Er hielt ihr eine Haarbürste unter die Nase. Diese hatte nicht viel gemein mit der rosafarbenen aus Plastik, die Val in Skelleton gesehen hatte. Sie war doppelt so groß. Metallborsten ragten aus dem weichen Mittelteil wie Nähnadeln aus einem Nadelkissen und diese besaßen nicht einmal Noppen am oberen Ende. Vals Augen weiteten sich.
»Schau nicht so entsetzt. Das war deine eigene Wahl.« Rhys’ Finger öffneten und schlossen sich immer wieder um den Griff aus Bambusholz, als könnte er es kaum erwarten, Val damit zu schlagen. Vielleicht wollte er sie auch nur nervös machen, was er problemlos schaffte. Oder beides.
»So meinte … so eine meinte ich nicht«, stammelte sie.
»Du hast dir diese Strafe selbst ausgesucht, weil du dachtest, es tut nicht weh, mit einer Bürste geschlagen zu werden. Bist du immer noch dieser Meinung?« Sein selbstzufriedenes Grinsen war unter der Maske zu erahnen.
Was hatte sie sich nur eingebrockt? Leichtfertig hatte sie das Erste genannt, was sie in der Wüste erblickt hatte. Da es sich um einen Alltagsgegenstand handelte, hatte sie sich keine Sorgen gemacht. Harmlos sah dieses Monstrum allerdings ganz und gar nicht aus. Sie stellte sich vor, welch eine teuflische Freude und Erregung Rhys gespürt hatte, als er es in dem Laden aussuchte – wohl wissend, dass er sie damit erschrecken würde. Ihr wurde angst und bange.
»Aber du wirst mich damit doch nicht auf meine … meine Möse … oder? Bitte, tu das nicht. Das darfst du nicht.«
Plötzlich zog er sie dicht an sich heran. Er lockerte seine Hand in ihrem Nacken zwar nicht, sprach aber so zuckersüß in ihr Ohr, dass sie eine Gänsehaut bekam: »Bettle weiter. Das gefällt mir. Es macht mich geil. Ich warte!«
Überrascht schwieg sie einen Moment. Erst als er die Borsten warnend auf ihre nackte Pobacke presste und sie zahlreiche kleine Stiche spürte, gab sie sich einen Ruck. Sie schämte sich dafür, ihn anzuflehen, sie zu verschonen. Es kostete sie Überwindung, zumal es ihm bewies, wie begierig sie danach war, von ihm dominiert zu werden. Ja, sogar die Züchtigung sehnte sie mehr herbei, als dass sie sie fürchtete. »Bitte, mein Herr, habt Gnade. Ich habe noch keine Erfahrungen. Und hier sind so viele Menschen. Ich habe Angst, den Schmerz an meinem Geschlecht nicht ertragen zu können, und auch davor, mich lächerlich zu machen.«
Es war das erste Mal, dass sie zugab, sich zu fürchten. Ihr Leben lang hatte sie gegen ihre »Schwäche« angekämpft, hatte sich stets bemüht, sie zu überspielen und stärker aufzutreten, als sie sich fühlte. Nun, da Rhys sie festhielt, schien es mit einem Mal leicht, sich einzugestehen, manchmal eben auch schwach zu sein.
»Niemand wird dich auslachen, egal, wie du dich verhältst. Wie kommst du nur darauf?« Sanft strich er mit seinem Daumen über ihre Lippen.
»Was ist, wenn ich schreie und heule?« Zögerlich fügte sie hinzu: »Oder laut stöhne vor Lust?«
»Dann werden alle neidisch darauf sein, wie hemmungslos du dich der Erregung und dem Schmerz hingibst.« Erst küsste er seine Fingerspitzen, dann legte er sie auf ihre Lippen. »Du kannst nichts falsch machen, außer das Safeword auszusprechen, bevor die Session überhaupt richtig begonnen hat, weil du Angst vor der eigenen Courage hast. Vertrau mir.«
Er hatte recht. Sie würde es bereuen, wenn sie sich jetzt von ihm abwandte und wegginge. Als sie sich kennenlernten, hatte er sie ins Separee zu seinen tabulosen Freunden eingeladen. Zu diesem Zeitpunkt jedoch hätte sie auf keinen Fall vor Publikum Sex haben können, obwohl die Fantasie sie angemacht hatte. Inzwischen fühlte sie sich bereit dazu. Zumindest wollte sie es probieren. Rhys war ja bei ihr.
Ein Paar beobachtete Val interessiert, als diese sich in ihrem Kleid der O vor den Pranger stellte und demütig den Blick senkte. Rhys brauchte nur sanften Druck auf die Stelle zwischen ihren
Weitere Kostenlose Bücher