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Das Lustschiff

Das Lustschiff

Titel: Das Lustschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Josh stand mehr auf dem Spiel, als dieser blonde Schönling womöglich ahnte. Und sollte er wider Erwarten doch wissen, mit wem er es in Wirklichkeit zu tun hatte, so war er nun erst recht gewarnt, sich besser nicht mit Josh anzulegen. Denn das konnte böse enden.
    Josh hatte in den Staaten schon oft mit Paparazzi zu tun gehabt. Ihn hätte es nicht gewundert, wenn einer dieser schmierigen Reporter ihm an Bord gefolgt war. Oder schlimmer noch, wenn er im Auftrag von Veronika agierte.
    Zum Glück zeigte sich der Blonde kooperativ und ging. So war es ihm am liebsten. Josh trank in Ruhe seinen Saft aus, überlegte, was er mit dem restlichen Abend anfangen sollte. In dem Moment ging die Tür auf und Carolin Winter kam herein. Sofort war seine schlechte Laune verflogen.
    »Das ist aber eine Überraschung, suchst du nach mir?«, fragte er.
    Er sah die Überraschung in ihren Augen und fand ihren Gesichtsausdruck süß.
    »Ich … ich wusste nicht, dass du hier bist, um ehrlich zu sein.«
    »Dann ist es ein wundervoller Zufall.«
    Sie lachte leise. »Scheint mir auch so.«
    »Viele Zufälle. Man könnte fast von Schicksal sprechen.«
    »Ich glaube nicht an Schicksal«, erwiderte sie. Damit hatte er irgendwie gerechnet.
    »Ich normalerweise auch nicht. Aber diese Art von Zufällen häuft sich in letzter Zeit, so dass man doch ins Zweifeln kommt.«
    Sie zuckte mit den Schultern, blickte schüchtern auf den Boden. Kein Wort über die gemeinsame Nacht. Er erhob sich von dem Hocker, in der Absicht, sie ein wenig aus der Reserve zu locken. »Und da du schon mal hier bist, lass uns doch gemeinsam trainieren. Das motiviert.«
    In dem Moment hob sie den Kopf und lächelte ihn plötzlich so süß an, dass ihm die Knie weich wurden.
    »Vielleicht ist das gar keine schlechte Idee. Ich hätte nichts dagegen, unseren kleinen Wettkampf von neulich zu wiederholen.«
    Josh hob eine Braue.
    »Im Schwimmbad? Das Wettspringen?«
    Natürlich. Wie hätte er das vergessen können. Die Sache mit dem Cody-Klon beschäftigte ihn noch.
    »Du hast recht, ich sollte dir zumindest eine Revanche zugestehen.«
    »Das meine ich doch wohl.« Sie wirkte plötzlich richtig motiviert, gar nicht mehr schüchtern und erst recht nicht ablehnend. Und das gefiel ihm.
    »Gib mir noch ein paar Minuten Verschnaufpause«, bat er sie und deutete dem Barmann an, ihm nachzuschenken.
    »Kein Problem, ich wärme mich einfach schon einmal auf.« Sie lief zu den Trainingsrädern und setzte sich auf den Sattel, fing zu radeln an.
    Ihm gefielen sportliche Frauen, und er konnte nicht aufhören, sie zu beobachten. Er sah, wie sich ein Schweißfleck auf ihrem T-Shirt bildete, der immer größer wurde und unter dem sich ihre wunderschönen Brüste mehr und mehr abzeichneten, sogar die Nippel sichtbar wurden. Josh merkte, dass er seinen Blick nicht von Carolin lassen konnte. Sie imponierte ihm, weil sie Kampfgeist hatte, die Herausforderung liebte, etwas für ihren Körper tat. Carolin war ihm viel ähnlicher, als er anfänglich gedacht hatte. Sie kamen vielleicht aus unterschiedlichen Welten, aber dennoch bestand da dieses Band zwischen ihnen, dieselbe Leidenschaft. Er konnte und wollte es nicht leugnen, diese Frau faszinierte ihn.
    Und noch etwas fiel ihm auf. Er hatte wirklich viel zu viel Aufhebens um diese kleine Sache vorhin gemacht. Ähnlich wie der Blonde blickte auch er immer wieder, noch dazu meist unbewusst, zu der trainierenden Carolin. Das passierte ganz automatisch, ohne böse Absicht. Wahrscheinlich hatte er sich da in etwas hineingesteigert. Und schuld daran war Veronika. Niemand sonst.
    Alles lief im Moment viel zu glatt, und das machte ihn misstrauisch. Veronika wollte ihn am Boden sehen. Aber es brachte nichts, wenn er sich deswegen selbst verrückt machte. Damit spielte er ihr nur in die Hände. Er würde einfach weiterhin vorsichtig sein, ein Auge auf seine Umgebung haben, und das sollte genügen. Veronika wusste nicht, wo er sich derzeit aufhielt. Es war daher auch unwahrscheinlich, dass sie einen ihrer Leute an Bord der Sea Love geschleust hatte.
    Zufrieden stellte er sein nun leeres Glas ab und ging zu Carolin hinüber. Die Herausforderung war akzeptiert. Aber sie sollte sich nicht einbilden, dass sie tatsächlich eine Chance gegen ihn hatte, auch wenn sie das wohl ernsthaft glaubte. Er musste schmunzeln.

    Josh setzte sich auf das Trainingsrad neben Carolin und trat in die Pedale, und dies mit einer Leichtigkeit, die sie neidisch werden ließ. Beide Geräte

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