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Das Lustschiff

Das Lustschiff

Titel: Das Lustschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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tatsächlich der Grund für Brigits Meinungsänderung war. Josh lachte leise. Er gönnte ihnen das Glück von Herzen. Aber er hatte wirklich nicht die Zeit, sich länger mit ihnen zu freuen. Er musste seine eigene Liebe retten, wenn es dafür nicht schon zu spät war.
    »Ich muss leider weiter, entschuldigen Sie mich bitte.«
    »Aber Sie haben ja noch gar nichts zu dieser Angelegenheit gesagt.«
    Er blieb abermals Brigit zuliebe stehen. »Sie sind immer auf meinen Schiffen willkommen. Ich freue mich, dass Sie uns treu bleiben, und natürlich wird Ihr Vertrag auch für die nächste Saison verlängert«, versicherte er ihr.
    » Merci beaucoup , Sie werden es nicht bereuen.«
    Er hob die Hand und eilte los. An der großen Flügeltür angekommen, drehte er sich noch einmal zu den beiden um. Brigit lag in Zeissners Armen, und sie küssten sich leidenschaftlich. Dieser Anblick weckte brennende Sehnsucht in ihm. Er musste Carolin finden, sie um Vergebung bitten. Hoffentlich würde sie ihm verzeihen …

    »Ich wusste doch, dass du auf mich warten würdest.«
    Carolin fuhr erschrocken herum. Es war merkwürdig still geworden. Aber das merkte sie erst jetzt, da Leonard wie ein Geist hinter ihr aufgetaucht war. Die Partygäste waren weitergezogen, der Strand wirkte wie ausgestorben. Nur Wasser rauschte, spielte eine ferne Melodie.
    Sie sah, das Leonard ein wenig torkelte.
    »Wieso tauchst du immer im falschen Moment auf?« Sie wollte allein sein, sich nicht mit dieser Klette herumärgern.
    »Sei nicht so hart zu mir, Eisprinzessin.« Seine Hand legte sich auf ihre Schulter.
    »Was soll das?« Sie fuhr hoch, doch er lachte nur.
    »Du siehst hübsch aus, wenn du wütend bist.« Was für ein abgedroschener Spruch! Leonard war nicht Herr seiner Sinne. Zum Glück waren seine Reflexe verlangsamt, und als er um ihren Felsen herumlief, drohte er sogar zu stürzen. Eine Gefahr stellte er für sie nicht dar. Sie war in Selbstverteidigung ausgebildet, wusste sich zu wehren.
    »Hier sind wir ungestört … niemand … wird es erfahren … ich schweige … wie ein Grab«, sagte er verschwörerisch.
    »Was erfahren?«
    »Das mit uns. Auch dein Erik nicht.«
    Allmählich strapazierte er ihre Nerven. Sie sprang von dem Stein herunter und lief am Wasser entlang. Leonard folgte ihr.
    »Warte! Oder willst du, dass Veronika die Fotos sieht?«
    Wovon sprach Leonard? Wer war Veronika? Sie verstand kein einziges Wort. Carolin drehte sich zu ihm um und erschrak, er hatte sie fast eingeholt.
    »Die Fotos. Von Erik und dir.«
    »Ich kann dir nicht ganz folgen.«
    »Ich habe Veronika in der letzten Saison kennengelernt. Sie hat mich gebeten, ein Auge auf deinen Erik zu haben. Und … was soll ich sagen, jetzt habe ich ihn in der Hand.«
    »Er ist nicht mein Erik.«
    »Die Fotos sagen aber etwas anderes.«
    »Von welchen Fotos sprichst du denn?«
    Er grinste überheblich. »Dieser Möchtegernfotograf hat sie mir auf dem Silbertablett serviert. Dieser Narr hat seinen Fotoapparat in der Lounge liegen lassen. Pflichtbewusst … wie ich bin, wollte ich ihn in den Tresor schließen, aber zuvor habe ich noch einen Blick auf die Bilder geworfen. Da entdeckte ich das Foto von Mr Osburne und dir. Ich musste mir nur eine Kopie auf mein Netbook ziehen. Mehr brauchte es gar nicht.«
    Das musste vor der Poolkatastrophe gewesen sein. Hatte Josh … Erik …, wie auch immer er hieß, also doch absichtlich die Kamera ins Wasser befördert, um Beweise zu vernichten? Aber was waren das schon für Beweise? Es handelte sich doch nur um einen harmlosen Kuss.
    Leonard legte den Arm um sie. »Vielleicht verschone ich Erik, wenn du dir ein bisschen Mühe mit mir gibst.«
    Das war ziemlich deutlich. »Du hast zu tief ins Glas geschaut und weißt nicht, was du redest.«
    Sie stieß ihn zurück, und er fiel rücklings zu Boden. Mühselig und doch mit steigender Wut rappelte er sich wieder hoch. Zorn blitzte in seinen Augen. »Das war nicht nett, Carolin. Es war auch nicht nett von dir, mich immer wieder abzuweisen.«
    Sie erkannte ihren Kollegen nicht wieder. In dem seltsamen Zustand zwischen Trunkenheit und Wahn machte er ihr Angst. Sie wich zurück, aber er kam ihr nach, ließ nicht von ihr ab. Folgte ihr wie der Jäger seiner Beute.
    »Du glaubst, weil du einen Männerjob hast, kannst du dir alles erlauben?« Er schloss abermals zu ihr auf. »Dann musst du auch einstecken können wie ein Kerl.«
    Carolin legte einen Schritt zu, doch als sie sich nach ihm umblickte, stolperte

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