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Das Luzifer Evangelium

Das Luzifer Evangelium

Titel: Das Luzifer Evangelium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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…«
    »Wir kennen Luigi! Weiter!«
    »Luigi hat entweder die Ausfuhrlizenzen gefälscht oder irgendwelche ägyptischen Beamten bestochen …«
    »Natürlich hat er das! Kommen Sie zum Punkt!«
    » Dottore Rossi hat die ägyptischen Behörden gewarnt. Sie sind auf dem Weg von Kairo hierher, um die Handschrift abzuholen.«
    »Wo befindet sich die Handschrift?«
    »In Rossis Tresor.«
    Pause.
    »Professor Nobile. Lassen Sie uns offen miteinander reden. Sollten Sie bluffen und versuchen, die Handschrift für sich zu behalten …«
    »Sie müssen mir glauben! Ich werde doch nicht das Leben meiner Tochter aufs Spiel setzen!«
    »Wenn Sie nicht versuchen, uns zu hintergehen, und das Maunskript tatsächlich in einem Tresor liegt, in Erwartung, vom ägyptischen Amt für Kultur-und Denkmalpflege abgeholt zu werden …«
    »Ja! Das ist die Wahrheit!«
    »… dann bleibt Ihnen nur eine Möglichkeit, wenn Sie Ihre Tochter lebend wiedersehen wollen.«
    »Ja?«
    »Beschaffen Sie uns die Handschrift!«
    »Ich kann nicht.«
    »Sie hören nicht zu.«
    »Wie ich eben sagte, liegt sie …«
    »Professor Nobile, hören Sie zu, was ich sage! Beschaffen Sie uns den Text! Es ist mir vollkommen egal, wo er jetzt ist. Es ist mir vollkommen egal, wie Sie es anstellen. Aber sehen Sie zu, dass wir die Handschrift bekommen!«
    »Ich …«
    »Ich will nicht unrealistisch sein, Sie haben einen Tag Zeit.«
    »Das ist unmöglich!«
    »Um sechzehn Uhr rufe ich Sie wieder an, um Zeit und Ort für die Übergabe zu vereinbaren.«
    »Er hat das Manuskript in seinem Tresor eingeschlossen!«
    »Sechzehn Uhr. Verstanden? Dann sollte die Handschrift in Ihrem Besitz sein, Professor.«
    »Hören Sie …«
    »Punkt sechzehn Uhr!«
    »Ich kenne die Zahlenkombination nicht!«
    »Wir bekommen alles mit, was Sie unternehmen. Sollten Sie die Polizei einschalten, Ihren Vorgesetzten, die Behörden oder wen auch immer, betrachten wir das als Vertragsbruch. Die Konsequenzen sind Ihnen bekannt!«
    »Ich kann nicht …«
    »Vier Uhr, Professor.«
    Der Großmeister legte auf.

Zweiter Teil

Die sieben Siegel

    Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem
Thron saß, ein Buch, innen und außen beschrieben,
versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen starken Engel,
der rief mit lauter Stimme: Wer ist würdig,
das Buch zu öffnen und seine Siegel aufzubrechen?
    OFFENBARUNG DES JOHANNES
    Elí, Elí, lemá sabaktáni?
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
    MATTHÄUS-EVANGELIUM

Vorhergehendes Titelblatt: Die Offenbarung des Johannes wird auch die Apokalypse genannt, weil sie von der Endzeit und dem Untergang der Welt handelt. Traditionsgemäß wird die Verfasserschaft dem Evangelisten Johannes zugeschrieben (vermutlich einer der zwölf Apostel Jesu). Es ist aber unklar, wer die Offenbarung des Johannes wirklich verfasst hat. Der Text wird auf die Zeit 68–96 n. Chr. datiert.

ROM, MAI 1970

    LIEBER GOTT IM HIMMEL, HILF MIR! ICH WILL HIER NICHT SEIN! ICH WILL NACH HAUSE ZU MAMA UND PAPA! UND ZU BELLA. LIEBER, LIEBER GOTT, LASS MICH NICHT STERBEN!
    *
    Wer sind diese Leute? Warum haben sie mich ausgezogen und mich nackt in diesen Steinsarg gelegt? Die sind doch verrückt. Wollen sie, dass ich sterbe?
    *
    Sie haben draußen vor der Schule auf mich gewartet. Zu viert. Vier Männer in einem schwarzen Mercedes. Die Sonne glitzerte auf dem Stern auf der Motorhaube. Deshalb weiß ich, dass es ein Mercedes war. Das Auto parkte mit laufendem Motor auf dem Bürgersteig. Geh schnell vorbei!, drängelte Lo-Lo, als ich mich ihm näherte. Als hätte er gewusst, wer sie sind. Ich ging an dem Mercedes vorbei. Zwei der Männer stiegen aus. Silvana?, fragten sie. Dabei haben sie doch wohl gewusst, wer ich bin. Ja, sagte ich. Sie sagten, Mama und Papa hätten sie geschickt, um mich abzuholen. Du darfst ihnen nicht trauen, sagte Lo-Lo. Eigentlich wollte ich nicht mit ihnen gehen. Mama und Papa haben immer gesagt, dass ich nicht mit Fremden gehen darf. Aber sie haben mich einfach auf die Rückbank geschoben und sind losgefahren. Wohin fahren wir?, fragte ich und versuchte, ihnen nicht zu zeigen, wie ängstlich ich war. Nicht weit, antworteten sie. Ich fragte, wer sie seien. Sie antworteten nicht. Ich hatte Angst. Aber vielleicht sagten sie ja die Wahrheit, vielleicht hatten Mama und Papa sie ja wirklich geschickt. Wir fuhren durch die Stadt. Irgendwann kannte ich mich nicht mehr aus. Wir bogen auf eine Autobahn, die wir aber schon bald wieder verließen. Wir kamen durch

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