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Das mach' ich doch mit links: Roman (German Edition)

Das mach' ich doch mit links: Roman (German Edition)

Titel: Das mach' ich doch mit links: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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einwandfrei, nicht wahr?«, strahlte der und zog aus dem ganzen Durcheinander ein Heftchen. »Sieh mal, Tine, hier ist ja die Bedienungsanleitung für den Mixer, die wir so lange gesucht haben!«

Malventee mit saurer Sahne
    E ndlich sind sie weg!« Melanie schnäuzte kräftig in das Taschentuch, mit dem sie dem startenden Flugzeug hinterhergewinkt hatte, und gab es Florian. »Kannst du das mal einstecken?«
    Angewidert schob er ihre Hand zur Seite. »Du hast doch selbst genug Hosentaschen.«
    »Ja, aber bei den Jeans trägt das so auf.«
    »Dann benutze in Zukunft Klopapier!« Mit spitzen Fingern nahm er das zusammengeknüllte Etwas entgegen und ließ es unauffällig in einen Papierkorb fallen. Das ging nun wirklich zu weit! Er hatte sich schon lange Melanies kanariengelben Regenschirm aufdrängen lassen und die Einkaufstüte mit den beiden Schallplatten, die sie sich vor einer halben Stunde gekauft hatte, aber bei rosa Taschentüchern hörte seine Bereitwilligkeit auf. Wenn es wenigstens sauber gewesen wäre!
    »Zu meiner Zeit trugen junge Mädchen Handtaschen. Ist das heute nicht mehr üblich?«
    »In diese Disco-Beutelchen kriegt man doch außer Lippenstift und Klogroschen nichts rein. Weshalb also mitnehmen? Lädst du mich jetzt zu ’ner Cola ein?« Sie hatte sich bei ihrem Onkel eingehakt und steuerte ihn auf den langen Gang von der Aussichtsterrasse zurück zur Schalterhalle. Dem gelangweilten Polizisten neben der Eingangstür warf sie eine Kusshand zu. »Müdes Geschäft heute, nicht wahr? Terroristen sind out, und Gangster benutzen Privatflugzeuge. Aber vielleicht fangen Sie doch noch mal einen kleinen Taschendieb«, fügte sie tröstend hinzu. »Um sicher zu sein, dass sich Verbrechen nicht mehr lohnen, müsste man sie schon verstaatlichen.«
    »Musst du denn jeden Mann zwischen fünfzehn und fünfzig anmachen?« Verärgert zog Florian sie weiter.
    »Sei doch nicht so spießig! Der arme Kerl hat den ganzen Tag nichts zu lachen.«
    »Stimmt! Eben hat er nicht mal gegrinst.«
    Sie erreichten die Halle, und Melanie peilte sofort das kleine Eiscafé an. »Ich hab’ es mir anders überlegt. Jetzt möchte ich lieber einen Bananensplit.«
    »Du kriegst gar nichts! Am Wagen hängt garantiert ein Knöllchen, und zum Eisessen ist es sowieso zu kalt. Deine Mutter hat gesagt, du bekommst alle naselang Angina.«
    »Aber erst, seitdem der Blinddarm raus ist.«
    »???«
    »Halsschmerzen können verschiedene Ursachen haben, deshalb wird auch nicht gleich ein Arzt geholt. Ich kriege immer erst mal was zum Gurgeln und werde ins Bett gesteckt. Nach zwei Tagen bin ich dann wieder okay. Blinddarmreizung hat meistens drei gedauert. Leider hat Mutti auf einer Operation bestanden, und vor einem Jahr haben sie mein schönes Alibi rausgenommen. Dabei war es völlig in Ordnung.«
    »Und weshalb das ganze Theater?«
    Melanie blieb stehen und sah ihren Onkel völlig entgeistert an.
    »Hast du nicht alle Hühner auf dem Balkon? Ich weiß ja, dass man ab vierzig mit beginnender Senilität rechnen muss, aber dich hatte ich ein bisschen anders eingeschätzt. Sag bloß, du hast nie die Schule geschwänzt?«
    »Natürlich, aber dann habe ich immer die Unterschrift meines Vaters fälschen müssen, und das ist eine Abend füllende Beschäftigung gewesen. Braucht ihr heute keine schriftlichen Entschuldigungen mehr?«
    »Na klar, deshalb habe ich ja auch so oft Angina. Es ist einfacher, das Thermometer in die Teetasse zu halten, als Vaters Hieroglyphen nachzumalen. Dabei kann die sowieso keiner lesen. Neulich hat mich unser Klassenlehrer vor der versammelten Mannschaft gefragt, wer die Entschuldigung geschrieben habe und was sie eigentlich bedeute. Dann hat er laut und deutlich buchstabiert: ›Meine Tochter Melanie liegt mit Regina im Bett.‹«
    Florian nickte verständnisvoll. »Ist noch niemand auf den Gedanken gekommen, dir auch noch die Mandeln rausnehmen zu lassen?«
    »Doch«, kicherte sie, »aber die beiden Kapazitäten, die Vati immer abwechselnd befragt, können sich nicht einigen. Einer ist dafür, der andere dagegen. Er behauptet, die häufigen Halsschmerzen seien auf die Entwicklungsjahre zurückzuführen und würden mit dem Ende der Pubertät ganz aufhören. Warum soll die nicht auch mal was Gutes haben? Sonst ist das doch eine ausgesprochen beknackte Zeit. Man kriegt Pickel, wird angemotzt, sobald man mal ein bisschen später nach Hause kommt, kann gerade dann nicht schwimmen, wenn es heiß ist, und neuerdings durchwühlt Mutti

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