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Das Mädchen am Rio Paraíso

Das Mädchen am Rio Paraíso

Titel: Das Mädchen am Rio Paraíso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Veloso
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mit den Fingerspitzen über die rosa Kuppe, schob die weiche Haut vorsichtig vor und zurück. Es fühlte sich herrlich an unter ihrem Griff, hart und empfindsam zugleich.
    Raúl hob leicht die Hüften an, um seine Hose abzustreifen. Dann packte er ihre Beckenknochen, hob sie ein Stück an und ließ sie behutsam auf seiner steil aufragenden Pracht herab. Sie war so bereit, wie sie es nur sein konnte. Mit einem leisen Stöhnen tauchte er in sie ein.
    Klara fühlte ihn so tief in sich eindringen, dass es wehtat. Sie zog sich ein Stück zurück, um die Intensität der Vereinigung zu mildern. Sie hatte nicht gewusst, was auf sie zukam. Diese Stellung war ihr neu. Mit Hannes hatte sie es auf die immer selbe Weise gemacht, nämlich sie unter ihm, auf dem Rücken liegend. Es war schön gewesen. Aber dass man sich auch anders lieben konnte, war neu und prickelnd. Dass es mit diesem Mann geschah, der sich nun zurückgelegt hatte, mitten in die weiche Erde, und sie unter verhangenen Lidern flehend ansah, war atemberaubend.
    Raúl überließ ihr die Führung. Wenn er zu groß für sie war, würde sie am besten wissen, wie weit sie ihn in sich aufnehmen konnte, ohne es als unangenehm zu empfinden. Er umfasste ihre Hinterbacken, knetete sie und gab ihr zu verstehen, dass sie gern das Tempo und den Druck erhöhen durfte. Und das tat sie.
    Klara war selber erstaunt darüber, wie schnell ihr Körper nachgegeben hatte, wie leicht sie sich Raúls Bewegungen angepasst hatte und wie perfekt ihre Körper miteinander harmonierten. Nach den ersten schmerzhaften Stößen empfand sie nun ungetrübte Lust. Sie hob und senkte ihr Becken immer schneller. Ihr Atem ging stoßweise, ihr Kleid klebte ihr am Rücken, und zwischen ihren Brüsten funkelten kleine Schweißperlen. Sie sah aus ihrer erhöhten Position Raúl an, dessen Mund halb geöffnet war, dessen Wimpern in dem satten Licht der untergehenden Sonne glänzten und dessen Blick in die Ferne gerichtet war. Er bot ein Bild völliger Entrückung.
    Raúl bewegte sich mit ihr im Einklang. Immer wenn sie sich mit ihrem ganzen Gewicht auf ihn herabließ, übte er von unten Druck aus, stieß ihr seinen Unterleib entgegen und machte die Vereinigung dadurch noch lustvoller und inniger. Er hatte sie fest an ihren Hüften gepackt und schob sie vor und zurück, gab einen Takt vor, der immer rasanter wurde und der Klara die Sinne raubte. Sein Griff war grob, und sie genoss es. Beide keuchten heftig, und zwischen ihre hechelnden Atemzüge schlich sich Stöhnen, zurückhaltend erst, dann hemmungsloser und lauter.
    Klara ritt ihn immer wilder, drückte ihren Rücken durch und warf den Kopf nach hinten. Dann nahm sie ihre Hände von seiner Brust, in deren Haar sie sich verkrallt hatte, griff mit den Armen hinter sich und stützte sie auf seinen Oberschenkeln auf, während sie gleichzeitig ihre angewinkelten Beine aufstellte. Sie saß nun in der Hocke auf ihm, die Füße auf der Erde, den Oberkörper nach hinten gelehnt. Ein köstlicher Schmerz durchfuhr sie, als sie ihn so vollständig von sich Besitz ergreifen spürte, wie sie es nie für möglich gehalten hatte. Ein Sturm brauste durch sie hindurch, ließ sie erbeben, trieb die Wellen der Lust wie Gewitterböen vor sich her. Heiße Blitze schlugen in ihr ein, und sie spürte ihr Innerstes in wilden Zuckungen verglühen. Die rhythmischen Kontraktionen ihres Höhepunkts trieben Raúl zu einem letzten, kraftvollen Aufbäumen, bevor er mit einem erstickten Schrei und einem in Ekstase verzerrten Gesicht erzitterte und sich in ihr ergoss.
     
    Im selben Augenblick hörten sie den Schuss.

[home]
56
    R aúl und Joaninha bestiegen samt Pferd und Wagen die Fähre. Den Hengst Diabo hatte Raúl Klara geschenkt. Sie würde ihn dringender brauchen als er. Zudem verstanden Klara und das Tier sich prächtig. Es tat Raúl ein wenig leid, seinen schönen Hengst hier zurückzulassen, wo er vermutlich zum Ackergaul missbraucht werden würde. Aber es schmerzte ihn lange nicht so, wie Klara Lebwohl zu sagen.
    Raúl fühlte sich wie betäubt. Er konnte nicht fassen, dass Klara seinen Antrag abgelehnt und darauf bestanden hatte, hierzubleiben. Das war doch verrückt! Aber er musste ihre Entscheidung akzeptieren, sowenig sie ihm auch gefiel. Ach was, nicht gefiel – sie zerrüttete ihn! Klara hatte ihm sein Herz gestohlen, und an dessen Stelle klaffte nun eine offene Wunde, die entsetzlich weh tat, die ihn quälte, die ihn langsam absterben ließ. Er fühlte sich innerlich

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