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Das Mädchen Ariela

Das Mädchen Ariela

Titel: Das Mädchen Ariela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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kleinste Zucken, und sie beißt zu …«
    Sie lagen eine Zeitlang unbeweglich und warteten. Dr. Schumann beobachtete die Viper, wie sie träge auf seinem linken Bein lag, den platten, kleinen Kopf auf seiner Haut, als fühle sie sich wohl auf diesem lebenden Polster. Rishon starrte gegen die Wand des Führerhauses und spürte, wie sein untergeschobenes Bein zu jucken und zu kribbeln begann. Er konnte nur ahnen, was hinter seinem Rücken geschah … den Kopf umzuwenden konnte schon den Tod für Schumann bedeuten.
    Man müßte es tun, dachte Rishon wieder. So lösen sich Probleme von selbst. Aber dann dachte er an Ariela, die draußen in dem kleinen Zelt schlief, und alle niederträchtigen Gedanken sanken in sich zusammen. Der Tod Schumanns nutzte gar nichts. Im Gegenteil, er würde in ihrem Herzen zum Helden, zum Märtyrer werden, und gegen diesen Glorienschein anzukämpfen war sinnloser als alle seine Bemühungen zuvor.
    »Mein Bein schläft ein!« sagte Rishon leise. »Das Kribbeln wird unerträglich. Ich muß das Bein langsam unter mir wegziehen, sonst garantiere ich für nichts mehr. Was macht die Viper?«
    »Sie liegt auf meiner Wade und sieht mich unverwandt an.«
    »Auf welcher Wade?«
    »Links …«
    »Liegt Ihr Bein hoch, über dem rechten?«
    »Ja.«
    Rishons Hand tastete langsam zur linken Hosentasche. Dort blieb sie liegen. Die Finger glitten in den Taschenschlitz, millimeterweise. Nur zwanzig Zentimeter waren sie vom Kopf der Viper entfernt.
    »Ich habe ein Messer in der Tasche«, sagte Rishon heiser. »Ein Klappmesser. Können Sie daran?«
    »Nein. Ich müßte mich aufrichten und vorbeugen. Das ist ganz unmöglich.«
    »Was macht das Aas?«
    »Es sieht Ihre Finger an. Jetzt kommt die Zunge heraus, blitzschnell, immer wieder. Verdammt, das kitzelt …«
    Rishon atmete ein paarmal tief durch. »Passen Sie auf, Schumann«, sagte er dann tonlos vor Erregung, »ich hole das Messer aus der Tasche, klappe es auf, werfe mich dann herum und schlage der Viper den Kopf ab. Es wird sich nicht vermeiden lassen, daß ich dabei auch in Ihre Wade schneide. Beißen Sie die Zähne zusammen.«
    »Ich habe noch nie Angst vor Schmerzen gehabt, Major.«
    Schumann beobachtete die Viper. Ihr glänzender Leib hatte sich zweimal umeinandergeringelt, der platte Kopf mit der langen, sich blitzschnell bewegenden Zunge lag mitten auf seinem Wadenmuskel. »Sie liegt genau auf meiner Wade«, sagte Schumann heiser. »Wenn Sie sich herumwerfen, müssen Sie gleich im Schwung nach unten schlagen. Der erste Schlag muß tödlich sein, sonst beißt sie unweigerlich zu.«
    »Ich will es versuchen.« Rishon hatte sein Klappmesser erfaßt. Langsam, ganz vorsichtig, um die wachsame Viper durch keine hastige Bewegung zu erschrecken, zog er es aus der Tasche. »Wenn es nicht gelingt …«
    »Keiner wird Ihnen die Schuld geben, Major.« Schumann rührte sich nicht. Die Viper hob den Kopf und sah auf Rishons Hand.
    »Ich muß Ihnen überhaupt zeit meines Lebens dankbar sein.«
    »Wofür?«
    »Es wäre so einfach für Sie, mich jetzt umzubringen, Major. Sie brauchen nur Ihr Bein zu bewegen …«
    »Welchen Unsinn reden Sie da?« Rishon starrte gegen die Wand, während er das Messer Millimeter um Millimeter aus der Tasche zog. Kalter Schweiß tropfte ihm von der Stirn. Er weiß genau, was ich denke, durchfuhr es ihn. Und er hat Angst gehabt, daß ich so handeln würde. Wer er auch ist – ein Deutscher und der Geliebte Arielas, was zusammen ausreicht, ihn zu töten – man muß seinen Mut bewundern.
    »Wenn es schiefgeht, Major …« Die Stimme Schumanns schwankte leicht. »Lassen Sie Ariela nicht allein!«
    »Das brauchen Sie mir nicht als Testament ans Herz zu legen«, sagte Rishon grob. »Ich weiß, was aus Ariela werden wird.«
    »Danke, Major.«
    Rishon zog das Messer nach vorn, klappte es auf und strich mit dem Daumen über die Klinge. Sie war scharf wie ein Rasiermesser. Sie hätte die letzte Waffe sein müssen, wenn das ›Unternehmen Amman‹ tragisch ausgegangen wäre.
    »Fertig?« fragte Schumann. Die Viper lag wieder platt auf seinem Bein.
    »Fertig! Wo liegt der Kopf?«
    »Mitten auf dem Muskel.«
    »Achtung!« Rishon umklammerte das Messer. Schumann spürte, wie sich Rishons Muskeln strafften. Schnelligkeit und ein gutes Auge waren jetzt alles, woran sein Leben hing. Schlug Rishon daneben, konnte man nur noch beten – und warten auf einen grausamen Vergiftungstod.
    »Spannen Sie den Wadenmuskel an«, sagte Rishon fast tonlos. »Je

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