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Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Titel: Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)
Autoren: Anne Alexander
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ist.“
    „Eine böse Geschichte und sie passt so gar nicht nach Saint Vincent“, meinte Mrs. Attard. „Entschuldigen Sie mich bitte.“ Sie wandte sich einem älteren Mann zu, der mit seinem Hund die Terrasse betrat. Janice hörte, wie sie ihn mit Mr. Sheppard ansprach.
    Glücklich bist du nicht, dachte die junge Frau. Bedächtig trank sie ihren Tee und probierte von den kleinen, gefüllten Kuchen. Sie schmeckten ausg ezeichnet.
    Ein etwa achtjähriger Junge und ein etwas jüngeres Mädchen kamen auf die Terrasse. Sie rannten zu Mrs. Attard. Janice vermut ete, dass es sich um ihre Kinder handelte. Anne Attard beugte sich zu ihnen hinunter. Im selben Moment betrat ein breitschultriger, ziemlich muskulöser Mann die Terrasse. Er trug seine Haare ausgesprochen kurz, was seinem Gesicht ein ausgesprochen unfreundliches Aussehen verlieh.
    „Jimmy, Kathy, ihr habt hier nichts verloren“, donnerte er und wies ins Haus. Die Kinder zuckten erschrocken zusammen. Bereits im nächsten Moment schlichen sie an ihm vorbei. Mit wuc htigen Schritten folgte er ihnen.
    Janice schaute ihm nach. Der Mann war ihr äußerst unsympathisch. Er sah nicht aus, als würde er auch nur ein Quäntchen H umor besitzen.
    Es dunkelte bereits, als die junge Frau nach Hause zurückkehrte. Überrascht stellte sie fest, dass vor ihrem Gartenzaun ein blauer Combowagen stand. Sie kannte niemanden, der so einen Wagen besaß. Eilig brachte sie ihren eigenen Wagen auf den Parkplatz und stieg aus.
    Dr. Walter Thornberry hatte ihren Wagen gehört. Er kam den Klippenpfad herauf und trat auf sie zu. „Hoffentlich komme ich nicht ungelegen“, meinte er.
    Janice freute sich, den jungen Arzt zu sehen. „Nein, das kommen Sie nicht, Doktor Thornberry“, erwiderte sie und reichte ihm die Hand. „Warten Sie schon lange auf mich?“
    „Etwa eine halbe Stunde“, sagte er. „Meine Schuld, ich hätte mich vorher anmelden sollen.“ Er wies mit einer weit ausholenden Geste um sich. „Ein zauberhaftes Fleckchen Erde.“
    Janice nickte. „Wie geschaffen für mich.“ Sie machte eine einladende Bewegung zum Haus. „Kommen Sie, Doktor Thornberry, schauen Sie sich mein kleines Paradies an.“ Sie schloss die Ga rtentür auf. „Ich bin in Saint Vincent gewesen und habe mich dort etwas umgeschaut. Eine...“ Sie griff sich an den Kopf. „Meine Einkäufe. Einen Moment bitte.“
    „Ich helfe Ihnen tragen, Mrs. Baker.“ Walter Thornberry folgte ihr zum Wagen. Er nahm die Einkaufstüte, die sie ihm reichte. „Ich bin auf dem Weg zu einem ehemaligen Patienten. Er hat mich eingeladen, das Wochenende bei ihm in Minehead zu ve rbringen.“
    Die junge Frau führte ihn ins Haus. Sie nahm ihm die Einkaufstüte ab und bat ihn, im Wohnzimmer Platz zu nehmen. „Trinken Sie eine Tasse Tee, Doktor Thornbe rry?“
    „Gern“, erwiderte er und ging ins Wohnzimmer. Interessiert schaute er sich in dem gemütlich eingerichteten Raum um. Janice hatte ihm in den letzten Tagen ihren eigenen Charakter verliehen. Er trat an den Kamin und griff nach dem großen Foto, das dort stand. Es zeigte ihren Mann und ihren Sohn.
    Die junge Frau bereitete in der Küche den Tee und kam mit einem vollen Tablett in den Salon. Er ging ihr entgegen und nahm es ihr ab. „Woher wussten Sie meine neue Adresse?“, erkundigte sie sich.
    Walter machte ein schuldbewusstes Gesicht. „Ich habe mich bei Ihren Schwiegereltern erkundigt, wo Sie leben“, gestand er. „Bitte, seien Sie ihnen nicht böse, dass sie mir Ihre Adresse gegeben haben. Im übrigen machen sie sich große Sorgen um Sie.“
    „Völlig unnötiger Weise“, antwortete sie und schenkte Tee ein. „Ich habe mich hier ganz gut eingelebt.“ Sie erzählte ihm von dem Vorbesitzer des Hauses und was sie an diesem Tag über dessen Familie in St. Vincent erfahren hatte. „Ist es nicht ein seltsamer Zufall, dass Mr. Winslow auch Maler gewesen ist? Und dann diese Sache mit den Bildern im Kinderzimmer. David wäre jetzt fast so alt wie damals die kleine Maureen.“
    Der junge Arzt sah sie lange an. „Ich weiß nicht, ob es gut ist, dass Sie in diesem Haus leben, Mrs. Baker“, sagte er. „Sie hätten ein heiteres, glückliches Haus wählen sollen. Hier hängt alles voller düsterer Schatten.“
    „Nur, wenn ich es zulasse“, meinte sie. „Es mag albern klingen, nun, ich bin überzeugt, dass dieses Haus auf mich gewartet hat. Vom ersten Augenblick habe ich mich in ihm heimisch gefühlt. Als ich...“ Sie stieß heftig den Atem aus. „Ich
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