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Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Titel: Das Mädchen auf den Klippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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verlängertes Wochenende besuchte. Wenn sie am Montag nach Cornwall zurückkehrte, wollte sie Maureen mitnehmen. „Nichts gegen deinen Enthusiasmus, Lovely, es dürfte nicht einfach sein, mit einem fünfzehnjährigen Mädchen umzugehen, das fast zu allen Ve rrichtungen Hilfe braucht.“
    Janice wusste, wie ihre Schwiegermutter es meinte. „Ich glaube nicht, dass ich mit Maureen Schwierigkeiten haben werde“, erwiderte sie und breitete die Arme aus, um Nancy, die auf sie zug elaufen kam, aufzufangen.
    „Warum bleibst du nicht bei uns, Tante Janice?“, fragte die Kleine. „Ich habe dich so lieb.“
    „Ich dich auch, Nancy.“ Die junge Frau küsste sie auf die Stirn. „Du bist ein richtiger Sonnenschein.“ Zärtlich strich sie dem Kind durch die Haare.
    „Jedenfalls solange man ihr ihren Willen lässt“, bemerkte Andrew Baker. „Du hast Nancy noch nicht erlebt, wenn sie etwas haben will, was sie nicht b ekommen soll.“
    „Ich kann richtig wütend werden“, erklärte die Kleine strahlend. Sie ließ Janice los und umschlang die Hüften ihres Vaters. „Du musst nur tun, was ich will, Daddy, dann ist alles gut.“
    „So weit kommt es noch“, meinte er und ging mit ihr ins Haus.
    „Du wirst mit Maureen völlig auf dich gestellt sein“, nahm Ireen Baker wieder den Faden auf. Sie schüttelte lachend den Kopf. „Nun, vermutlich unterschätze ich dich wie gewöhnlich, Janice.“
    Die junge Frau setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. „Ich bin so froh, dass ich euch habe, Mom. Ohne euch hätte ich die ersten Monate nach Edwards und Davids Tod bestimmt nicht überstanden.“
    Ihre Schwiegermutter sah sie ernst an. „Ohne uns und diesen jungen Arzt“, bemerkte sie. „Doktor Thornberry hat dir sehr geholfen.“ Sie kämpfte mit sich und fragte widerwillig: „Seht ihr euch öfters?“
    „Du meinst, ob ich mich in ihn verliebt habe?“ Janice wunderte sich, wie leicht es ihr fiel, darüber zu sprechen. „Nein, ich habe mich nicht in Walter verliebt. Er ist für mich nur ein wirklich guter Freund.“ Sie schaute zu dem uralten Apfelbaum, der im Garten ihrer Schwiegereltern stand. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich jemals wieder verlieben könnte. Mir wird nicht noch einmal ein Mann wie Edward begegnen.“
    Ireen Baker atmete tief durch. „So etwas sollte man niemals sagen, Lovely“, meinte sie. „Du bist knapp fünfundzwanzig, zu jung, um bis in alle Ewigkeit allein zu bleiben. Ich bin überzeugt, dass eines Tages ein Mann kommen wird, dem es gelingt, dein Herz zu erobern. Das bedeutet noch lange nicht, dass du Edward vergessen musst. Er wird genau wie David ein Teil deines Lebens bleiben.“ Sie wies ins Haus. „Wir haben David über alles geliebt, trotzdem lieben wir auch Nancy. Du ahnst nicht, wie viel Platz in einem Herzen sein kann.“
    „Ich liebe Nancy auch“, gestand Janice. „Sie ist ein reizendes, kleines Ding.“ Ihre Lippen umhuschte ein schmerzliches Lächeln. „David...“
    „Wird in dir fortleben, auch wenn du eines Tages womöglich ein zweites Kind haben wirst.“ Ireen Baker griff nach ihrer Teetasse. „Nichts und niemand wird meinen Sohn und David aus deinem Herzen vertreiben können, deshalb verschließ die Augen nicht vor der Welt.“
    „Denkt Dad genauso?“
    „Im Moment überwiegt bei ihm noch der Schmerz über Edwards und Davids Tod, auch wenn er es nicht zeigt, dennoch kann du dich darauf verlassen, wenn die Zeit gekommen ist, wäre er der letzte, der dir eine neue Liebe nicht gönnen würde.“ Erneut sah sie ihre Schwiegertochter an. „Nur eines, darfst du nie vergessen, dass wir deine Familie sind und es auch bleiben möchten.“
    „Das werdet ihr bis in alle Ewigkeit“, versprach Janice. „Darauf könnt ihr euch verlassen.“
    „Das freut mich.“ Ihre Schwiegermutter küsste sie auf die Wange.
    Die junge Frau nahm Ireen Baker gerührt in die Arme. Auch wenn es ihr momentan noch unvorstellbar erschien, dass sie sich eines Tages erneut verlieben könnte, sie war froh zu wissen, wie darüber ihre Schwiegereltern dachten. 
    „Dad und ich würden Maureen gern einmal kennen lernen“, sagte Ireen Baker. „Wenn du meinst, dass sie so weit ist, stell sie uns ganz einfach mal vor. Wir werden sie jedenfalls mit offenen Armen aufne hmen.“
    Janice nickte. Auch wenn sie es sich nicht gern eingestand, sie fürchtete sich ein wenig davor, Maureen nach Cornwall mitzunehmen. Ihrer Schwiegermutter gegenüber hatte sie zwar behautet, sich ganz sicher zu sein,

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