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Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Titel: Das Mädchen auf den Klippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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Und als sie endlich einschlief, träumte sie von i hnen.
     
    15. Kapitel
    „Ich habe mir überlegt, ob ich Maureen nicht für eine Weile zu mir nehmen soll“, sagte Janice, als sie am nächsten Tag mit Walter Thornberry einen Ausflug nach Dunkery Beacon machte. Sie hatte ihm von den beiden Kindern erzählt und auch, dass sie sich nicht sicher war, was sie nun wirklich gesehen hatte. „Könnte es nicht sein, dass Maureen nach Seerose House zurückkehren soll?“
    Dr. Thornberry hatte sich auch schon darüber Gedanken gemacht. „Gestern hattest du noch Angst, dass es ihr unter Umständen schaden könnte, ihr auch nur die Puppe, die du gefunden hast, zu zeigen“, erinnerte er sie.
    Die junge Frau nickte. „Das war gestern“, bemerkte sie. „Heute sehe ich das etwas anders.“ Sie stiegen hintereinander den Berg hinauf, um von oben die Aussicht über die Exmoor Hills zu genießen.
    „Ich meine, es wäre ein Versuch. Nach allem, was du mir über Maureen erzählt hast, hat sie in den vergangenen Jahren, keine Fortschritte gemacht. Du hättest also in der kurzen Zeit schon eine Menge erreicht, wenn du den Eindruck hast, dass sie dir beim Vorlesen zuhört.“
    „Sie hört mir zu“, sagte Janice. „Da bin ich mir hundertprozentig sicher.“ Sie blieb stehen und beschattete die Augen mit der Hand. Es war ein so klarer Tag, dass sich nicht einmal ein Wölkchen am Himmel zeigte. Schon jetzt konnte sie bis zum Meer blicken.
    „Warte erst, bis wir oben sind.“ Walter reichte ihr die Hand, um ihr die letzten, ziemlich schwierigen Meter hinaufzuhelfen.
    Als sie auf dem Gipfel angekommen waren, stellte Janice fest, dass der junge Arzt nicht übertrieben hatte. Die Aussicht war atemberaubend. „Bist du schon öfters auf dem Dunkery Beacon gewesen?“, fragte sie und bückte sich, um ein Schuhband zu binden, das sich g elöst hatte.

„Früher“, antwortete er einsilbig.
    Janice stellte keine weiteren Fragen. Sie nahm an, dass er mit seiner Frau und seinen Kindern hier hinaufgestiegen war. Ihr wurde mit einem Mal bewusst, dass sie ständig über Edward und David sprach, von seiner Familie indes kaum etwas wusste.
    Walter schaute sich um. Er dachte daran, wie gern die Zwillinge auf dem Dunkery Beacon gewesen waren. Verrückt, jetzt mit Janice hierher zu kommen. Es dauerte eine Weile, bis er den Schmerz überwunden hatte, der ihn wie aus heiterem Himmel mit aller Macht überfallen hatte.
    „Ich bin mit meiner Familie drei-, viermal hier gewesen“, sagte er. „Betty und die Kinder liebten es, von hier oben auf die Welt hinunterzusehen. Einmal sagte Jessi zu mir: ‚Wenn ich groß bin, werde ich auf dem Dunkery Beacon mein Schloss bauen und ihr dürft bei mir wohnen. Ihr würde die schönsten Zimmer bekommen.‘“ Er holte tief Luft. „Es ist jetzt über ein Jahr her und tut noch immer verdammt weh.“
    „Es wird auch immer weh tun“, meinte Janice und drückte seine Hand.
    Am späten Nachmittag saßen sie in einem malerischen Dorfgasthaus beim Tee und unterhielten sich über die aus dem dreizehnten Jahrhundert stammende Kirche, die sie davor besucht hatten.
    Völlig zusammenhanglos sagte Dr. Thornberry: „Ich werde dir dabei helfen, Maureen für einige Tage zu dir zu nehmen. Du weißt, ich kenne die nötigen Leute.“
    „Danke.“ Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln. „Ich bin sehr froh, dass du dich entschlossen hast, in Saint Vincent deinen Urlaub zu verbringen.“
    „Du solltest dich darauf einstellen, dass es sicher einige Wochen dauern wird, bis man dir die Genehmigung erteilt hat, einige Zeit für Maureen zu sorgen“, erwiderte er. „Selbst mit den richtigen Leuten bei der Hand, kann ich keine Wunder vol lbringen.“
    „Das meinte ich nicht“, gestand sie errötend. „Ich finde es nur schön, dass du hier bist und wir etwas zusammen unternehmen. Die meiste Zeit bin ich allein. Nicht, dass ich das nicht wollte, nur langsam merke ich, dass mir ab und zu etwas G esellschaft fehlt.“
    „Ein gutes Zeichen, Janice“, antwortete der junge Arzt herzlich. „Es zeigt, dass du auf dem besten Weg bist, ins Leben zurückzukehren.“
    „Woran du nicht unbeteiligt bist“, sagte Janice ernst.
    Als es dämmerte, machten sie sich auf den Heimweg. Dr. Thornberry sprach von den Attards und davon, dass er den Wirt nicht mochte. Er bestätigte den Eindruck der jungen Frau, dass es sich bei Brian Attard um einen ziemlich unangenehmen Menschen handelte, der seine Familie tyrannisierte. Allerdings war er zu seinen

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