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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Kopf. Ich werde immer für dich da sein. Gute Nacht, träum was Schönes.« Mary küsste Anna auf die Stirn.
    Als sie das Licht ausschaltete und das Zimmer verlassen wollte, hörte sie Annas Stimme aus der Dunkelheit.
    »Mary?«
    »Was ist, Liebes?«
    »Ich g-glaube, sie m-mag mich nicht.«
    »Unsinn! Wie könnte jemand dich nicht mögen? Nun hör auf zu grübeln und mach die Augen zu.«
    Die Hochzeit fand in einer Kirche in der Nähe des Ortes in Sussex statt, in dem die Eltern von Elizabeth Delancey lebten. Mary begleitete Anna. Die Nichten der künftigen Mrs. Lisle fungierten als Brautjungfern.
    Cadogan bekam einen Monat, den die Frischvermählten in Südfrankreich verbrachten, Verschnaufpause. Doch am Tag ihrer Rückkehr musste das Haus vom Keller bis zum Speicher blitzblank sein.
    »Ich lasse mir von dieser Frau nicht vorwerfen, dass ich ihr neues Zuhause nicht in einen tadellosen Zustand gebracht hätte«, murmelte Mrs. Carruthers.
    Mit ungutem Gefühl zog Mary Anna zur Begrüßung ihres Onkels und ihrer neuen Tante ihr bestes Kleid an.
    Mr. und Mrs. Lisle trafen zum Tee ein. Die Bediensteten stellten sich im Eingangsbereich auf und klatschten verhalten. Die neue Herrin wechselte einige Worte mit jedem. Anna wartete mit Mary am Ende der Reihe, um ihren Knicks zu machen. Mrs. Lisle nickte Anna nur kurz zu, bevor sie, gefolgt von Lawrence Lisle, im Salon verschwand.
    »Sie möchte morgen mit allen einzeln sprechen«, schnaubte Mrs. Carruthers später. »Mit dir auch, Mary. Gott steh uns bei!«
    Am folgenden Morgen betraten die Bediensteten einer nach dem anderen den Salon zu einem Gespräch mit ihrer neuen Herrin. Mary wartete unruhig draußen, bis sie an der Reihe war.
    »Guten Morgen, Mary«, begrüßte Elizabeth Lisle sie.
    »Guten Morgen, Mrs. Lisle. Herzlichen Glückwunsch zur Vermählung.«
    »Danke. Ich möchte dir mitteilen, dass ich von jetzt an alle Entscheidungen fällen werde, die Mr. Lisles Mündel betreffen. Mr. Lisle ist sehr beschäftigt im Auswärtigen Amt.«
    »Ja, Mrs. Lisle.«
    »Mir wäre es lieber, wenn du mich ›Ma’am‹ nennen würdest, Mary. Das bin ich von zu Hause gewohnt.«
    »Ja … Ma’am.«
    Elizabeth ging zum Schreibtisch, auf dem die Kladden mit der monatlichen Buchführung ausgebreitet lagen. »Die übernehme ich von Mrs. Carruthers. Beim Durchsehen bin ich zu dem Schluss gelangt, dass in puncto Finanzen eine gewisse Nachlässigkeit herrscht in diesem Haushalt, die so schnell wie möglich behoben werden muss. Drücke ich mich klar genug aus?«
    »Ja, Ma’am.«
    Mrs. Lisle setzte ihre Hornbrille auf und warf einen Blick in die Kladde. »Die Kosten für Anna betragen mehr als hundert Shilling im Monat. Kannst du erklären, wofür dieses Geld ausgegeben wird?«
    »Anna besucht zweimal wöchentlich die Ballettstunde, Ma’am, das macht vierzig Shilling im Monat. Außerdem kommt jeden Morgen eine Hauslehrerin, die fünfzig Shilling monatlich verlangt. Dazu ihre Kleidung und …«
    »Genug!«, herrschte Mrs. Lisle sie an. »Es liegt auf der Hand, dass dieses Kind verwöhnt wird. Darüber unterhalte ich mich heute Abend mit Mr. Lisle. Das Mädchen ist acht, nicht wahr?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Dann halte ich zwei Ballettstunden wöchentlich nicht für angemessen.« Mrs. Lisle hob seufzend die Augenbrauen. »Du kannst gehen, Mary.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Mary, warum kann ich nicht mehr zweimal die Woche in die B-Ballettstunde?«, fragte Anna. »Eine reicht nicht!«
    »Vielleicht später wieder, Liebes. Im Moment kann Onkel Lawrence sich das nicht leisten.«
    »Aber er ist d-doch gerade b-befördert worden! Und in der Küche reden alle von dem D-Diamantkollier, das er T-Tante gekauft hat. Da tun ihm zehn Shilling die Woche b-bestimmt nicht weh.« Die Erregung verstärkte ihr Stottern, und sie brach in Tränen aus.
    »Beruhige dich, Liebes.« Mary nahm sie in den Arm. »Die Nonnen haben immer gesagt, ich soll dankbar sein für das, was ich habe. Eine Stunde bleibt dir ja noch.«
    »Aber d-die reicht nicht!«
    »Dann wirst du eben in der Zwischenzeit fleißiger üben müssen. Bitte reg dich nicht auf.«
    Doch Anna war untröstlich.
    Nach der Hochzeit hielt Lawrence Lisle sich nur noch selten zu Hause auf. Wenn er da war, wartete Anna voller Ungeduld, dass er sie in den Salon rief. Mary brach es fast das Herz, wenn sie ihr enttäuschtes Gesicht sah.
    »Er m-mag mich nicht mehr. Er m-mag nur noch T-Tante Elizabeth. Und t-tut alles, was sie sagt.«
    Die Bediensteten waren ganz ihrer

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