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Das Mädchen aus der Pearl Street

Das Mädchen aus der Pearl Street

Titel: Das Mädchen aus der Pearl Street Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman Butters
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verraten, wenn ich nicht sicher gewesen wäre, daß ich Ihnen vertrauen kann.“
    „Sie können mit mir rechnen“, versprach sie, „Cy, Sie haben so viel für uns getan!“
    Sein Gesicht entspannte sich. „Ich bin selbst eine Art Doktor, Kitty. Hin und wieder verliere ich einen meiner Patienten, und das tut sehr weh, aber die Familie Boscz wird es, glaube ich, schon schaffen.“
    „Was werden Sie denn aber tun, wenn Sie damit fertig sind, uns alle erfolgreich zurechtgebogen zu haben?“ neckte sie.
    „Pussy Putnam reizt mich als nächster Versuch“, sagte er leichthin.
    „Doch wohl nicht im Ernst?“
    „Warum nicht? Ich habe mir sogar schon dafür einen Plan zurechtgelegt. Haben Sie Pussys kleine Schwester Carla kennengelernt? Zu ihr ist er immer lieb und nett. Erstaunlich, wie selbst ein so hartgesottener Strolch wie Pussy noch gewisse weiche Gefühle haben kann; wenn es uns gelingt, ihn zur rechten Zeit dort zu berühren, ist alles gewonnen. Ich hoffe, die kleine Carla nächstes Jahr für Ihren Kochkurs interessieren zu können oder auch für die Puppenkleider-Nähstunde---Wer weiß, vielleicht können das die ersten Schritte sein, bis wir am Schluß dann Pussy Putnam sozusagen als Preis-Trophäe des Gemeindehauses präsentieren?“
    „Aaach, ich weiß genau, daß Sie jetzt Spaß machen“, lachte Kitty und öffnete die Tür des Wagens, um endlich auszusteigen und ins Haus zu gehen.
    „Sind Sie dessen sicher?“ fragte Cy ernst zurück. „Gute Nacht ---und vergessen Sie meinen Rat nicht hinsichtlich des einsamen Heimweges!“
    Kitty schaute dem kleinen Volkswagen nach, bis er unter der Unterführung im Dunkel versunken war. Cy warnte sie, am Abend allein über die Straße zu gehen, weil er fürchtete, Pussy Putnam tue ihr etwas an; aber im gleichen Augenblick drückte er die Zuversicht aus, Pussy Putnam im nächsten Jahr für sich und seine gute Sache zu gewinnen! Wie reimte sich das zusammen? Ein eigenartiger Mensch, dieser Cy! Nachdenklich stieg Kitty die Verandastufen hinauf zur Haustür.
    Danny konnte am Montag seine Arbeit wiederaufnehmen. Sein verschwollenes Gesicht sah nun wieder normal aus, bloß die Zahnlücke störte sehr. Kitty hatte den kleinen Bruder überredet, mit ihr zu einem Dentisten zu gehen und einen Kostenanschlag für einen falschen Zahn machen zu lassen. Die Brücke sollte sechzig Dollar kosten, genau den Betrag, den Kitty mit so viel Mühe für ihr Schulgeld gespart hatte. Erstaunlicherweise tat es ihr nicht einmal weh, diese Summe für den Zweck zu opfern, daß Danny wieder wie ein normaler Junge mit gutem Gebiß aussehen würde. Sie hätte noch viel mehr gegeben in Erinnerung an die schrecklichen Stunden, in denen sie ihn gesucht hatten.
    An diesem Montagabend saß die ganze Familie um den großen Eßzimmertisch gruppiert, und Kitty fand es an der Zeit, eine kleine Mahnrede zu halten.
    „Ich glaube“, begann sie, „es wäre angebracht, Dannys glückliche Rückkehr zur Arbeit nach dem unseligen Zwischenfall damit zu feiern, daß wir ernsthaft miteinander diskutieren, wie wir bald aus der Pearl Street fortziehen können.“
    Drei Gesichter drehten sich ihr aufmerksam zu.
    „Ich habe die Inserate in der Zeitung verfolgt“, fuhr Kitty sachlich fort, „und zwar jeden Abend. Wir könnten für etwa fünfundsiebzig Dollar im Monat eine sehr nette Wohnung mieten, und nachdem wir jetzt alle verdienen, könnten wir uns diese wesentliche Verbesserung durchaus leisten.“
    „Schau, Kitty“, unterbrach Danny von der Couch her, „wir haben Schulden, ganz abgesehen von der Zahnarztrechnung, die beachtlich gesalzen sein wird.“
    „Ich habe sie bereits bezahlt“, verkündete Kitty.
    „Und der Arzt?“
    „Das sind genau fünf Dollar“, rechnete Kitty.
    Mutters Augen schauten unsicher und beinahe ängstlich drein, als sie sich erkundigte: „Kitty, haben diese Wohnungen auch drei Schlafzimmer wie hier?“
    „Zwei meistens. Thomas und Danny können zusammen kampieren, und du und ich müßten uns in eines teilen.“
    „Sind Gärten dabei?“
    Kitty schüttelte ärgerlich den Kopf. „Natürlich nicht.“ Mutter seufzte. „Ein Garten ist so schön.“
    „Du lieber Himmel, Mutter!“ protestierte Kitty, „was tun wir denn mit dem, der uns jetzt gehört? Ich sehe niemals jemanden darin. Er ist nichts anderes als ein Dreckhügel.“
    „Mam hat sich seit Jahren vorgenommen, Blumen zu pflanzen“, mischte Thomas sich ein.
    „Nun, aber sie hat es nie getan!“ rief Kitty.
    „Aber

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