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Das Mädchen aus Mantua

Das Mädchen aus Mantua

Titel: Das Mädchen aus Mantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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Körper, doch die Ungeduld war stärker. Vitale schob ihr kurzerhand die Röcke hoch und drang mit einem einzigen machtvollen Stoß in sie ein.
    Arcangela schrie auf, als er begann, sich in ihr zu bewegen und gleichzeitig heftig an ihrer rechten Brust saugte. Er war alles andere als sanft, doch genauso wollte sie es jetzt haben. Sie kam früher zum Höhepunkt als er, als Folge dessen, dass sie schon vorher so darauf gebrannt hatte, dass er das hier mit ihr tat. Sie schrie auf und warf den Kopf zurück, während die Schauer der Erlösung sie durchliefen.
    Vitale keuchte rhythmisch, seine Stöße kamen härter und schneller. Kurz vor dem Höhepunkt stammelte er die Worte, mit denen er jedes Mal fast alles verdarb, doch diesmal konnte er sie damit wenigstens nicht um den Gipfel der Lust bringen.
    »Ich liebe dich! O Gott, wie sehr ich dich liebe!«
    Gleich darauf zog er sich hastig aus ihrem Körper zurück und ergoss sich in ein bereitgelegtes Tuch. Was das betraf, war er sehr zuverlässig, eine weitere Eigenschaft, für die Arcangela ihn liebte. Und das tat sie wirklich, aus vollem Herzen sogar, und sie sagte es ihm oft, auch wenn seine eigenen Liebesworte sie mit Unbehagen erfüllten. Sicher hätte sie es mit mehr Begeisterung annehmen können, wenn er der einzige Mann in ihrem Leben gewesen wäre.
    Er lag neben ihr und malte mit dem Zeigefinger Kringel auf ihre nackte Brust. Dann stellte er die Frage, die Arcangela fast so oft zu hören bekam wie seine Liebeserklärungen.
    »Wann heiratest du mich?«
    »Müssen wir das schon wieder besprechen?«, klagte sie. »Du weißt doch, dass uns die Hände gebunden sind!«
    Er war seit drei Monaten verwitwet, was Arcangela beruhigend fand. Nicht etwa, weil sie ihn dadurch für sich allein hatte, sondern weil er das Trauerjahr einhalten musste, bevor er sich mit einer neuen Frau in der Öffentlichkeit blicken lassen konnte. Das ließ ihr genug Zeit, ihre verworrenen Verhältnisse zu ordnen. Hoffentlich.
    Er hatte nicht sehr an seiner Gattin gehangen. Die Ehe war im vergangenen Jahr von seiner Mutter arrangiert worden, die partout eine Schneiderin in der Familie haben wollte. Dass diese eher durch ihre Nähkunst als ein attraktives Äußeres auffiel, war dabei nebensächlich. Vitale hatte sich nur widerwillig gefügt. Im Bett, so hatte er Arcangela anvertraut, sei es eine einzige Quälerei gewesen, seine Frau habe bei jeder seiner Avancen abwechselnd unter Migräne und Monatsbeschwerden gelitten. Er hatte sie schließlich in Ruhe gelassen, um seine Nerven und ihre Gesundheit zu schonen. Seine Rücksichtnahme hatte jedoch nicht verhindert, dass sie nach nur wenigen Monaten Ehe von einem Fieber dahingerafft wurde.
    Nach alledem war es ihm nicht weiter schwergefallen, sich Hals über Kopf in Arcangela zu verlieben. Wie ein Blitz habe es ihn getroffen, als er ihr aus der umgestürzten Kutsche geholfen hatte. Er wurde nicht müde zu beteuern, dass sie die Frau seiner Träume sei. Nichts lag ihm mehr am Herzen, als sie vor aller Welt zu der Seinen zu machen, und er freute sich auf die Zeit, da er offen um sie werben durfte. Bis dahin, so fand er, sei es nicht verboten, sich bereits über den geeigneten Zeitpunkt einer Heirat Gedanken zu machen. Und über ihr künftiges gemeinsames Leben.
    »Ich werde nächstes Jahr befördert«, sagte er. »Vielleicht sogar schon früher, wenn es mir gelingt, die Todesfälle aufzuklären.«
    »Welche Todesfälle?«
    »In der letzten Zeit bringen sich ungewöhnlich viele Menschen in Padua um.«
    »Was meinst du mit ungewöhnlich?«
    »Allein im letzten halben Jahr gab es vier Selbstmörder, das waren doppelt so viele wie im ganzen Jahr davor.«
    »Der Unterschied zwischen vier und acht scheint mir nicht besonders hoch«, sagte Arcangela.
    »Damit hast du völlig recht«, stimmte Vitale zu. »Zumal die wirkliche Zahl sehr viel höher sein dürfte. Die meisten Familien tarnen es als normalen Todesfall, wenn sich jemand aus der Verwandtschaft umbringt. Und wenn es sich nicht verheimlichen lässt, wird von den Hinterbliebenen alles unternommen, eine kranke Gemütsverfassung des Dahingeschiedenen nachzuweisen. Um den Selbstmord zu begründen.«
    »Warum? Tot ist tot, oder?«
    »Das schon, aber wer sich grundlos umbringt, verspielt sein Seelenheil. Es gibt kein christliches Begräbnis. Eine Schande für die Familie.«
    »Warte. Lass mich raten. Wer genug Geld hat, kriegt die Bescheinigung über die kranke Gemütsverfassung.«
    »Ganz recht. Man muss nur die

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