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Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Titel: Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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dem häßlichen Streich, den Sie uns gespielt haben, nicht einmal, warum wir Ihnen überhaupt helfen sollten. Schlittschuhe!«
    »Ich wollte mich vergewissern.«
    »Joseph war blaß vor Wut. Aber es geschah uns recht, weil wir Sie unterschätzt haben. Es war wirklich ein kluger Schachzug. Wahrscheinlich wären Sie nicht so mißtrauisch gewesen, wenn Betsy Ihnen nicht so viele falsche Dinge über uns erzählt hätte.«
    »Aber - Sie wollen doch etwas.«
    »Natürlich, mein Lieber! Ist es nicht angenehm, daß wir jetzt die Karten auf den Tisch legen können? Wir brauchen nicht mehr Verstecken zu spielen.«
    »Vermutlich nicht.«
    »Keine Geheimnisse mehr?«
    »Das kommt darauf an.«
    »Worauf? Sie werden doch nicht so gewöhnlich sein und eine Vereinbarung verlangen! Damit würden Sie alles verderben, finden Sie nicht? Ich kann Ihnen nicht versprechen, Ihre ergebene Sklavin zu sein, aber wenn wir einmal auf See sind, könnte es sich durchaus so entwickeln. Nur, Hurenhandel würde ich keinen abschließen, ganz gleich, worum es geht. Das wäre schrecklich gewöhnlich. Wir wollen doch außergewöhnlich sein!«
    Er dachte an Betsy und wählte sein Worte vorsichtig. »Ich denke an einen anderen Handel, wie ich aus dem Geschäft aussteigen würde und welche Sicherheiten ich hätte.«
    Sie war so nahe, daß er in der graugrünen Iris ihres linken Auges ein winziges bernsteinfarbenes Fleckchen sah und ihre wunderbaren Wimpern und Brauen bewundern konnte, die wie goldene Drähtchen schimmerten.
    Ihre Augen wurden schmal, sie atmete tief ein und hielt die Luft an.
    »Dann haben Sie es also!«
    »Was?«
    »Glauben Sie ja nicht, daß Sie besonders klug sind, Mr. Winter. Sie könnten sich selbst alles versauen.«
    »Wieso das?«
    »Ihr toter Onkel setzt Sie plötzlich mehr unter Druck, mein Kleiner, als wir. Sie werden jetzt einen Handel abschließen müssen. Könnte sein, daß Sie keine Wahl haben.«
    Er tastete sich weiter. Das war eine neue, gefährliche Charla, so wie Betsy sie beschrieben hatte.
    »Nehmen wir einmal an, daß ich Sie nicht brauche, auch wenn der Druck noch so groß ist.«
    »Tatsächlich?«
    »Nehmen wir an, daß ein Gutteil des Geldes tatsächlich beiseite geschafft wurde und daß ich Zugang dazu habe. Und nehmen wir an, daß ich Sie für gewöhnlich halte.«
    »Gewöhnlich?« fragte sie leise und empört.
    »Sie haben Onkel Omars Wohnsitze durchsucht.«
    Sie betrachtete ihn lange. »Sie sind also auch ein guter Schauspieler. Das macht Sie doppelt gefährlich, als wenn Sie nur klug wären. Wenn der Einsatz hoch genug ist, steht es manchmal dafür, direkt vorzugehen. Es hätte funktionieren können. Wer hätte Sie dann gebraucht?«
    »Wie es aber aussieht, brauchen Sie mich.«
    Sie legte den Kopf schief. »Und warum, zum Kuckuck, reagierten Sie auf meine kleinen - Aufmerksamkeiten wie ein kleiner Junge, Kirby?«
    »Es macht mir Spaß, wenn ich entwaffnend wirke.«
    »Bei Gott, das sind Sie! Und was macht Sie so unempfänglich? Ist die Farnham so gut?«
    »Vermutlich.«
    Sie stand auf und ging mit finsterem Gesicht auf und ab. Während der letzten Minuten hatte sie ihren Akzent verloren. »Sehr schön«, sagte sie. »Man spielt mit hohem Einsatz, und wenn man das Opfer so weit hat, fällt es einem in den Rücken. Sie denken wahrscheinlich an eine Partnerschaft.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Ist es auch dort, wo das Geld ist?«
    »Was?«
    Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Zieren Sie sich nicht so, verdammt noch mal! Sie wissen genau, daß wir es auch anders hätten machen können. Sie haben getrunken, was ich Ihnen gab. Wir hätten Sie auch an einen Ort bringen können, an dem Ihnen Schreien nichts geholfen hätte. Joseph hat nicht den Magen dafür, aber ich schon, Freundchen. Ich habe ihn, und ich finde es sehr interessant.«
    Er schluckte mühsam. »Sie meinen also, daß dabei nichts für Sie herausgeschaut hätte.«
    »Für Sie hätte nichts herausgeschaut, mein Lieber.«
    »Sie müssen allmählich begreifen, daß ich weiß, was ich tue.«
    Sie nickte zögernd. »Ich fange an, es zu glauben. Aber was, zum Teufel, hat sich Ihr Onkel dabei gedacht? Er muß doch gewußt haben, daß es so kommen würde.«
    »Falls er es so geplant hat.«
    Sie deutete auf die Zeitung. »Sie müssen sich sehr sicher fühlen, Kirby, wenn Sie das initiiert haben.«
    »Ich habe keine öffentliche Erklärung abgegeben.« Er ging zum Telefon und sah auf die Uhr. »Vielleicht ist Grumby mittlerweile zu Hause, und ich kann ihn dort

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