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Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Titel: Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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ihm auf, schmiegte sich an seinen Hals und kitzelte ihn. Atem strich in langen, langsamen, heißen Brisen über seinen Hals, eine Hand strich über seine Wangen.
    »Hooo, mein Junge!« flüsterte sie. »Bernie! Du Süßester aller Zeiten! Allerbester!«
    »Hmm«, brummte er und war froh, daß ihm das Herz doch nicht aus der Brust gesprungen war.
    »Überraschung, was Süßer? Nette Überraschung?«
    »Hm.«
    »Der Schlüssel hat zuerst nicht gepaßt. Ich habe gedacht, du hast das Schloß geändert. Dann hätte ich dich umgebracht. Das hättest du nur einmal mit Bonny Lee gemacht. Aber es hat geklappt, ich bin hereingeschlichen und habe mich zum Bett getastet. Ich habe geschaut, ob zwei Paar Füße drin sind. Wenn ich zwei Paar gefunden hätte, dann wäre hier verdammt was losgewesen, Bernie-Boy, das kannst du mir glauben.«
    »Mhm?«
    »Du redest aber nicht viel; dabei hat dich dein Mädchen ganz schrecklich vermißt, Süßer. Glaub nur ja nicht, daß ich dich wegen diesem Fernsehmist anbettle, für den du immer diese widerlichen Frauenzimmer herbringst. Ich bin gekommen, weil du der allerbeste bist, den es gibt und ich dich furchtbar gern habe. Es war echt wild heute, richtig gut, was?«
    »Hmh??«
    Ihre Fingerspitzen glitten über seine Oberlippe. »He! Du hast ihn echt wegrasiert! Jetzt möchte ich wissen, wie du ausschaust!«
    Sie raffte sich hoch und tastete am Kopfende sekundenlang nach den Schaltern. Ein heller Lichtstrahl blendete ihn. Er kniff die Augen zusammen, öffnete sie dann ein wenig und blinzelte das Mädchen an.
    Sie kniete und starrte auf ihn herunter. Sie war tief gebräunt und hatte lange, wohlgeformte Beine. Ihre braunen Augen waren groß und rund, ihr Mund stand vor Empörung kreisrund offen. Sie hatte große, runde, braune Brüste, über die ein aufregender weißer Streifen verlief, einen flachen Bauch, die glatten Muskeln einer Schwimmerin und unter dem eng anliegenden Gewirr weißer Locken ein entzückendes, engelhaftes, braungebranntes, unschuldiges Gesicht.
    »Wer bist du, du Mistkerl!« schrie sie. »Was für einen dreckigen Trick ziehst du Klugscheißer ab? Ich reiß dir das Gesicht in Stücke!« Ihre Finger bogen sich gefährlich.
    »Jetzt warte mal!«
    »Auf was? Was glaubst du, wer ich bin? Wo ist Bernie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Du hättest Bernie sein sollen, verdammt noch mal!«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Wenn jemand so etwas macht, wie Sie, Mister, dann sollte man ihn mit einem rostigen Messer ...«
    Er setzte sich auf und sah sie böse an. »Was, zum Teufel, ist mit Ihnen los?« brüllte er. »Ich habe tief und fest geschlafen! Ich hatte keine Ahnung, wer Sie sind und weiß es immer noch nicht. Ich habe so fest geschlafen, daß ich nicht einmal gewußt habe, was Sie sind.«
    Ihre Mundwinkel zuckten. »Es hätte Ihnen dämmern können, daß ich ein Mädchen bin.«
    »Das habe ich bemerkt!«
    »Brüllen Sie mich nicht so an, Sie hinterlistiger Bastard! Sie sind ja rechtzeitig aufgewacht und hätten sich denken können, daß das ein Irrtum sein muß; schließlich liegen Sie in Bernies Bett! Aber Sie haben kein Wort gesagt, verdammt noch mal!«
    Er starrte sie an. »Wann? Was hätte ich denn sagen sollen. Begreifen Sie denn nicht, daß Sie genauso gut von einem Mann, der vom Dach stürzt, erwarten können, daß er unterwegs die Schnürsenkel bindet und die Uhr aufzieht?«
    Wieder zuckten ihre Mundwinkel. »Es war richtig toll, was?« Ohne Vorwarnung füllten sich ihre Augen mit Tränen; sie legte die Hände vor das Gesicht und begann wie ein Kind zu weinen. Schluchzend und zitternd ließ sie sich auf die Seite fallen und rollte sich zusammen.
    »Was ist denn?« fragte er wütend.
    »S-s-sie hinterlistig-ger Bast-tard!«
    »Warum weinen Sie denn?«
    »Was Sie mir a-angetan haben! In meinem g-ganzen Leben habe ich keine Aff-färe mit jemandem gehabt, d-den ich nicht kenne. Ich komme mir wie eine Nutte vor. R-richtig gemein und schlecht. Aach!«
    »Jetzt seien Sie still! Wie heißen Sie eigentlich?«
    »Sie wissen nicht einmal wie ich heiße! « jammerte sie. »Bonny Lee Beaumont, Sie Blödmann, Sie!«
    »Ich heiße ...« - er zögerte - »Äh ... Kirk Winner.« Er zog ihr die rechte Hand vom Gesicht, hielt sie fest und schüttelte sie. »Jetzt haben wir uns vorgestellt. Nun hören Sie, um Himmels willen, auf zu heulen.«
    »Aber zuerst habe ich es nicht gewußt!«
    »Wenn Sie gewußt hätten, daß Sie mich nicht kennen, dann wäre es nicht geschehen, nicht wahr?«
    Sie hielt

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