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Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Titel: Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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an einem ruhigen Plätzchen rasch gegessen. Später bin ich auf einen brutalen Kerl gestoßen, der seiner kleinen Frau eine klebte. Dem habe ich es vielleicht gegeben!« Sie lächelte bei der Erinnerung. »Parkarbeiter haben in der Nähe die Toilette gestrichen und zu guter letzt war der brutale Typ splitternackt, grün gestrichen, hatte den Mund voll Sand und schluchzte wie ein großes, fettes Baby.«
    »Du lieber Himmel!«
    »Eine bissige, großmäulige Ehefrau hat ihrem Mann die Hölle heiß gemacht, weil er angeblich Mädchen anstarrte. Er liegt auf einer Wolldecke neben ihr und schaut ganz verzweifelt aus. Ich habe dafür gesorgt, daß sie eine Weile beschäftigt ist. Ich schleppe einen Haufen hübscher Mädchen an und lege sie kreuz und quer über ihn, bis er ganz zugedeckt ist. Ich schalte die Welt wieder ein und die Wolldecke sieht wie ein Eimer voller Würmer aus, bis sich das Chaos entwirrt und die Mädchen in alle Richtungen davonrennen. Die Frau hat vielleicht ein Gezeter angestimmt! Aber ich glaube, er hat kein Wort gehört; er saß einfach nur da und hat gelächelt. Dann ist er aufgestanden und immer noch lächelnd davongegangen. In meinem ganzen Leben habe ich nicht so viel Spaß gehabt.«
    Aber das kam alles erst später. Als sie ihm die Pfeife, den Ring und die Rosen schenkte, war er nicht sicher, ob er sie je wiedersehen würde. Das hatte wahrscheinlich nicht zu Onkel Omars Plan für ihn gehört - falls der alte Mann tatsächlich die Dinge nach einem Schema arrangiert hatte; das mußte Kirby erst herausfinden. Er steckte den Ring in die Tasche, warf die Pfeife ins Gebüsch und die Rosen in einen Abfallkorb. Der Verkehrsstau wurde immer größer, und das andauernde Hupen war gräßlich. Eine Menge Frauen schwammen im Wasser und schrien den Leuten am Strand Anweisungen zu. Erstaunlich viele Polizisten waren plötzlich aufgetaucht. Sie pfiffen, schrien einander an und vergrößerten nur noch die allgemeine Verwirrung.
    Als ein großer junger Polizist vorbeilief, wandte sich Kirby ein wenig zu schnell ab. Der Uniformierte blieb abrupt stehen, kam auf Kirby zu und sah ihn scharf an. »Sonnenbrille abnehmen, Freundchen«, befahl er.
    »Aber ich ...«
    Plötzlich war eine häßliche Revolvermündung auf Kirbys Brust gerichtet. »Ausweis bitte, aber schön langsam, ja! Ich zucke, wenn ich nervös bin. Meine ganze Hand zuckt fürchterlich, der Finger am Abzug genauso wie die anderen Finger.«
    Sehr, sehr vorsichtig legte Kirby seine Brieftasche in die Hand des Polizisten. Der schlug sie auf, warf einen kurzen Blick darauf, grinste und wippte auf den Zehen auf und ab.
    »Zehntausend Mäuse! Wahrlich ein hübsches Sümmchen! Und damit du es weißt, Corporal Tannenbaumer hat dich festgenommen. Du wirst es allen erzählen, ja? Versprich es mir, sonst schlag ich dir die Zähne ein! Wie heiße ich?«
    »Corporal Tannenbaumer.«
    »Und jetzt beide Hände in den Nacken. So ist's recht. - Harry! He, Harry! Komm her und sieh dir an, was ich gefunden habe!«
    Harry war ebenfalls schlank und braungebrannt, und sein Adlerblick wurde nur durch eine gewisse Geistlosigkeit beeinträchtigt, genau wie bei Tannenbaumer.
    Harry sah sich den Ausweis in der Brieftasche an und sagte. »Das darf nicht wahr sein, Tanny! Du kannst in den Kanal fallen und wirst mit einem goldenen Gebiß herauskommen! Soll ich den Sergeant holen?«
    »Nein, Harry. Für einen Riesen vergißt du den Sergeant. Für einen Riesen bringen wir ihn selbst auf das Revier, und der Sergeant soll sich um den anderen Kram kümmern.«
    »Zwei Riesen, Tanny.«
    »Anderthalb, basta.«
    »Wir müssen weit mit ihm gehen, Tanny.«
    »Dann fessle ihn mit den Handschellen an mich.«
    »Warum nicht an mich?«
    »Weil du mich für zehn Riesen zusammenschlagen und mit dem Gesicht im Dreck liegen lassen würdest, Harry. Mach mir also nichts vor. Was ist überhaupt dort drüben am Strand los?«
    »Laut einer Meldung rennen angeblich jede Menge nackter Weiber herum, Tanny, und es rennen tatsächlich viele nackte Weiber herum. Nach einer zweiten Meldung haben vierzig Autofahrer mitten im Verkehr ihre Autoschlüssel verloren; die Abschleppwagen arbeiten schon. Außerdem versuchen sie immer noch, einen Kerl zu fangen, der ganz grün angestrichenen ist. Aber wie es aussieht, hat eine überschlaue Bande den ganzen Wirbel inszeniert, damit sie in Ruhe die Geschäfte auf der anderen Straßenseite ausräumen kann. Zum Teufel damit, Tanny! Unser Tagespensum steht vor uns.«
    »Mein

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