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Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Titel: Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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Begabung. Manchmal läßt ihr Instinkt sie allerdings im Stich, und sie läßt sich mit irgendeinem schrecklichen Kerl ein. Dann tun wir unser Möglichstes.«
    »Ich wüßte gern, wo ...«
    »Sind Sie ganz sicher, Mr. Winter, daß Sie für Bonny Lee gut sind? Sie haben sie anscheinend in irgendwelche Schwierigkeiten verwickelt, und Sie haben im Augenblick mehr Grund zur Flucht als Bonny Lee. Ich weiß nicht viel darüber, aber haben Sie sich nicht mit einer Menge Geld aus dem Staub gemacht? Sehen Sie mich nicht so entsetzt an. Sie hat mein volles Vertrauen, und ich habe das ihre. Ich würde Sie nie verraten.«
    »Ich wollte sie nicht in Schwierigkeiten oder in Gefahr bringen.«
    »Sie machen wirklich einen harmlosen Eindruck. Sie sehen so seriös aus. Ich war gerade aufgestanden, als sie mich anrief. Ich mußte rasch hinunter an den Strand und sie abholen. Sie hatte sich Geld zum Telefonieren geschnorrt und saß triefend naß in einem Drugstore und hatte alle Hände voll zu tun, einen aufdringlichen Verkäufer loszuwerden. Aber sie hat sich nicht einmal die Zeit genommen, sich umzuziehen. Sie war ganz verrückt vor Sorge um Sie. Ich konnte ihr nicht schnell genug fahren. Wir fuhren zum Fitness Center und holten drei Freunde von mir ab. Ich habe nämlich einen lächerlichen Hang für muskulöse Männer. Sie sind alle dumm wie die Nacht und sexuell nicht sehr unternehmungslustig, aber wenn eine Rauferei zu befürchten ist, sind sie manchmal nützlich. Wir sausten also nach Hallandale. Bonny Lee wetzte unruhig zum Sprung bereit herum und schimpfte, aber dort war dann alles voller Polizei. Wir parkten einen Häuserblock weiter unten, und ich schickte den klügsten der drei Hornochsen los, damit er herausfindet, wie es steht. Keine Spur von Ihnen, sagte er, oder von dem Mädchen, von dem Bonny Lee erzählt hatte. Nur zwei verbitterte, mürrische Kerle, ziemlich primitive Typen offensichtlich, die zu einem Polizeiauto gebracht wurden. Wir haben unsere drei Freunde in ihr Muskelstudio zurückgebracht, und Bonny Lee überlegte, was sie wegen ihres armen, kleinen, verlassenen Autos unternehmen sollte, das noch in Hallandale stand. Um Sie machte sie sich keine Sorgen mehr. Etwas hat sie königlich amüsiert, aber sie hat mir nicht verraten, was es war. Ich brachte sie zu dem schrecklichen Schlupfwinkel bei den unermüdlichen alten Damen, da kauerte sie sich plötzlich hin und zischt mich an, sofort weiterzufahren. Die beiden unerfreulichen Typen, denen sie entkommen war, indem sie in einen Kanal sprang, parkten in ihrer Straße. Sie wollte unbedingt meine Freunde noch einmal holen, damit sie den beiden einen Denkzettel verpassen. Aber ich hatte genug und wollte nicht länger hin- und hersausen. Ich wurde ein bißchen böse und brachte sie in meine Wohnung. Dort zog sie endlich die feuchten Kleider aus und wusch das Salz aus den Haaren.«
    »Ist sie jetzt dort?«
    »Sie sind mir aber ein Ungeduldiger! Sie wollte zur Arbeit kommen, aber wir hörten im Radio, daß sich die Polizei für sie interessierte. Zuerst wollte sie sich stellen und alles erklären, aber je mehr sie darüber nachdachte, wie sie die Dinge erklären sollte, desto weniger wollte sie es versuchen. Und falls man sie zum Verhör dort behielt, befürchtete Bonny Lee, Sie könnten davon erfahren und etwas total Verrücktes tun und dorthin stürmen, um sie zu retten. Sie nahm offenbar an, daß Sie nach ihr suchen würden. Als ich das leicht in Frage stellte, wurde sie zornig. Sie hatte Angst, Sie würden zu ihrer Wohnung gehen, aber es gab keine Möglichkeit, Sie zu warnen. Wir haben besprochen, wie ich mit Ihnen Verbindung aufnehmen und Sie erkennen kann, falls Sie hierher kommen.«
    Aus dem Lokal kam erst dumpfes Gebrüll und dann ein einstimmiger Aufschrei der Menge. Miss O'Shaugnessy legte den Kopf schief. »Die liebe Perry. Bei diesem Teil ihrer Nummer bekommt sie immer den gleichen Beifall. Das Kind ist unwahrscheinlich beweglich.«
    »Ich möchte dringend Bonny Lee treffen.«
    »Natürlich, ich weiß. Wenn Sie früher gekommen wären, hätte ich Sie auch sofort in meine Wohnung geschickt. Aber es ist nach elf Uhr, und um elf kommt ein guter Freund von mir; er wird ein Schläfchen machen und auf mich warten. Ein braungebrannter Pilot, ein wahrer Riese mit dem erstaunlichsten Muskelapparat, den ich je gesehen habe. Armheber, Triceps, Latissimus Dorsi und Trapezius sehen aus wie Wülste aus braunem, verwittertem Stein. Das arme Schaf besitzt gerade genug

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