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Das Mädchen in den Wellen

Das Mädchen in den Wellen

Titel: Das Mädchen in den Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Barbieri
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hatte, vervollständigten die einfache Mahlzeit.
    »Nora und die Mädchen haben das Meer für sich entdeckt«, bemerkte Owen, als er den kleinen Tisch in der Küche deckte, als würden sie schon seit Jahren miteinander essen. »Sie gehen fast jeden Tag schwimmen.«
    »Das ist dir aufgefallen?« Maire war nicht entgangen, wie er Nora ansah.
    »Sie wohnen ja gleich nebenan.« Er lächelte.
    »Du bist ein guter Schwimmer. Nimm doch an dem Wettschwimmen im August teil, dann räumen die Bewohner der Landspitze sämtliche Preise ab.«
    »Nur, wenn du auch mitmachst.«
    »Bei uns war meine Schwester Maeve die Schwimmerin der Familie. Ich konnte ihr nie das Wasser reichen. Das konnte niemand. Als Maeve vierzehn war, hat man ihr angeboten, auf dem Festland zu trainieren, aber der Gedanke, in einem Becken zu schwimmen und die Insel zu verlassen, gefiel ihr nicht. ›Ich brauche das Meer‹, hat sie gesagt. Meine Mutter wollte, dass sie es macht. Doch das waren ihre Träume, nicht die von Maeve.« Maire fragte sich, wie ihrer beider Leben verlaufen wäre, wenn ihre Schwester gegangen wäre.
    Sie fischte die Krebse aus dem Topf, legte sie in eine Servierschüssel, dazu Hummerbesteck zum Herausholen des Fleischs. Dann setzte sie sich Owen gegenüber.
    »Die Schwimmbegabung liegt bei euch also in der Familie«, stellte er fest.
    »Ja, vermutlich.« Das und anderes. »Bei dir auch?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Könnte man wohl so sagen, ja.« Owen brauchte zum Öffnen der Scheren kein Werkzeug. Er brach sie mühelos mit bloßen Händen auf. Maire freute es zu sehen, dass er wieder Appetit hatte.
    »Soll ich noch mehr Salat machen?«, fragte sie. Für Obst oder Nachspeisen konnte sie ihn nur selten begeistern. Süßes schien ihm nicht wichtig zu sein.
    »Nein, danke. Das war ein richtiges Festmahl.«
    »Du musst wieder zu Kräften kommen. Wie fühlst du dich jetzt? Als wir dich gefunden haben, warst du ziemlich schwach.«
    »Allmählich wird’s besser. Das habe ich dir zu verdanken. Kann ich noch irgendwas helfen? Ich will die Miete für die Hütte abarbeiten.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass das nicht nötig ist. Die Hütte ist in sehr schlechtem Zustand. Du tust mir einen Gefallen, wenn du die Mäuse fernhältst.«
    »Sie entspricht meinen Bedürfnissen.«
    »Die offensichtlich bescheiden sind.«
    »Ich bin ein bescheidener Mensch.«
    »Stimmt. Deswegen ist deine Anwesenheit hier Bezahlung genug.«
    »Wirklich …«
    Sie dachte kurz nach. »Du könntest Joes Boot herrichten. Das wollte ich schon lange machen lassen.«
    »Das Holzboot am Pier? Das muss früher wunderschön gewesen sein.«
    »Es ist seit Ewigkeiten in seiner Familie. Inzwischen dürfte es Altertumswert haben. Joe hat sich zum Fischen ein moderneres gekauft, wollte aber das alte nicht hergeben, weil er wusste, dass es restauriert einigen Wert besitzen würde. Die Arbeit daran hatte er sich für den Ruhestand vorgenommen. Wir wollten damit auf die Bermudas fahren, unterwegs ein bisschen fischen.«
    Er streckte den Arm aus und berührte ihre Hand.
    Als ihr die Tränen kamen, wischte sie sie mit einer Serviette ab. »Tut mir leid, hab nah am Wasser gebaut«, gestand sie mit einem traurigen Lächeln.
    »Macht nichts.«
    »Meine Jungs fehlen mir. Ich wünschte, ich wäre an dem Morgen nicht so wütend gewesen und sie hätten gewusst, wie sehr ich sie liebe.«
    »Das wussten sie, da bin ich mir sicher. Du bist eine gute Frau, Maire. Die beste, die ich kenne.«
    »Nein, nicht wirklich. Aber ich gebe mir Mühe.«
    »Mehr kann man als Mensch nicht tun.«
    Sie strich Butter auf eine Scheibe Brot. »Dann macht es dir nichts aus, dich um das Boot zu kümmern?«
    »Aber nein. Gibt’s im Cottage auch was zu erledigen?«
    Maire ahnte, dass er mehr meinte als die üblichen Reparaturarbeiten. »Da wird sich sicher was finden lassen. Dort gibt’s immer was zu tun. Ich weiß, dass Nora dankbar ist für deine Hilfe.«
    »Tatsächlich? Den Eindruck habe ich nicht unbedingt.«
    »Sie ist enttäuscht worden. Das hat sie vorsichtig werden lassen.« Maire sah ihn an, um sich zu vergewissern, dass er verstand, was sie meinte. Er wandte den Blick nicht ab, wie Joe und Jamie es vermutlich getan hätten. Owen hatte schöne dunkle Augen mit langen Wimpern. »Wirst du ihr sagen, wer du bist?«, fragte Maire.
    »Das weiß ich selber nicht so genau – würde sie es mir überhaupt glauben, wenn ich es täte? Sie schenkt einem ihr Vertrauen nicht so leicht.«
    »Sie braucht Zeit. Sie begreift

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