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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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er ihre Locke streichelte. »Es gefällt mir nicht, mir die Hände schmutzig zu machen, wenn ich das so sagen darf. Bin ich damit in deinen Augen ein schlechter Mann?«
    Sie dachte an Griffin, der sich körperlich verteidigen konnte, aber auf dieser Ebene keine ungewöhnlichen Kräfte besaß. »Nein«, antwortete sie aufrichtig. »Kraft hat auch nicht immer etwas mit körperlicher Stärke zu tun. Schau dir Mei an. Sie ist ein winziges Ding, aber sie hat große Macht über Jasper. Ich bin sicher, dass dir dies auch bewusst ist.«
    Er reckte das Kinn, die kristallenen Augen fixierten sie voller Interesse, die Finger spielten mit der Locke. »Ist dir klar, dass er die Schuld für einen Mord auf sich nimmt, den sie begangen hat?«
    »Nein«, log sie. »Ich wusste, dass es zwischen ihnen eine Verbindung gibt, aber das ist mir neu.«
    Dalton nickte und zupfte noch ein wenig herum, ehe er die Haare freigab, die er sich um den Finger gewickelt hatte. »Er hat es für sie getan. Für sie würde er alles tun. Jasper hat sich schon immer für einen Helden gehalten.«
    »Anscheinend kannst du ihn nicht besonders gut leiden.«
    Das schien ihn zu überraschen. »Jasper? Ich habe ihn wie einen Bruder geliebt, bis er mich verraten hat.« Jetzt fasste er sie am Ellbogen. »Ich wollte eigentlich nicht über ihn oder über Mei sprechen.«
    »Ich glaube, du willst überhaupt nicht sprechen«, bemerkte sie trocken, als er den Blick über sie wandern ließ.
    Dalton kicherte, und in diesem Moment war er wirklich schön. Es tat beinahe weh, ihn anzuschauen. Die Engel weinten, wenn sie dieses Gesicht sahen. »Nein«, stimmte er leise zu. »Ich will nicht reden.«
    Sie war für den Kuss bereit, stellte sich innerlich darauf ein, und es war so schön, wie ein Kuss eben sein konnte. Ihr Herz tat sogar einen kleinen Sprung, aber das war es auch. Kein Gefühl, als habe sie der Blitz getroffen. Kein verzweifeltes Verlangen, ihn zu halten und nie wieder loszulassen. Kein einziger Schmetterling im Bauch.
    Griffin musste sie nur auf eine bestimmte Weise anblicken, damit ihr Magen Bocksprünge machte.
    Es war schrecklich zu erkennen, dass man sich in jemanden verliebt hatte, und dann einen anderen Kerl zu küssen.
    Aber jetzt musste sie ihre schauspielerischen Fähigkeiten einsetzen, denn sie wollte, dass Dalton ihr vertraute. Sie wollte ihn glauben machen, sie stünde ganz und gar auf seiner Seite. Also hielt sie seine Rockschöße fest und erwiderte den Kuss mit der ganzen Begeisterung, die sie aufbringen könnte, wenn … nun ja, wenn Griffin sie so küssen würde.
    Es schien zu wirken, denn er zog sie an sich und küsste sie noch leidenschaftlicher. Gerade als sie dachte, sie müsste sich nachdrücklich befreien, zog er sich zurück und hob den Kopf. Er lächelte sie an, als erwartete er, sie werde auf der Stelle dahinschmelzen.
    Finley erwiderte das Lächeln. Oh, sie hatte den Beruf verfehlt. Sie hätte Schauspielerin werden können. »Küsst ihr Jungs aus dem Süden alle so?«
    Beinahe hätte er wohl gekichert, aber ganz sicher war sie nicht. Im Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung und sah gerade noch, dass Mei den Raum verließ. Anscheinend war sie zurückgekehrt, nachdem sie Jasper nach draußen begleitet hatte.
    Wie lange hatte sie schon dort gestanden? Lange genug, um zu sehen, wie sich Dalton ihr genähert hatte. Sie hatte dort gestanden und wortlos zugesehen, als sich Dalton und Finley geküsst hatten. Sie hatte spioniert – und zwar vorsätzlich. Es gab nur einen Grund, warum ein Mädchen so etwas tat. War Mei in Dalton verliebt?

ZWÖLF
    N achdem Kirby Griffin anvertraut hatte, dass er bezüglich Mr. Ventons Ermordung gewisse Zweifel hegte, schlug Griffin vor, die Unterhaltung an einem Ort fortzusetzen, an dem sie nicht gestört werden konnten, und lud ihn in sein Zimmer ein. Er zog auch Sam hinzu, und dann setzten sie sich zusammen und ließen sich aus der Hotelküche einen Kaffee schicken.
    Zwei Stunden später hatte ihnen der Gesetzeshüter über den Mord und Jaspers vermeintliche Beteiligung alles erzählt, was er wusste oder zu offenbaren bereit war.
    Im Grunde war Venton ein Dreckskerl gewesen, und Jasper hatte die Verantwortung für dessen Tod über nommen, auch wenn Mei Xing zweifellos in Notwehr gehandelt hatte. Kirby wollte Jasper nicht verhaften, sondern ihn vielmehr von dem Verdacht befreien. Als Griffin nach dem Grund fragte, erklärte der Marshall, es gebe einen weiteren Beweggrund, den er bisher noch nicht offengelegt

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