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Das Maedchen mit den Schmetterlingen

Titel: Das Maedchen mit den Schmetterlingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Coffey
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sich zu geben, den Finger auf die Lippen, als wollte sie sagen »Psst«. Sie befragten vier Männer aus dem Dorf, die als verdächtig eingestuft waren, weil sie in letzter Zeit Streit mit Byrne gehabt hatten, aber alle hatten ein Alibi. Das Gebiet rund um den See wurde abgesperrt und gründlich untersucht. Es fanden sich so viele unterschiedliche, verwischte Fußabdrücke, dass unmöglich eine einzelne Spur auszumachen war. Es war ein sinnloses Unterfangen, die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Die Obduktion ergab, dass die
Schläge auf den Kopf und ins Gesicht zwar zu Michael Byrnes Tod beigetragen hatten, dass die eigentliche Todesursache jedoch Ertrinken war. Es war den Ermittlern ein Rätsel, wie ein so schmächtiges Kind einen ausgewachsenen Mann überwältigt haben sollte. Und auch das Motiv stand in den Sternen. Man hatte ihnen zwar erzählt, dass Byrne seine Kinder ziemlich brutal anpackte, aber niemand hätte sagen können, dass er die jüngere Schwester deutlich schlechter behandelt hatte als die anderen.
     
    Am nächsten Tag wurde Tess zur weiteren Befragung auf die Wache nach Knockbeg gebracht, und schon Stunden später fing sie an, sich selbst zu verletzen und sich die Haut von den Händen und vom Gesicht zu reißen. Der Arzt wurde gerufen und gab ihr ein Beruhigungsmittel. Der Untersuchungsausschuss wurde von Aussagen der Dorfbewohner überschüttet, und alle waren der Meinung, das Kind sei noch nie richtig im Kopf gewesen. Mrs. Moore berichtete, dass Tess nur eine Woche vor der Tat gefragt habe, wann Michael Byrne eigentlich sterben würde. Als Kate auf der Straße Noel begegnete, brauchte sie nicht erst zu fragen, ob er sie immer noch heiraten wollte. Er wich ihrem bohrenden Blick aus und lief mit gesenktem Kopf an ihr vorbei. Schließlich konnte seine Familie es sich nicht erlauben, in einen derartigen Skandal verwickelt zu werden. Immer mehr Indizien sprachen gegen Tess. Schließlich zogen die Ermittler noch einen Psychiater hinzu, der nach einer Befragung zu dem Schluss kam, dass sie keine Erinnerung an das Verbrechen hatte. Entweder hatte sie es nicht begangen, oder sie hatte ihre Tat verdrängt. Da es jedoch keine anderen Verdächtigen gab, wurde Tess des Mordes an ihrem Vater angeklagt. Der Staatsanwalt war der Meinung, dass die Beweise ausreichten. Schließlich hatte
man sie am Tatort und mit der Mordwaffe in der Hand ertappt.
    Während die Byrnes beklommen darauf warteten, was aus Tess werden würde, wuchs eine unsichtbare Mauer des Misstrauens zwischen Kate und Seán. Sie sprachen nur selten darüber und fragten auch nie, wo der andere in jener Nacht gewesen war. Sie glaubten beide nicht, dass Tess die Tat begangen hatte, und versuchten, sie wieder nach Hause zu holen, aber vergeblich. Tess wurde in eine psychiatrische Anstalt in Dublin eingewiesen, wo sie so lange bleiben sollte, bis sie keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit darstellte. Einen Prozess würde es nicht geben, da sie noch ein Kind und nicht strafmündig war. Tess saß da und hörte den dicken, verschwitzten Mann sagen, dass er ihr Freund sei und sich bei dem Mann mit der Perücke für sie einsetzen würde. Sie hörte die Worte »Mord«, »zurückgeblieben« und »unzurechnungsfähig«. Sie konnte Kate in dem kleinen Saal mit den mächtigen braunen Sesseln, der wie eine Kirche aussah, nirgendwo entdecken, aber ihre Schwester war da. Sie saß schluchzend und mit gesenktem Kopf in der letzten Reihe, weil sie fürchtete, dass Tess sie entdecken und anflehen könnte, sie nach Hause mitzunehmen. Der Mann mit der Perücke sagte, dass sie nicht nach Hause gehen durfte und dass sie Hilfe brauchte, dabei war es doch Kate, die Hilfe brauchte mit der bevorstehenden Hochzeit. Wer sollte sich dann um Ben kümmern? Sie hätte den dicken, schwitzenden Mann gerne gefragt, ob es ihrem Vater gut ging, aber sie konnte nicht sprechen, ohne dass ihr die Tränen in die Augen schossen. Als man sie aus dem Gebäude brachte, löste sich Kate aus der Menge und schloss sie fest in die Arme, und sie klammerten sich weinend aneinander, bis die Polizisten sie behutsam trennten.
    Sie brachten Tess zu einem großen Gebäude mit vier Stockwerken.
Noch nie hatte sie so ein riesiges Haus gesehen. Eine Frau in Uniform begleitete sie, ohne ein Wort zu sagen oder Tess ihren Namen zu verraten. An der Tür wurden sie von einem blonden Mann mit einer gewaltigen Brille in Empfang genommen. Auf seinem Namensschild stand » Dr. Cosgrove «.
    »Hallo Teresa. Ich

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